Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft

Allgemein => Expertenforum Mykologie => Thema gestartet von: AK_CCM am 27. September 2009, 00:56

Titel: Auf Schleierfahndung
Beitrag von: AK_CCM am 27. September 2009, 00:56
Hallo Cortinarien-Freunde,

heute möchte ich euch ein paar hübsche Schleierlingen auf Kalk zeigen, die ich voriges Wochenende während einer Tour zusammen mit Peter Widmann und Michael S. bei Irschenberg geschossen habe.

Keine Ahnung, wie häufig/ selten die Arten sind. Für mich waren jedenfalls alle Drei persönliche Erstfunde, was mich sehr gefreut hat.

Gruß, Andreas
Titel: Antw: Auf Schleierfahndung
Beitrag von: Christoph am 28. September 2009, 22:17
Servus Andreas,

schöne Funde  ;D.

Cortinarius calochrous ist allerdings eine Sammelart. Es gibt eine ganze Reihe von gelb- bis gelblichhütigen Arten mit blauen Lamellen.

Den Blauton kann ich an den Fotos nicht so deutlich erkennen, was auch für C. calochrous s.str. sprechen würde (Lamellen blass bläulich). Der zitronengelbe Hut mit den dunkleren Flecken ist m.E. typisch für Cortinarius calochrous s. str., mir kommt aber auch Cortinarius citrinolilacinus (M.M.Moser) M.M.Moser in den Sinn... Der hätte aber wohl kräftiger violette Lamellen...

Wie groß waren denn die Fruchtkörper (Hutdurchmesser?). Cortinarius calochrous ist relativ zierlich, maximal bis 6 cm Hutdurchmesser. Wenn ich mir das Buchenlaub als Vergleich anschaue, könnte das auch gut hinkommen.

Es wurden einige Arten aus diesem Komplex beschrieben. Die skandinavische Schule betrachtet "ihren" Cort. calochrous auch als Sammelart, die sie nicht auseinanderdröseln konnten. Die französische Schule wiederum hat einige Varietäten und Arten in den Ring geworfen.

Ich denke insgesamt aber auch (bei meinem mangelhaften Cortinarienwissen) an Cortinarius calochrous s.str. (im herkömmlichen Sinne).

LG
Christoph

Titel: Antw: Auf Schleierfahndung
Beitrag von: AK_CCM am 28. September 2009, 23:03
Servus Christoph,

die Hutdurchmesser der Frk. waren geschätzt etwa 7 cm breit. Weiter waren die Lamellen tatsächlich eher blass violett und sicher nicht satt gefärbt. Bestimmt hatte den Pilz Edmund Garnweidner.

Gruß, Andreas
Titel: Antw: Auf Schleierfahndung
Beitrag von: Christoph am 28. September 2009, 23:09
Hi Andreas,

okidoki ;-). Auf Fotos können nämlich auch deutlicher gefärbte Lamellen recht blass rüberkommen. Insofern passt das sehr gut. Edmund Garnweidner ist zudem ein hervorragender Cortinarienkenner. Trotzdem ist die Info, dass es eine Sammelart ist, vielleicht trotzdem wichtig. Wenn selbst Brandrud et al. unsicher sind ^^. Ansonsten: schau einfach mal, wenn du Muße hast, in de französische Cortinarienflora (Band XI). Da sind alle möglichen Calochroi drin. Aber wie gesagt: die blassen Lamellen - sehr typisch. :-)

LG
Christoph
Titel: Antw: Auf Schleierfahndung
Beitrag von: AK_CCM am 28. September 2009, 23:15
Dankschee für die Infos!