Guten Morgen liebe Pilzfreunde,
es ist toll, bei euch Mitglied sein zu dürfen, und ich habe vor, mich rege im Forum zu beteiligen.
Eine kurze Vorstellung meinerseits:
- Ich bin ein etwas "älteres Semester" und seit 35 Jahren Mitglied im Mykolog. AK Hornberg.
- Mein Wohnsitz liegt am nördlichen Schwarzwaldrand, wo ich in verschiedenen Biotopen Pilzkartierungen durchführe.
- Mein Hobby sind natürlich die Pilze, darüber hinaus beschäftige ich mich noch mit der mikroskopischen Holzbestimmung und mit Torfmoosen.
- Pilzgruppen, denen ich mich besonders widme: Sprödblättler, Ramarien, Röhrlinge, Wulstlinge und Ritterlinge.
Nun habe ich direkt eine fachliche Frage:
Wo sind eigentlich bei
Leccinum die
Kaulozystiden für ein Präparat zu entnehmen? Bisher habe ich, Christoph Hahn folgend, die
Stielschuppen genommen. Aber ist das zwingend, oder kann man alternativ die
schuppenfreien Bereiche heranziehen?
Über eine Antwort würde ich mich freuen!
Herzliche Grüße - Bernd (gerne per du)
Servus Bernd und herzlich willkommen! Das Alter ist doch wurscht. Zu Deiner konkreten Anfrage kann ich aber nichts beitragen. Die Gattungen, bei denen ich Kaulozystiden untersuche, sind andere als Leccinum & Co.
Gruß Helmut
Servus Helmut,
bei der Präparatgewinnung folge ich jetzt Den Bakker, Noordeloos und Hahn, die sich an den Stielschuppen bedienen. Das kann ja nicht falsch sein.
Bernd
Lieber Bernd,
herzlich willkommen hier im Form! Ich freue mich schon auf deine Beiträge :-).
Zu Leccinum: Du wirst zwischen den Stielschuppen weder Caulobasidien noch Caulocystiden finden. Das Caulohymenium befindet sich nur auf den Schuppen.
Sutara hat das sehr ausgiebig analysiert: https://www.researchgate.net/publication/299054973_The_delimitation_of_the_genus_Leccinum_Ceska_Mykologie_43_1-12_Plates_I-IV_1989
Sutara hat gezeigt, dass das Caulosubhymenium bei Leccinum s.l. anders als bei anderen Röhrlingen aufgebaut ist. Dass Hemileccinum unabhängig von Leccinum/Leccinellum den gleichen Caulohymeniusaufbau hat, war damals mangels genetischer Studien noch nicht klar. Deshalb hatte Sutara 1989 die heutigen Hemileccinen zu Leccinum gezogen. Die Studie ist natürlich trotzdem ausgesprochen gut ausgearbeitet. Sutara hat immer sehr genau gearbeitet.
Liebe Grüße,
Christoph
Grüß dich Christoph,
danke für die Hinweise! Die Arbeit, auf die du hinweist, werde ich mir gerne zu Gemüte führen.
Verrätst du mir, welche Mikromerkmale aus deiner Sicht für die Leccinum-Arten bestimmungsrelevant sind?
Herzlichen Gruß - Bernd
Lieber Bernd,
sehr gerne doch!
Was die Mikromerkmale angeht - eigentlich die Klassiker, die wären:
- Sporenmaße und Länge-Breite-Quotient
- Hutdeckschichtaufbau (Zellformen - lang und schmal oder breit und kurz, Zylindrozysten/Kugelzellen)
- Caulocystiden
Die Hymenialcystiden scheinen nicht so gut zur Unterscheidbarkeit zu taugen.
Liebe Grüße,
Christoph
Hallo Christoph,
danke für die Hinweise. Und eine schöne Woche noch!
Liebe Grüße
Bernd