Schleierling aus Kalkbuchenwald (+ Tannen), Cortinarius cf. balteatocumatilis ?

Begonnen von abeja, 15. Oktober 2020, 01:23

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abeja

Hallo allerseits,
die hier gezeigten sehr jungen Schleierlinge hatte ich vor zwei Wochen im Wald zwischen Lörrach und Rheinfelden gefunden und an eines meiner älteren Themen im DGfM-Forum angehängt, denn im Vorjahr hatte ich m.M. nach die identische Art im gleichen Wald, aber dort nur bei Buchen (und etwas größer und bei starker Trockenheit), sowie 2017 schon mal einen ausgezupften Pilz dort gefunden.

Die neuen Pilze waren noch sehr klein - ein Pröbchen ist auch vorhanden, falls das jemanden interessiert, aber ob da schon Sporen sind, ist fraglich.
Fundort: thermophiler Mischwald auf Kalk (400 m Höhenlage), direkt bei jungen Buchen, aber auch Tannen und Eichen sehr nah
Lamellen jung sehr hell, ganz ohne Violett
Fleisch überall rein weiß, bei Verletzung etwas gilbend
Huthaut ursprünglich wohl violett, jetzt nur am Rand violett, der Hut war wie mit einer dicken braunen Schicht "beklebt"
Velum an Lamellen weiß (minimal violett vielleicht)
ansonsten braunes Velum an Stielbasis
Stiel knollig verdickt und wieder zugespitzt
Geruch: neutral, etwas blumig
Geschmack: neutral, nussig-angenehm, leicht süßlich nach Kauen, nichts Unangenehmes
mit 40 prozentigem KOH, leichte Gelbfärbung im Fleisch(wird nicht intensiver nach Minuten), teilweise leuchtenderer Rand (im Vorjahr auf den trockenen Pilze mit 20-proz. KOH so gut wie keine Rk.)
mit KOH auf Hut und Velum nur Farbverstärkung, bräunlich
mit Guajak sofortige starke Reaktion in Stiel- und Hutfleisch

Nach allem "was ich so finde" denke ich da an Cortinarius balteatocumatilis , weil das die Laubwaldart auf basischem Boden sein soll - während der sehr ähnliche C. balteatus eher im Nadelwald auf saurem Boden vorkommen soll. Manchmal werden auch Unterschiede im Geruch/Geschmack und in der Guajak-Rk. erwähnt, demnach würde das mit C. balteatocumatilis ganz gut passen.
Aber ich hätte doch so gerne eine - auch spekulative - Einschätzung dazu.  :)

FG, abeja

Erst die älteren trockenen Pilze von 2019, dann die jungen Pilze von 2020