Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft

Allgemein => Plattform für Pilzfreunde => Thema gestartet von: Peter am 31. Januar 2009, 18:14

Titel: Pellets & Holznutzung, wohin geht die Reise?
Beitrag von: Peter am 31. Januar 2009, 18:14
Hallo Zusammen,

auf Spiegel-Online steht gerade ein interessantes Interview zum Thema Holzgewinnung für Pellet-Heizungen mit einem Branchenkenner:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,604361,00.html

Seit dem letzten Sommer klingen mir zudem die Worte eines Ökologie-Professors in den Ohren, dass er wegen der Verknappung fossiler Brennstoffe für die Zukunft Angst um die weltweiten Waldbestände hat. Wir stehen wahrscheinlich nur am Anfang, aber es werden z. B. in Deutschland mit vielen neuen Holzfabriken, Holzkraftwerken und einem boomenden Markt für Holzöfen die Weichen für die Zukunft gestellt. Dem o. a. Interview entnehme ich, dass es für die deutschen Privatwälder keine bindenden Bewirtschaftungs-Richtlinien gibt.
Ein großes Problem für den Erhalt der Mykozönosen sind auch die immer kürzeren Umtriebszeiten von Wirtschaftswäldern, da die Pelletindustrie dünnere Stangerl aus Wäldern bis 30 Jahren bevorzugt. Da kann man jetzt auch nicht mehr sagen: "nach dem Kahlschlag hat der Wald erstmal 100 Jahre Erholungszeit".
Müssen wir uns also für die Zukunft mehr und mehr darauf einstellen, unsere Pilze in Schutzgebieten zu suchen?


Mit nachdenklichen Grüßen, Peter


Titel: Re: Pellets & Holznutzung, wohin geht die Reise?
Beitrag von: AK_CCM am 1. Februar 2009, 09:03
Hallo Peter,

danke für den Hinweis auf das Interview. In der Tat ziehen mit der steigenden Pelletsnutzung schwere Gewitterwolken am Himmel auf. Sinn machen solche Heizanlagen z.B. in Schreinereibetrieben, die so ihren Abfall sinnvoll verwerten können. Aber extra Wälder zu holzen bzw. die Holznutzung in den Wäldern zu intensivieren, um flächendeckend Pellets zu verschüren? Aus meiner Sicht der falsche Weg. Selbst halte ich es für sinnvoll, Häuser besser zu isolieren, um zum Heizen weniger Energie zu verbrauchen. Integriert man ins Heizkonzept zudem alternative Konzepte wie z.B. Solartechnik oder Erdwärme, muss keiner im Winter frieren oder ein schlechtes Gewissen haben, wenn er heizt.

Gruß, Andreas