Sistotremastrum niveocremeum (Höhn. & Litsch.) J. Erikss.

Begonnen von Gernot, 8. November 2010, 19:34

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Gernot

Hallo Wolfgang,

schön, dass die Bestimmung nun abgesichert ist. Danke auch für die weiteren Informationen!

So lange es so warm bleibt und nicht friert wandert sicher noch der eine oder andere Rindenpilz in meinen Korb (und am Ende ins Forum). :)

Schöne Grüße
Gernot

Wolfgang D.

Hallo Gernot,

ja sehr schön, das wollte ich sehen :-)
Die "Dicke" der Basidienwand ist in Relation zu dünnwandigen Basidien (z. B. Hyphoderma, auch Sistotrema) zu verstehen. Die Angabe in den Nordic Macromycetes entspricht den CNE, wonach die Dickwandigkeit bei S. suecicum sehr deutlich ausgeprägt sein soll. Ich habe nur sehr wenige S. suecicum gesehen, da wäre mir das nicht unbedingt aufgefallen. Andererseits kenne ich z. B. eine durchgehend 4-sporige "Form" von S. niveocremeum, die praktisch nur aufgrund der "dicken" Basidienwände als Sistotremastrum erkennbar ist.

Hoffe, wir sehen im Winterhalbjahr noch viele Rindenpilzfunde von dir.

LG
Wolfgang

Gernot

Hallo Wolfgang,

die dickwandigen Basidien konnte ich leider nicht feststellen, dafür aber kollabierte. Die sahen so aus, wie von dir beschrieben (meist nur apikal kollabiert, mit nach innen gezogenen Sterigmen). Übrigens hat laut den Nordic Macromycetes S. niveocremeum im Gegensatz zu S. suecicum dünnwandige Basidien, vielleicht hat sich da ein Fehler eingeschlichen?

Skala=10 µm


Schöne Grüße
Gernot

Gernot

Hallo Christoph und Wolfgang,

danke für eure Hinweise! Die kollabierten Basidien hab ich leider wirklich nicht beobachten können, weil die meisten noch jung waren und gerade Sporen entwickelt haben (so wie die fotografierten). Ich werde mir auf jeden Fall den Phanerochaete- und eben diesen Sistotremastrum-Beleg erneut anschauen und versuchen, die fehlenden Merkmale zu finden.

Schöne Grüße
Gernot

Wolfgang D.

Hallo Gernot,

Sistotremastrum niveocremeum ist in Österreich hauptsächlich durch meine systematische "Durchforschung" der Corticioiden im Bundesland Salzburg bekannt.
Die Art kommt vorzugsweise in von Laubholz geprägten Beständen vor, in diesen dringt sie aber bis tief in die Alpen ein, z. B. in Grauerlen-Auen und Grünerlen-Gebüschen.
Alnus ist eine bevorzugte Substratgattung.

Was deinen Fund angeht, vermisse ich die typischen Basidien, die gegen die Basis zu leicht dickwandig sind, während sie apikal nach Sporenreife ganz charakteristisch kollabieren, sodass die Sterigmenreste oft nach innen gezogen sind.
Diese Strukturen sind normalerweise immer schön zu sehen.

LG
Wolfgang

Christoph

Hallo Gernot,

in Südbayern ist die Art wohl nicht selten, nur stark unterkartiert.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Gernot

#1
Hallo,

hier ein weiterer Corti, diesmal auf der Unterseite eines Picea-Stammes. Makroskopisch ist die Art äußerst unscheinbar aber mikroskopisch lassen die kleinen, 6-sporigen Basidien nur eine relativ geringe Anzahl an Gattung zu. Die häufigsten 6-sporigen Arten findet man innerhalb der Gattung Botryobasidium, die jedoch sehr große bzw. dicke Hyphen sowie meist schiffchenförmige Sporen hat. Beides ist hier nicht der Fall, weshalb es sich um einen Vertreter der Sistotremataceae handelt. Nun muss man sich weitere Merkmale wie die Basidienform (urnenförmig? Pleurobasidien?) oder -größe anschauen. Insgesamt kommt man dann zu Sistotremastrum niveocremeum, einer Art, die immer wieder auch zu Paulocorticium gestellt wird. Toll dargestellt ist diese Art (wie viele corticoide Pilze) übrigens bei MycoBank.



Skala=10 µm


Schöne Grüße
Gernot