Sind bei Giftpilzen die Giftstoffe auch im unterirdischen Mycel enthalten?

Begonnen von abeja, 25. September 2021, 21:11

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abeja

Hallo allerseits,
vielleicht erscheint diese Frage "kurios", aber sie ist kürzlich in einem anderen Forum aufgetaucht, wo ich aktiv bin.

Hintergrund:
in einem Blumentopf mit Sansevieria (Bogenhanf) wuchsen Pilze, es sind wohl Gewächshaus-Schirmlinge, Lepiota elaiophylla.
Diese sind stark giftig, wenn auch nur bei Verzehr und nicht bei Kontakt (Händewaschen trotzdem empfohlen) und ansonsten ja eher nützlich zum Aufschließen des Substrats. Nachdem geklärt war, dass es im Haushalt keine kleinen Kinder oder frei laufenden Tiere gibt, die an allem knabbern wollen, steht dem Erfreuen an den Pilzchen ja eigentlich nichts entgegen. Es tauchte aber die Frage auf, ob das Mycel giftig wäre, wg. eventueller Vorsichtsmaßnahmen, wenn mal die Pflanze umgetopft werden sollte.

Meiner Meinung beziehen sich die üblichen Informationen über Pilzgiftigkeit immer auf die Fruchtkörper und stehen immer in Bezug auf den möglichen Verzehr, ob jemals bei Giftpilzen das Mycel in der Erde auch untersucht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Da das Mycel aber nicht verzehrt wird, besteht ja keine Gefahr. Ich gab noch den Hinweis, dass in Europa keine kontaktgiftigen Pilze bekannt sind.

Ich konnte jedoch die eigentliche Frage nicht wirklich beantworten.
Nun reime ich mir das so zusammen ;) :
die Giftstoffe sind Stoffwechselprodukte des Pilzes. Der Stoffwechsel findet in allen Hyphen statt, egal ob diese im Fruchtkörper oder im Mycel sind. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen auf chemische Substanzen, wo die Pilze auf einem Nährmedium kultiviert werden, da untersucht man doch oft auch nur ein Pilzmycel (?) - es müssen sich dafür doch keine Fruchtkörper ausgebildet haben (?)
Also müssten im unterirdischen Mycel die gleichen Stoffwechselprodukte auffindbar sein wie im Fruchtkörper, es sei denn "Licht und Luft" würden beim allgemeinen Stoffwechsel eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Das halte ich aber für unwahrscheinlich, einen Einfluss von "Licht und Luft" kann ich mir nur bei der Weiterentwicklung der Fruchtkörper bis zur Sporenreife vorstellen.
Ein kleiner "Knolli", der gerade aus der Erde schiebt, ist ja schon genauso giftig wie ein ausgewachsener Grüner Knollenblätterpilz.

Was meint ihr, stimmen meine Vermutungen und kann man das so sagen ?

FG, abeja