Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft

Allgemein => Plattform für Pilzfreunde => Thema gestartet von: Felli am 15. Oktober 2020, 11:00

Titel: Ein Fälbling
Beitrag von: Felli am 15. Oktober 2020, 11:00
Servus,
Ich hab da so einen süßriechennden Fälbling gefunden, der Geruch fast wie Entoloma ameides;
stand alleine unter einer Erle,
daneben waren noch Weide und Eiche.

Die Huthaut war recht untypisch felderig-schuppig aufgebrochen ( trotz der Feuchte).

(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26441;image)

(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26443;image)

(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26445;image)

Sporen (11) 13-15 x 7,5-9µ fein warzig, an etwa der Hälfte der Sporen löste sich das Perispor,

(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26447;image)

(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26449;image)

mi Melzers Reagenz dextrinoid
(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26451;image)

Cheilozystiden waren relativ kurz 20-40µ, keulig. Basis mit Schnallen

(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26453;image)

(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26455;image)

(https://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=2065.0;attach=26457;image)


Ich komme da auf H. hetieri
Was meint ihr?

Grüße
Felli
Titel: Re: Ein Fälbling
Beitrag von: Hias am 15. Oktober 2020, 18:03
Servus Bernd,

damit liegst du völlig richtig, nur dass die Art mittlerweile H. odoratissimum (Britzelmayersche Art!) heißt, vgl. FE14, S. 524.

Der felderig-schuppig aufreißende Hut ist eine Artmerkmal:
aus der Originaldiagnose: "die Oberfläche des Hutes sich nach und nach in kleine Fasern und Schüppchen auflösend ..."

Mit dem Schlüssel in FE14 kommt man aufgrund der im Mittel über 7 µm breiten Sporen sofort zum Schlüsselpaar odoratissimum/nauseosum. Letzteres hat einen leicht bis deutlich schmierigen, glatten Hut.

Grüße
Hias
Titel: Re: Ein Fälbling
Beitrag von: Helmut am 15. Oktober 2020, 21:31
Servus Bernd und Hias,
das ist aber schon was Seltenes, zumindest im Bereich Oberpfalz/Niederbayern. Ich kenne bisher nur einen Standort, auf einer stickstoffreicheren Wiese an nasser Stelle am Rand eines Gebüschs mit Weide und Pappel, in den Donau-Auen bei Wörth an der Donau.
Gruß Helmut