Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft

Allgemein => Expertenforum Mykologie => Thema gestartet von: BauerG am 17. Mai 2010, 21:10

Titel: Omphalina-Fund an der Isar
Beitrag von: BauerG am 17. Mai 2010, 21:10
Hallo zusammen,
habe am 11. Und 15.05.2010 an der Isar bei Aumühle (MTB 8034/2/44) eine Gruppe Omphalinen gefunden, deren Bestimmung mir Probleme bereitet:
Am Isarufer auf mit spärlichen feinen Moosen bewachsenem Schwemmsand, in der Nähe von jungen Weiden, aber mehr oder weniger auf kahlem Kalksandboden. Auf einer Fläche von etwa einem halben qm ca. 20 – 30 Fruchtkörper.
FrK: 1,5-2,0 cm hoch, Hüte von 0,2-0,3 cm (jung) bis max. 1,0-1,2 cm im Durchmesser. Hüte trichterig, gerieft, Rand eingebogen bis ausgebreitet (alt). Lamellen entfernt dicklich. Stiel dünn, rauh mit Sandkörnchen behaftet. Frk-Farbe ziemlich einheitlich (Hut, Lamellen, Stiel) dunkel (rot-)braun. Lamellen weit herablaufend, entfernt.
Mikroskopie: Sporen ziemlich breit (7,1)9,0(10,8) x (4,8)6,3(7,3) µ, kräftiger seitlicher Apiculus, glatt. Spp. weiß.
Hut- und Stielhyphen kräftig inkrustiert, mit Schnallen; wenige Stielhaare, vereinzelt Marginalzellen an der Lamellenschneide; Basidien viersporig.
Kein Geruch feststellbar.
Mein Favorit wäre O. velutipes, wobei die Stielbekleidung nicht zum Ludwig (Bd. I Nr.55.37) passt.
Auch  O. griseopallida var. tetraspora oder auch obatra könnten in manchem passen.
Aber vielleicht liege ich auch ganz daneben mangels Omphalina-Erfahrung.
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Vielen Dank.
Günter
Einige Fotos hänge ich an.
Titel: Antw: Omphalina-Fund an der Isar
Beitrag von: BauerG am 17. Mai 2010, 21:13
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Titel: Antw: Omphalina-Fund an der Isar
Beitrag von: Christoph am 17. Mai 2010, 21:31
Servus Günter,

eine interessante Aufsammlung. Ich denke schon, dass Du in der richtigen Ecke denkst... Vielleicht solltest Du wegen der Mikromerkmale auch Arrhenia umbratilis überlegen. Vermutlich passen da die Lamellen nicht (zu dicklich und entfernt?). Zumindest sind bei dieser Art Cheilocystiden (Marginalzellen) beschrieben und auch ihr Stiel ist behaart. Ich kenne mich leider mit der Gattung Arrhenia im Sinne von Redhead et al. zu wenig aus. Arrhenia velutipes ist aber sicherlich das richtige Eck, sage ich mal so. Jedenfalls würde auch ich dort suchen. Vielleicht kennt ja jemand die Arten aus eigener Anschauung und kann mehr beitragen.

Liebe Grüße
Christoph
Titel: Antw: Omphalina-Fund an der Isar
Beitrag von: BauerG am 27. Mai 2010, 18:07
Hallo Christoph,
danke für Deine Einschätzung.
Leider hat sich kein Omphalina- oder Arrhenia- Kenner gemeldet.
viele Grüße
Günter
Titel: Antw: Omphalina-Fund an der Isar
Beitrag von: Christoph am 27. Mai 2010, 20:21
Hallo Günter,

ja, schade! Aber diese Pilzchen werden entweder zu selten angeschaut oder sind zu selten. Ich war selber auf Feedback neugierig.

LG
Christoph