Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft

Allgemein => Plattform für Pilzfreunde => Thema gestartet von: Rudi am 3. Juni 2018, 20:04

Titel: Junipilze 18
Beitrag von: Rudi am 3. Juni 2018, 20:04
Die Dicken kommen langsam ;)

LG Rudi
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: PilzMichi am 3. Juni 2018, 21:35
Hallo Rudi, Wahnsinn!!!
Z.t auch seltene Funde dabei und sehr schöne Aufnahmen!
LG Michi:)
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Christoph am 3. Juni 2018, 23:15
Servus Rudi,

da ist der Schwarze aber no leichiger als die Netzhexe  ;D

In der Tat schöne Funde. Butyriboletus fuscoroseus ist eine Schau. Hemileccinum impolitum ist bei mir hier richtig selten (noch seltener als der B. fuscoroseus).

Heute wurde zu unserem Mirkoskopiernachmittag (Kartierungswochenende) ein schöner Satanspilz gebracht. Der ist im Raum München schon da. Anfang Juni hatte ich ihn auch noch nicht gesehen, aber in Tutzing schonmal Mitte Juni.
Und Hortiboletus engelii ist auch schon da (in München). Wurde auch heute gebracht, als wir und mit Miniascomyzeten und so netten Dingen wie einer Mallocybe (Inocybe dulcamara agg.) beschäftigt haben.

Liebe Grüße,
Christoph
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Rudi am 4. Juni 2018, 18:41
Servus Christoph,

hoffentlich ist heut keiner durchgefallen.

Der Schwarze war schon schwer angeschlagen, steht aber noch im Wald- während die Hexen bereits im Friedhof lagen.
Allerdings hats dort in der Nähe auch nach Friedhof gestunken.
Was jüngeres schwarzes hatte ich heut auch.
Und noch a weng.

LG Rudi
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Beorn am 8. Juni 2018, 17:09
Hallo, Rudi!

Das sehe ich immer wieder gerne, was sich bei dir auf dem Kalk tummelt.  :)
Irgendwann hoffe ich ja auch mal wieder da hin zu kommen...

Hast du mal in den Hutfilz von dem Inonotus reingelinst? Die Wuchsform (Poren nicht horizontal ausgerichtet) und die arg dunkelrote Farbe der Oberseiten im Zentrum fände ich jetzt schon etwas ungewöhnlich. Ob's nicht vielleicht doch was Selteneres sein könnte? Mikroskopisch wär's ja schnell geklärt, Inonotus cuticularis ist die einzige europäische Art mit Setae im Hutfilz.


LG, Pablo.
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Rudi am 10. Juni 2018, 23:54
Hallo Pablo und co,

der flache Schillerporling hat Anker gesetzt.
Die Steinpilze machen grad mal Pause, dafür pfiffert es anständig.
Und dann gibts noch dies und das.

LG Rudi
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: blacky am 11. Juni 2018, 15:35
Hallo Rudi,
wieder mal Klasse. Hat mir Freude ☺ gemacht.
Eine schöne Woche.
Thomas
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Rudi am 14. Juni 2018, 14:19
Wieder neues aus Mainfranken.

Der Satan ist jetzt endlich auch hier angekommen, aber schon in einem so miesen Zustand, dass ich ihn euch erspare.
Auch der falsche Satan (legaliae) ist hier- leider ohne ein eigenes Bild- vielleicht später.
Auch der netzige Mistpilz zeigt sich wieder mal ohne Netz, dafür im Büschel. Die Sporen sind ordentlich gross.

LG Rudi
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Beorn am 14. Juni 2018, 19:01
Hallo, Rudi!

Also wenn der Schillerporling Anker gesetzt hat, dann mag er definitiv in diesem Hafenliegen bleiben.  :)

Pachykytospora ist eine tolle Sache, der steht schon seit Längerem auf meiner Fundwunschliste.


LG, Pablo.
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Rudi am 14. Juni 2018, 23:41
Naja,
den Resupinatporling kann ich dir zeigen.
Am ersten Fundort beobachte ich ihn schon seit 5 Jahren- er ist dort seitdem kaum verändert.
Die zweite, relativ junge Eiche ist neu umgefallen.
Komm halt einfach mal vorbei ;D

LG Rudi
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Beorn am 15. Juni 2018, 19:01
Hallo, Rudi!

Ich hoffe, das mal wieder einrichten zu können. Ist ja eigentlich gar nicht so weit!
Dann aber nicht nur wegen dem Porling, weil in Würzburg und drum rum gibt es immer viel Schönes zu sehen.


LG; Pablo.
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Rudi am 19. Juni 2018, 13:02
Einen Porling hab ich auch noch, der kommt aber später.
Jetzt erstmal etwas aus dem unterfränkischen Untergrund.

