Genau Udo, es geht um den osmotischen Druck den Hyphen entwickeln. Werte aus dem Pflanzenreich sind ein erster Hinweis, Pilze haben jedoch etwas andere hydraulische Eigenschaften, wie auch Dein zweites Posting zeigt. Ich bin übrigens inzwischen auch über die in Deiner Mailadresse aufgeführten Autoren bzw. Papers gestolpert. Es scheint nur wenige Arbeiten über das Thema zu geben. Selbst mit kreativen Kombinationen u.a. mit Begriffen wie basidiocarp, sporocarp, fruit(ing) body, osmotic/hydraulic pressure, turgor, expansion, biomechanics, hyphal elongation usw., war nicht so wahnsinnig viel zu holen. Ich vermute aber, dass es eine Reihe von altehrwürdigen Mykologen gibt, die sich mit dem Thema befasst haben, u.a. Buller. Aber über die alten Quellen gibt das Internet nicht so viel Text her.
Trotzdem habe ich ein paar Sachen gefunden, mit denen ich den Druck- oder Kraftbereich bei der Fruchtkörperstreckung möglicherweise eingrenzen kann, und das passt zu Deiner Einschätzung: Der Druck bewegt sich wohl zwischen 0,4 und 1,5 MPascal (im Mittel ca. 0,5 MPa), was z.B. für einen simplen Champignon eine Kraftentwicklung während der Fruchtkörperentwicklung (Streckung) von etwa 5 kp/qcm entspricht. Angenommen dieser Pilz habe einen Stieldurchmesser von 1 cm im "Knopfstadium", also einem Querschnitt von ca. 0,8 qcm, so drückt sich nämlicher Champignon mit einer Kraft von etwa 4 kp durch das Erdreich und sonstige Hindernisse nach oben.
Trotzdem, die "Datenlage" ist nach wie vor wackelig. Wenn also Du oder andere Pilzfreunde weiter zur Frage beitragen könnten, wär ich ziemlich happy

Danke für Eure Hilfe, Hans