Hallo, Christoph und alle Mitleser!
Den Porling habe ich mir nochmal vorgenommen.
Dabei zielte mein Augenmerk erstmal auf die Zystiden. Wie die Erscheinung auf dem entsprechenden Bild im Startbeitrag zustande gekommen ist, weiß ich nicht. Aber ich halte es mittlerweile eher für ein Artefakt; möglicherweise eine Basidie, an die sich zwischen zwei oder drei Sporen irgendein Gedöns angelagert hat. Denn bis auf zwei weitere, noch undeutlichere Strukturen aus einem Präparat finde ich keine weitere Struktur dieser Art. Weder an den Röhrenmündungen, noch am Röhrenboden, noch dazwischen, noch in den alten Röhrenschichten.
Basidien mit Sporen dran sehen dafür allerdings so aus:

Oder so, wenn die Sporen sich teils überlagern:

Da hat meine beschränkte Optik nicht nur mich, sondern auch euch Leser in die Irre geschickt. Sorry.
Und wo wir gerade bei Sporen sind, da habe ich nochmal einen Messbalken dazugelegt, 1 Einheit = 10 µm.


In Melzer oder Lugol scheinen die Sporen dann etwas zu schrumpfen, dafür färben sich in beiden Fällen die Sporenwände braun.
Das ganze mal mit Barlowlinse noch etwas näher rangeholt, schwer zu erkennen, aber die Sporen scheinen mir schon etwas truncat zu sein, auch ein Keimporus lässt sich teilweise erahnen:

Auch die Tramastruktur (wenig Trama gibt's, aber hier und da zwischen den Röhrenschichten und überm Subikulum) habe ich nochmal angeschaut. Irgendwie sind da schon verschieden dicke Hyphen zu sehen, die dünneren, hyyalinen sind stark verzweigt, teils sogar verästelt (Bindehyphen?), mit längerer Suche finden sich auch dickere (und dickwandigere), lange und weniger verzweigte Hyphen dazwischen:


...die sich mit Lugol übrigens auch anfärben lassen:

Und ja, die Optik ist immer noch ein Graus.

Vielleicht lässt sich dennoch was ableiten?
Wenn also doch keine Zystiden und mit dimitischer Hyphenstruktur sowie dextrinoiden Sporen müsste ich ja bei Perenniporia rauskommen. Nach Bernicchia käme ich dann (bei Sporen < 6 µm) bei Perenniporia medulla-panis raus?
LG, pablo.