Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft

Allgemein => Plattform für Pilzfreunde => Thema gestartet von: Schlesier am 15. Juli 2012, 19:53

Titel: Hantavirus
Beitrag von: Schlesier am 15. Juli 2012, 19:53
Hallo Pilzberaterkollegen,

ich wurde heute im Rahmen einer Pilzberatung nach dem Hantavirus gefragt. Hintergrund der Frage war: in einer gestrigen Fernsehsendung war berichtet worden, daß Infektionen durch den Virus vor allem in Süddeutschland deutlich zunämen, der Virus hauptsächlich über die Rötelmaus übertragen würde, und der betreffende Ratsuchende häufig von Mäusen angenagte aber noch durchaus appetitliche Pilze ( vor allem Rotkappen und Steinpilze) im Wald sammle. Frage war dann: Könnte er sich infizieren.
Ich war zunächst überfragt und versprach mich kundig zu machen.
Der für mich selbstverständliche Ratschlag, die Waldernte ausreichend zu braten ( schmoren, kochen) um den Virus abzutöten (Beispiel auch Diskussion um den Fuchsbandwurm) und keine Pilze roh zu verzehren, war für mich logisch aber nicht wissenschaftlich belegbar.
In Wiki habe ich inzwischen nachgelesen, dass der Mäusespeichel infektiös ist. Wäre hier also eine theoretische Infektion möglich?
Für Eure Antworten danke ich
Schlesier
Titel: Re: Hantavirus
Beitrag von: Helmut am 17. Juli 2012, 20:49
Servus Schlesier,

theoretisch ist alles möglich! Wenn jemand solche Pilze sammelt, die ausgerechnet von einer infizierten Maus angefressen wurden, wenn die Viren Wind und Wetter zum Trotz überleben, wenn ein Mensch auf die Idee kommt, die angefressenen Pilze roh zu essen (oder sich die Finger ohne vorheriges Waschen abschleckt) und diese Person aus irgendeinem Grund gerade eine Immunschwäche aufweist, ja dann ...

Mehr sog i net.

Gruß

Helmut