Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft

Allgemein => Pilzvergiftungen => Thema gestartet von: Christoph am 27. Mai 2010, 14:51

Titel: 25.5.2010 - München - Vergiftung mit dem Ziegelroten Risspilz
Beitrag von: Christoph am 27. Mai 2010, 14:51
Fundort der Pilze/Region: D - BY - Oberbayern – Stadtgebiet München
Giftpilz(e): Inocybe erubescens (Ziegelroter Risspilz) (http://toxinfo.org/pilz/db/frameset.php?genic=ZIEGELROTER+RISSPILZ+%28INOCYBE+ERUBESCENS%29)
Verwechselt mit: Calocybe gambosa (Maipilz, Georgsritterling) (http://toxinfo.org/pilz/db/frameset.php?genic=MAI-RITTERLING+%28CALOCYBE+GAMBOSA%29)
Einnahme: 24.5.2010 abends
Auftreten der ersten Begleiterscheinungen (Latenzzeit): laut Presse nach ca. 2 Stunden
Erste Begleiterscheinungen (Symptome): Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Schweißausbrüche, Sehstörungen und vermehrter Speichelfluss
Weiterer Symptomverlauf: Besserung der Symptomatik.
Betroffene Personen: Erwachsene (Ehepaar)
Status: außer Lebensgefahr und auf dem Weg der Besserung
Quellen: abendzeitung.de - Giftpilze gegessen: Münchner Ehepaar im Krankenhaus (http://www.abendzeitung.de/muenchen/188075)
tz-online.de - Ehepaar vergiftet sich mit selbst gesammelten Pilzen (http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/ehepaar-vergiftet-sich-selbst-gesammelten-pilzen-tz-778437.html)
Bewertung: Die Presseinformation erscheint in Bezug auf die Latenzzeit sehr unwahrscheinlich. Es liegt keine Datenfreigabe der betroffenen Patienten vor, weshalb diese Falschinformation zurzeit nicht ausgebessert werden kann. Plausibel wäre ein Zeitraum im Bereich einer halben Stunde.
Titel: Re: 25.5.2010 - München - Vergiftung mit dem Ziegelroten Risspilz
Beitrag von: Christoph am 17. Oktober 2017, 13:20
Hallo zusammen,

ich hole diesen Altfall nochmal hervor:

ZitatDie Presseinformation erscheint in Bezug auf die Latenzzeit sehr unwahrscheinlich.

Nachdem auch im Raum Nürnberg heuer eine Muscarinvergiftung erst nach mehr als zwei Stunden Latenzzeit einsetzte (siehe http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,1597.0.html), möchte ich meine Vermutung, da sei ein Fehler im Bericht, relativieren. Wennd die Pilze längere Zeit im Magen verweilen und kein Muscarin in den Dünndarm gelangt, ist das auch physiologisch nachvollziehbar...

Liebe Grüße,
Christoph