Servus Werner,
das mit der Rhabdomyolyse hat sich nicht bestätigt. Unstrittig ist, dass die in Erdritterlingen enthaltenen Saponaceolide deutlich toxisch sind. Leider sind Mäuse in Bezug auf Erhöhung des CK-Wertes wenig geeignet, um auf den Menschen schließen zu lassen. So benötigen Mäuse selbst bei der stark und nach Einmalverzehr beim Menschen Rhabdomylose-auslösenden Russula subnigricans ungleich höhere Mengen für dem Menschen entsprechende Symptome.
Prof. Dr. Benrdt (DGfM) zweifelt zudem an, ob die Saponaceolide den Verdauungstrakt des Menschen überstehen.
Fakt ist, dass Erdritterlinge Toxine enthalten. Nicht klar ist, ob die Mengen ausreichen, um eine Wirkung beim Menschen auszulösen und inwiefern wir diese Inhaltsstoffe auch aufnehmen. Labormäuse sterben jedenfalls bei hohen Mengen an Erdritterlingen, aber offenbar nicht an Rhabdomyolyse (das war eine Fehlinterpretation in dem besagten Fachartikel). Untersucht wurde bislang nur Tricholoma terreum.
Ich kann allgemein empfehlen, meinen Aufsatz, den ich zusammen mit Helmut Grünert in der letzten Mycologia Bavarica veröffentlicht habe, zu lesen

. Wir haben alle neueren Vergiftungssyndrome zusammengefasst und soweit uns als Nichtmedizinern möglich, bewertet und kommentiert.
Ich persönlich gebe ohnehin keine Erdritterlinge frei, da ich die Gefahr sehe, dass die zu Beratenen dann eigenständig graue Ritterlinge sammeln und irgendwann deutlich fehlgreifen (z. B. Tricholoma filamentosum essen).
Liebe Grüße und ebenfalls Frohe Ostern,
Christoph