Guten Abend!
Gestern war ich endlich mal wieder im Wald, es war aber nicht gerade spannend... bis auf diese gelbe Gebilde, die sich auf einem unidentifizierten Laubholzast befanden – Ulmer Hochsträß, rund 540 mNN.
Der Ast lag schon länger auf dem Boden und war wohl erst vor Kurzem in zwei Stücke gebrochen. Auf dem dickeren Teil wuchsen dieses gelbe (korallenähnliche?) Büschel und daneben noch ein kopfiges Gebilde.
Die "Finger" oder "Äste" sind knapp 1 cm lang und längs leicht gefurcht. Die Spitzen sind meist ein wenig verdickt, oben fast wie abgeschnitten, aber keine Becher, teils gegabelt mit flacher Verbreiterung.
Gleich neben der frischen Bruchstelle (deswegen vermute ich einen ursächlichen Zusammenhang) gab es weitere solche Gebilde, die aber größtenteils schon matschig darniederlagen. Trotzdem konnte man die "Finger" noch gut erkennen. In unmittelbarer Umgebung sieht man einige Frk. einer blassgelben Dacrymyces. Könnten die Fingerbüschel und die kugeligen, leicht gestielten Fruchtkörper der Gallertträne etwas miteinander zu tun haben!?
Ich vermute bei den Fingerbüschel, dass sie zu den Dacrymycetaceae gehören. Bei so langen Frk. denkt man natürlich zuerst an Calocera – viscosa und furcata fallen bei Substrat Laubholz gleich weg. C. cornea wäre am wahrscheinlichsten, kenne ich auch gut, passt aber m.E. nach nicht – die ist doch nach oben hin schlanker werdend, fast schon spitz, eben pfriemförmig. C. glossoides kenne ich nicht, sieht aber auf Webfotos anderes aus, sollte sich deutlicher verbreiternde Spitzen haben.
Die (wenigen) Frk. habe ich erstmal vor Ort gelassen und möchte Euch fragen, in welcher Richtung Ihr hier denkt. Dann kann ich ggf. gezielt weiter schauen.
Merci & viele Grüße – Rika