LG Rudi
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Rudi am 19. Juni 2018, 13:26
Jetzt zum gerade angekündigten Porling.
Ein Feuerschwamm an abgesägter Robinie, etwa 20x15 cm groß, dimitisch.
Sporen leider fast Fehlanzeige, nur eine, dickwandig rundlich, unregelmässig begrenzt, ca 7x5,5µ.
Dafür gabs reichlich kleine kugelartige, dünnwandige Gebilde, vielleicht Konidien, um 3,5x3µ. (s.Bild)
Im Internet ists schwierig: bei mycobank gibts einen Phellinus robiniae:
http://www.mycobank.org/Biolomics.aspx?Table=Mycobank&Rec=20496&Fields=All
der fehlt aber bei pilze-deutschland und auch sonst überall. Meist wird auf Phellinus robustus verwiesen...
Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen???
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Beorn am 19. Juni 2018, 17:54
Hallo, Rudi!

Keine Setae gefunden? Dann käme eventuell auch Phellinus punctatus in Frage. Das wäre jedenfalls die einzige Art, die ich bisher an Robinie gefunden habe. Manchmal bildet der auch schon recht dicke Fruchtkörper, wenn Jahr für Jahr mehr Schichten dazu kommen. Aber so extrem wie hier - da bin ich nicht sicher, ob das geht. Vor allem sollten ja nirgendwo richtige Hutkanten gebildet werden.

Hier zwei +/- dickliche Phellinus punctatus an Robinie:
(http://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=1759.0;attach=18741;image)
(http://forum.pilze-bayern.de/index.php?action=dlattach;topic=1759.0;attach=18743;image)


LG, Pablo.
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Rudi am 27. Juni 2018, 22:16
Servus Pablo,

nö, so deutlich pileat hab ich punctatus auch noch nie gesehen.
Inzwischen hab ich doch noch ein paar Setae gefunden, aber ziemlich mickerige, so etwa wie Haifischzähne...
Na gut, der Blutsee macht heute gute Miene zum bösen Spiel und hängt noch was an.

LG Rudi
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Beorn am 28. Juni 2018, 18:19
Hallo, Rudi!

Hm, wenn er denn Setae hat (egal wie die aussehen), ist es nicht punctatus.
Aber was es dann sein mag, da bin ich überfragt. Vielleicht eine komisch gewachsenes Exemplar einer Art, oder sogar ein "Fremdgänger", also der eigentlich an anderes Substrat gehört.

Deine Schwarzhütigen sollten dringend den Frisör wechseln, übrigens.  :D


LG, Pablo.
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Christoph am 28. Juni 2018, 23:45
Servus Rudi,

was spricht eigentlich gegen Phellinus igniarius (s.str.)? Dazu passen doch die Sporen (äh, die Spore) und die kleinen, kurzen Setae, die an Haizähne erinnern. Makroskopisch käme es auch hin - selbst die Hutkante ist typisch für Ph. igniarius s.str.

Liebe Grüße,
Christoph
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Beorn am 29. Juni 2018, 19:16
N'Abend!

Wobei Phellinus igniarius s.str. ja eigentlich streng an Weide gebunden sein müsste?
Dann doch eher s.l., oder eben die Richtung Phellinus alni, also der oft an Eschen und Obstbäumen, aber auch sonst so an allem Möglichen Laubholz wächst?


LG, Pablo.
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Christoph am 30. Juni 2018, 23:02
Servus Pablo,

dass es etwas aus dem Phellinus-igniarius-Komplex ist, ist ja klar. Ich bezog mich jetzt nur rein auf die Makroskopie mit dem deutlichen, orange gefärbten Wulst und dachte daher an Phellinus igniarius s.str. - ob die Substratbindung so zu 100% klar ist, kann ich nicht beurteilen. Es ist aber natürlich gut möglich, dass du recht hast und es ein junger Phellinus alni ist. Ich finde den ganzen Komplex eh sehr schwierig  ;)

Liebe Grüße,
Christoph
Titel: Re: Junipilze 18
Beitrag von: Beorn am 1. Juli 2018, 09:13
Morgen!

Das ist so einerr der Gründe, warum ich mich mit Phellinus sl. nicht so gerne befasse. Gerade diese Gruppe ist zum Haareraufen: Morphologisch ist da fast nichts rauszuholen und Unterscheidungen laufen so gut wie nur übers Substrat. Genetisch sind "Phellinus igniarius s.l." wohl mehrere Arten; wenn denn jede obligat an eine Baumart gebuden wäre, ginge es ja noch, aber wenn man eine Sippe (meist - je nach Autor - wäre das dann Phellinus alni) hat, die eben variabel ist, dann entsteht ein Problem: Weil wenn der variabel ist, warum sollte er nicht auch mal an Weide, Birke oder Pappel auftauchen?
In dem Moment wären die einzelnen Arten ja ohnehin nicht mehr morphologisch zu trennen, es ginge wohl nur noch genetisch.


LG, Pablo.