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Gyromitra parma - auch außerhalb von Auwäldern?!
Gelbfieber:
Hallo und guten Tag Christoph,
nach heutiger Kenntnis, muss ich meine Bestimmung korrigieren. Aufgrund des Sporenmaßes und des sehr feinem, netzigen Sporenornaments, ist es nicht Gyromitra parma (Discina parma) sondern wahrscheinlich Gyromitra martinii.
Habe im Ausgangsbeitrag mein Formblatt von „Discina parma“ als Fehlbestimmung gekennzeichnet.
Liebe Grüße, eine gute Zeit und bleib gesund!
Gelbfieber & Co
Christoph:
Liebe Gelbfieber,
ich habe nochmal deine schöne Dokumentation aus dem Jahr 2012 angesehen:
Da das Bild eh hier im Thread zu sehen ist, habe ich es einfach mal hier mit eingebunden (das Original ist weiter unten zu finden).
Damals hatte ich das gar nicht bemerkt - deine Sporen sind sehr groß für Gyromitra parma und das Netz ist nicht sehr prominent und stark ausgeprägt. Im Ascofrance bin ich eben über einen Beitrag zum Thema Gyromitra martinii gestolpert. Diese Art hätte größere Sporen und kein so erhabenes Netz wie Gyromitra parma. Vergleichen kann man vielleicht auch diese beiden Beschreibungen von Gyromitra martinii:
http://funghiteramani.blogspot.de/2015/01/discina-martinii-donadini-astier.html
und
https://www.asturnatura.com/fotografia/setas-hongos/gyromitra-martinii-donadini-astier-3/9059.html
Liebe Grüße,
Christoph
Christoph:
Edit: den Nebenstrang zu Gyromitra leucoxantha habe ich als eigenes Thema abgetrennt - daher passt die Gratulation nicht mehr zum Kontaxt (und ist daher durchgestrichen)
Gyromitra leucoxantha - ist ja ein Ding! Gratuliere Peter!
Ich habe "meine" Gyr. parma noch mehrfach besucht und gewartet, bis die Fruchtkörper fast anfingen zu vergammeln. Uns siehe da, edndlich komplett reif und endlich wirklich typisch.
Ich hänge noch ein paar Fotos an:
Gyromitra parma - mehrere Fruchtkörper zudammengewachsen
Im Regen zur Not geblitzt
kein gutes Foto, aber man kann die Stacheln an einem Pol der Spore gut erkennen...
auch nicht optimal, aber man kann das Netz auf der Sporen gut sehen...
Mittlerweile habe ich per Mail erfahren, dass heuer auch in der Echinger Lohe (ein Schutzgebiet nahe München) Gyromitra parma gefunden wurde. Der Bestand ist ein Lohwald, also ein Eichen-Hainbuchen-Wald mit eingestreuten Eschen auf Kalkschotter, also kein Auwald. Dennoch gibt's dort Morcheln und Aronstab reichlich. In Holzhausen, meinem Fundort, gab es keine Morcheln, sondern nur Aronstab.
Wie auch immer, anscheinend wächst Gyromitra parma einfach an dickerem Totholz und ist definitiv kein reiner Auwaldpilz... In Bayern gibt es dennoch nur wenige Meldungen.
@Andreas: die größten wurden gut 10 cm im Durchmesser. Es war ein reichliches Vorkommen. Ich schätze ca. 30 Fruchtkörper auf zwei Stämmen und einem Baumstumpf (jeweils Pappel).
LG
Christoph
Gerd:
Hallo Uschi,
--- Zitat von: Gelbfieber am 21. Mai 2012, 17:47 ---auch ich habe diese Ausstülpungen bei D. parma zwischen reifen Sporen, in sehr geringer Anzahl beobachten können.
--- Ende Zitat ---
- Interessant zu wissen, dass nicht einmal alle ausgereiften Sporen von G. parma "bärtige" Sporenpole haben.
- Ich habe es heute auch überprüft, mein angestaubtes Mikroskop ausgepackt und ein feucht gehaltenes, vor sich hin gammelndes "Fruchtkörperstück" vom 1. Mai untersucht:
Ergebnis:
---> Neben den typisch "bärtigen" Sporenenden habe ich auch noch Sporen mit einer etwas stärkeren Ausstülpung (abgerundet und nicht so spitz wie bei G. ancilis) als von dir gezeigt gefunden.
---> Und das, obwohl bereits einige der Sporen keimten.
Danke für's Zeigen deiner Aufnahmen.
Gerd
PS.:
"G. parma" vs. "G. ancilis" hatte wir übrigens vor Kurzem HIER diskutiert.
Gelbfieber:
Hallo und guten Tag Gerd,
--- Zitat ---(*) Doch Vorsicht ist angebracht: Nicht völlig ausgereifte Sporen von "G. parma" (haben gerade erst "K. Keck" und "P. Hausmann" bei einem Fund vom 1. Mai beobachtet) zeigen an den Polen eine (allerdings nicht gekrümmte) Ausstülpung, die sich erst einige Tage später, wie zu erwarten, in mehrere "Schwänze" gesplittet hatte.
--- Ende Zitat ---
auch ich habe diese Ausstülpungen bei D. parma zwischen reifen Sporen, in sehr geringer Anzahl beobachten können.
Eine gute Zeit
Gelbfieber & Co
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