Bestimmungshilfe: Agaricus

Begonnen von Fredy, 29. Oktober 2010, 02:36

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Mani

Super Christoph  ;D
Die deutliche Rosafarbe kannst du auch optisch in der Anfrage an euch vom 28. Juli 2010 gut beurteilen und die ist auch eher im Basisbereich zu sehen. Dies musst du dir noch kurz ansehen. Gefunden hab ich diese Ag. auf Kalk über unserem Dorf auf rund 700m ü.M., also im Churer Rheintal.
Bis später   und Gruss    Mani
Salutti und macht´s gut    Mani Walter

Christoph

P.S.: Habe eben erst in Deinerm Word-Dokument nachgelesen, dass später das ganze Fleishc rosa war. Dann ist der Fall klar, denke ich.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Christoph

Hallo Mani,

das sieht sehr gut aus, finde ich. Wobei ich Agaricus pseudopratensis auch erst einmal in Händen hatte. Damals gilbte der Pilz nur in der Stielbasis kräftiger, während bei Agaricus xanthodermus ja auch die Huthaut zumindest am Hutrand sehr schnell und stark chromgelb anläuft. Das Röten war bei dem einen mir bekannten Fund noch etwas deutlicher als auf deinem Foto ausgeprägt. Der Habitus und der rein weiße Hut ohne starkes Gilben passen sehr gut. Auch die deutlich rosa Lamellen (wie Agaricus campestris). Der Ring müsste später hinfällig werden (ebenfalls wie bei Ag. campestris).

Der mir bekannte Fund ist aus dem Kaunertal auf einer mageren Almwiese in über 2000 m Höhe gesammelt worden.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Mani

Hallo liebe Pilzfreunde
Ich komme zwar spät, aber ich komme.  ;)  Der Thread vom http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,408 hat mich angeregt, nochmals an meinen Fund und meine Anfrage vom 28. Juli 2010 anzuknüpfen.
Meine Ergänzungen umfassen noch eine ergänzende Foto und Angaben über die Sporen.
Der Agaricus ist vielleicht Ag. pseudopratensis - oder nicht? Gilbend und zugleich auch rötend.
Auffallend ist eben auch das reine Weiss des Hutes.
Vielleicht kann ich damit noch einen kleinen Beitrag leisten.
Danke und Gruss     Mani
Salutti und macht´s gut    Mani Walter

Christoph

Hallo Fredy,

danke für den Link! Ja, es gibt weitere Beispiele, bei denen nicht klar ist, ob und wie dekliniert wird. Da die Art von Erstautor als Agaricus xanthodermus beschrieben wurde, würde ich persönlich davon ausgehen, dass er das Wort als adjektiv verwendet hat und würde bei der Originalschreibweise bleiben.

Generell richte ich mich meist nach neueren Monographien und folge denen einfach (auch so bei Chlorophyllum rhacodes vs. Chl. rhachodes)

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
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Fredy

Hallo zusammen!

Zwischenzeitlich bin ich betreffend der Schreibweise von A. xanthoderma / bzw. xanthodermus auf diesen Link gestossen:

http://forum.fungiworld.com/index.php?topic=3361.0.

Ich denke, das klärt die Sache, wenn auch nach wie vor die Frage offenbleibt: was ist nun korrekt(er)?

In der Hoffnung, Euch keinen alten Hut erzählt zu haben wünsche ich Euch einen schönen Feiertag!

Fredy

Fredy

#5
Hallo Christoph,

vielen Dank für den Link!

Ich werde das Thema "Gift-Champignons" wo immer möglich auch zukünftig verfolgen, denn es scheint sehr interessant zu sein!
Ich habe mittlerweile auch schon wieder eine andere Art gefunden, die aber trotz einer deutlichen grauen Scheckung (wohl richtigerweise) für "normale" Karbol-Egerlinge gehalten wird.

