Nicht Alltägliches unter Weißdorn

Begonnen von Werner E., 8. Juni 2019, 23:23

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UmUlmHerum

Hallo miteinander!

Zur Ergänzung hier die Telemorphe, gefunden in den letzten Wochen hier UmUlmHerum. Ich hab ein bisschen gebraucht (Zeit & Rat), um auf Weißdornkern-Holzkeule zu kommen. Der diesbzgl. Weltschlüssel, den Christoph dankenswerterweise hier eingestellt hat, hat mir bei der Bestimmung sehr geholfen!
Peter Welt hat sie auch schon auf Hartriegel gefunden, wie ich bei Fournier gelesen habe...

Wer noch mehr Bilder + Beschreibung anschauen mag: http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?read=338177 

Guad Nacht – Rika

Christoph

Servus beinand, servus Till,

Ludwig (Beenken) hat die Keulchen im Olympiapark in München beim Fahradfahren kartiert - er meinte damals, dass sie im Park wirklich sehr verbreitet war. Ob es heute noch so ist, müssten die Münchner mal prüfen ;-).

Es gibt übrigens eine ganze Reihe an "Holzkeulen" an vorjährigen Früchten. Diesbezüglich ist in der Mycologia ein Übersichtsartikel erschienen:

Yu-Ming Ju, Jack D. Rogers & Huei-Mei Hsieh (2018): Xylaria species associated with fallen fruits and seeds, Mycologia, 110:4, 726-749, DOI: 10.1080/00275514.2018.1469879

Der Artikel enthält u.a. Farbfotos der Arten, Mikrofotos, ausführliche Beschreibungen und auch einen weltweiten Schlüssel. Lohnt sich!

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Till

HAllo,

das mit der Weißdorn-Holzkeule ist schon merkwürdig. Ich habe sie jahrzehntelang gesucht, Weißdorngebüsche gezielt angesteuert, aber immer vergeblich. Dann gab es eine Exkursion am Rottauen-Stausee bei Postmünster - und da wuchsen sie plötzlich zu Hunderten, wenn nicht zu Tausenden in einer parkähnlichen Landschaft. Möglicherweise ziehen sie anthropogene Standorte vor. Auf dem Münchener Olympiagelände soll es auch mal so ein großes Vorkommen gegeben haben.

LG, Till






Felli

#5
Servus Werner

"Wenn ihr alte Weißdornbestände kennt, die etwas feucht stehen, bzw. der Boden nicht gleich austrocknet...jetzt wär die richtige Zeit."

Wenn man noch ein wenig wartet dann sind die Keulchen auch noch reif.
Die reifen Fruchtkörper fand ich Ende Juli

Die Becherchen dagegen hab ich noch nie gefunden >:(

Grüße
Felli

Werner E.

GriasDi Rudi,

da werd ich doch nächstes Jahr gleich mal Ausschau danach halten.

An liabn Gruaß,
Werner

Rudi

Sehr schön, Werner

Die Keulen such ich auch schon länger, aber leider...
Dafür hab ich noch was weissdorniges, die Zeit ist aber wohl schon vorbei.
Die gute Friedl Hettich hatte ja den bayrischen Erstfund gemacht, meine stammen aus Quedlinburg:
http://wp.markones.de/pilzgalerie/weissdorn-fruchtbecherchen/

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Christoph

Servus Werner,

cool, danke dir für's Vorzeigen! Ich suche schon lange nach Xylaria oxyacanthae, war aber bisher nicht fündig. Ludwig Beenken hatte sie mehrfach in München nachgewiesen (siehe auch den Artikel von Friedl Hettich und Ludwig Beenken in der Mycol. Bav.).

Tubaria dispersa hatte ich bisher auch erst einmal selbst gesehen...

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Werner E.

#1
Servus beinand',

ich bin in Oberfranken bei Hallstadt ab und zu auf einer interessanten sandigen Magerwiese unterwegs auf der ein paar ältere Weißdorngruppen stehen, die eigene kleine Biotope auf der Wiese bilden. Im Herbst fielen mir dort kleine Pilzchen auf, die mich von den Lamellen her gleich an Tubaria erinnerten, aber ganz andere Farben hatten.
Der Hut gelbockerlich, nicht hygrophan, bis höchstens 2cm breit, und auch die Lamellen gelblich-ockergelblich, aber wie bei Tubaria furfuracea breit angewachsen.

Tubaria dispersa, der Gelbblättrige Trompetenschnitzling, auch nach Literatur gern unter Weißdorn.

Heute war ich wieder bei den Weißdornen.
Neben der Tubaria dispersa, mehrere Kollektionen von Entoloma cf clypeatum und hunderte, vllt tausende Holzkeulen auf geschwärzten vergrabenen Weißdornfrüchten.

Xylaria oxyacanthae, die Weißdornfrucht-Holzkeule

Wenn ihr alte Weißdornbestände kennt, die etwas feucht stehen, bzw. der Boden nicht gleich austrocknet...jetzt wär die richtige Zeit.

An liabn Gruaß,
Werner