subalpine Pilze Teil 2 - Russula norvegica

Begonnen von Christoph, 31. August 2010, 15:57

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Christoph

Hallo Peter,

vielen Dank für die Infos! