[Mitmach-Thread] Zeigt her eure Milchlinge...

Begonnen von Willow, 14. September 2010, 21:08

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Christoph

Servus Mani,

verwandtschaftlich gehört der Lärchenmilchling in die Sektion Depetes, ist also bislang der einzige nichtrotmilchende "Blut"reizker und schmeckt mir gut (hab ich schon mehrfach verspeist). Schönes Foto!

Seass Werner,

an den Lamellen kann man ihn in der Tat recht einfach erkennen. Ich finde den Haselmilchling irgendwie hübsch - und er schmeckt so schön nach Chillies - nicht so weicheimäßig wie die sogenannten "scharfen" Täublinge *grins*

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Mani

Hallo zämma
Die Lärchenmilchlinge erfreuen mich jährlich mit ihrer erfrischenden Leuchtkraft. Ich finde sie in der Regel auf rund 1100m ü.M. unter denselben ausragenden Lärchen, meistens im September. Unsere Pilzsachverstädigen betrachten diese Art nicht als Speisepilz.
Liebe Grüsse Mani Walter    CH-Zizers im Kanton Graubünden
Salutti und macht´s gut    Mani Walter

Werner E.

Griasdi Sonja,

hier ein Milchling, der an Hasel gebunden ist, und relativ einfach zu bestimmen ist.
Lactarius pyrogalus, der Hasel-Milchling.
Er ist an den graubraunen Farben, dem fast ungezonten Hut, und den auffallend weitstehenden cremefarbenen Lamellen, in Verbindung mit der weißen, beim Eintrocknen leicht grünlichgrau verfärbenden sofort sehr scharfen Milch zu erkennen.
Lactarius circellatus ist ähnlich.
Die Lamellen sind aber viel engstehender, und der Hut deutlich zonierter.
Außerdem wächst der bei Hainbuchen.

Obwohl die Fotos un Stockholm gemacht wurden, ist Lactarius pyrogalus ist bei gezielter Suche bei Haselbüschen auch im Raum München nicht selten.

Gruaß aus München, Werner

Christoph

#2
Hallo Sonja,

dann will ich mal anfangen. Ich habe eine nicht wirklich häufige, aber sehr leicht kenntliche Art ausgewählt: Lactarius repraesentaneus, den "Zottigen Violettmilchling". Er ist meist kleiner als der auf den ersten Blick ähnliche Grubige Milchling und hat einen deutlich zottigeren Hutrand:



Junger Fruchtkörper von Lactarius repraesentaneus mit deutlichen Hutrandzotten (zottige Behaarung)

Zudem sind die Hutrandzotten zumindest jung ziemlich batzig-schleimig. Die Überraschung kommt dann beim Aufscheiden. Meist wird die weiße Milch der großen gelben Milchlinge rasch schwefelgelb. Hier passiert erstmal gar nichts, aber nach gewisser Zeit verfärbt sich das Fleisch bzw. die auf dem Fleisch eintrocknende Milch violett. Dadurch ist die Art unverwechselbar.


Fruchtkörper von Lactarius repraesentaneus mit Violettverfärbungen (Lamellen, Stielfleisch)

Es gibt zwar noch weitere, gelbe Milchlinge mit violett verfärbendem Fleisch, aber die haben keine Hutrandzotten.

Der Zottige Violettmilchling ist bei uns sehr selten. In der bald neu erscheinenden Roten Liste der Großpilze Bayerns haben Peter und ich ihn auf RL-1 gesetzt. Jetzt gelangen aber mehrere neue Nachweise aus dem Nationalpark Bayerischer Wald und nah benachbarten Gebieten. Also mehrere Myzelien, aber in einer recht kleinen Region. Langfristig ist der Pilz neben Habitatzerstörung (naturnahe und standortgerechte Fichtenwälder ) wohl auch durch den Klimawandel bei uns gefährdet. Er mag es nämlich kalt und kontinental. In Zentralsibireien ist er offensichtlich verbreitet. Ich habe ihn dort mehrfach gefunden. Die hier gezeigten Fotos sind aber aktuell und stammen aus dem Nationalpark Bayerischer Wald.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Willow

Hallo,

ich bin absoluter Anfänger auf dem Gebiet der Pilze und finde aber immer wieder zufällig Milchlinge im Wald.

Würde mich freuen, wenn Ihr hier einige Arten zeigen würdet und mir vielleicht kurz etwas dazu erklären könntet :-)

LG Sonja
Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.