In der nächsten Zeit werde ich mich allerdings erst einmal um die Schreibweise von "xanthoderma" kümmern, denn auch in Deinem verlinkten Beitrag sehe ich ein "us" am Schluss...

Als Argument gegen "us" wird in meinem neuen Beitrag im Pilzeforum.eu angeführt (dort wurde das Thema bereits aufgegriffen), dass das Substantiv "derma" in dieser Zusammensetzung unveränderlich sei. Leider kann ich das als "Nicht-Grieche" nicht nachvollziehen, denn für mich ist "xanthoderma" ein Adjektiv (wohl mit der Bedeutung "gelbhäutig") und hat sich demzufolge dem vorangehenden Substantiv anzupassen, also "Agaricus xanthodermus" zu heissen. Das könnte in diesem Falle offensichtlich auch eine Fehleinschätzung meinerseits sein. Mal sehen, was dabei noch rauskommt, der entsprechende Thread läuft noch.

Zum Glück gibt's aber keine schlimmeren Probleme  :D!

Einen schönen Feiertag wünscht Dir

Fredy

Christoph

Hallo Fredy,

vielleicht ist dieser Thread hilfreich: http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,408

Hier ging/geht es um Karbolegerlinge mit rötendem Fleisch.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
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Fredy

Hallo Christoph!

Vielen Dank für Deine Antwort!

Leider habe ich selbst keine Vergleichsmöglichkeit zwischen den beiden "Geflügelpilzen", so dass ich mich einzig auf die Angaben bei Herrn Gerhardt sowie auf ein paar andere Quellen im Internet berufen kann und mich auf die Erfahrung der Experten verlassen muss.

Ein Röten des Fleisches beim Rebhuhn-Champignon wurde aber bis jetzt in keinem Fall als Merkmal sondern allenfalls als Unterscheidungsmerkmal zum rötenden Wald-Champignon (A. silvaticus) angegeben.

Stets wurde von einem Gilben des Fleisches berichtet, im Vergleich zum Karbol-Egerling  (A. xanthoderma) allerdings etwas weniger intensiv, so dass mir Dein Erfahrungswert absolut neu ist und einen Rebhuhn-Champignon natürlich ausschließen würde.

Scheint auf jeden Fall ein spannendes Thema zu sein!

Gruß,

Fredy




Christoph

Servus Fredy,

der Rebhuhnegerling hätte rötendes Fleisch. Ich habe ihn einmal in Händen gehabt - das Röten ist nicht so stark ausgeprägt wie bei einem Waldegerling, aber doch sehr auffällig. Er gilbt auch nicht ganz so stark.

Ich denke viel mehr an den Perlhuhnegerling.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
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Fredy

#1
Guten Tag liebe Pilzfreunde!

Momentan finde ich hier im Raum Südbaden (auf ca. 450 m ü. M.) zur Zeit an verschiedenen Plätzen der Region (Gift-)Champignons verschiedener Arten in relativ großer Zahl, das Wachstum scheint in vollem Gange zu sein.

Der Fundort dieser Exemplare ist ein reiner Laubwaldabschnitt mit Buche, Hainbuche und Esche.                           

Breite der Hüte: Bis 12 cm
Höhe: bis 12 cm
Ringe hängend, oberseits gerieft
Stiele zumeist gerade, die Basis jedoch teilweise abgewinkelt
Lamellen in der Jugend hell-fleischfarben, im Alter schokoladenbraun
Basis und Hutfleisch im Bereich der Stielspitze im Schnitt sofort gilbend, der Rest des Fruchtkörpers gilbt beim Reiben
Geruch unangenehm, in der Basis auch leicht stechend, (bei verschiedenen Exemplaren verschieden  ausgeprägt)
Geschmack: seltsam..., voll, mit salziger Note


Es dürfte sich wohl um eine der unverträglicheren Arten handeln, kann man sie noch etwas weiter eingrenzen?

Weisen die braungerandeten Ringe und die Farbe der Beschuppung auf den Rebhuhn-Champignon (A. phaeolepidotus)?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Fredy