Servus abeja,
ja, Schizophyllum radiatum meinte ich auch mit aggressivere Arten - ich hätte im Singular schreiben sollen). Ich hätte allerdings keine Bedenken, Schizophyllum gekocht oder gebraten zu probieren, zumindest wenn es ein Stamm (oder eine kryptische Art) ist, die ich in Thailand kaufen würde, wo er gegessen word.
Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass in der TCM (glaube ich) Sch. commune roh gekaut wird. Nun, das würde ich dann nicht machen...
Wir hatten hier auch mal das Thema (im Wissenschaftsbereich, müsste ich mal raussuchen), wo wir medizinische Fachartikel verlinkt haben (Schorsch war da mit dabei), wo es um Abszesse im Gehirn ging.
In Asien sind Spaltblättlinge Kulturpilze und werden traditionell zu Speisezwecken verwendet. So sehr kritisch kann das mit dem gesundheitlichen Risiko nicht sein, jedenfalls nicht deutlich größer als bei anderen Kulturpilzen, deren Sporen bei den damit befassten Arbeitern auch Probleme auslösen können.
Hm, du meinst vermutlich das Problem der Austernpilzsporen? Die können heftige allergische Reaktionen auslösen (es wurden auch die Antigene untersucht). Ja, das ist bekannt. Bei Schizophyllum ist es aber eben so, dass die Sporen auskeimen und nicht nur Allergien auslösen, sondern z. B. die Lungen besiedeln können, im Mundraum Probleme bereiten können und eben ungünstigerweise Nervenfasern entlang wachsen und so bis ins Gehirn vordringen kann.
Ja, inwieweit auch unser Schizophyllum commune einzelne aggressivere Stämme bilden kann, weiß ich nicht. Ich weiß aber auch nicht, wie ich Sch. commune von Sch. radiatum unterscheiden kann.
Ich habe keine Panik vor Schizophyllum, würde aber anhand dessen, was ich an medizinischen Papern gelesen habe, niemals rohen, lebenden Schizophyllum in den Mund nehmen. Auch wenn mein Immunsystem damit fertig werden würde - ich weiß nicht, wann ich gerade durch eine Infektion, die frisch ist, geschwächt bin. Oder ob das dann das i-Tüpfelchen ist.
Bekannt humanpathogene Pilze muss ich nicht roh essen. Da gibt es andere zur Wahl. Und ich würde humanpathogene Pilze auch nicht in meiner Wohnung kultivieren. Sie gebraten zu essen - damit hätte ich gar kein Problem, weil sie dann ja nicht mehr pathogen sind.
Ich wollte es ja eigentlich auch nur als Nebeninfo zum Spaltblättling bringen, dass es da potentiell Probleme geben könnte. Es kann aber gut sein, dass Austernpilze viel schneller und häufiger Probleme bereiten, da sie Unmengen an Sporen bilden (dass davon Zuchtsets für daheim im Keller oder Zimmer verkauft wwerden - ohne Warnhinweis - finde ich fahrlässig). Nur wenn es mal Probleme geben sollte, dann sind die bei Spaltblättlingen eben heftiger.
Ich mag auch keine stinknormale Zahnwurzelentzündung, in der Schizophyllum mitmitscht ;-).
Liebe Grüße,
Christoph