Vergiftung mit Tigerritterlingen in Oberbayern

Begonnen von Christoph, 23. September 2018, 21:52

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Christoph

Servus zusammen,

gestern Nacht erhielt ich einen Anruf aufgrund einer akuten Vergiftung. Die Brechdurchfälle dauerten da bereits vier Stunden an, bevor ich hinzugezogen wurde, die Patienten waren noch nicht in ärztlicher Behandlung.
Gegessen wurden diverse braunhütige Röhrlinge (harmlos). Gesammelt wurde aber noch eine ganze Menge an Tigerritterlingen i.w.S. (Tricholoma filamentosum). Diese wurden mit zubereitet, dann gekostet und der Geschmack war den Sammlern nicht ganz geheuer (unbekannt, nicht wie erwartet), weshalb daraufhin nur noch die Röhrlinge gegessen wurden (Aussage der Patienten). Das Teststückerl wurde aber geschluckt.

Die Vergfitung trat sehr rasch ein - wenige Minuten nach Verzehr. Es hat für eine der beiden Personen offenbar gereicht, dass die Tigerritterlinge mitgekocht wurden.

Mittlerweile geht es mit den Patienten bergauf - aber ganz erholt haben sie sich noch nicht.

Kurzdaten:
Pilz: Tricholoma filamentosum
Latenzzeit ca. 5-10 Minuten
Symptome: heftige Brechdurchfälle mit entsprechenden Sekundärsymptomen
Betroffene: Ehepaar, Alter mir unbekannt
Region: Landkreis Starnberg
Quelle: hinzugezogener Pilzberater (in dem Fall: ich)

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)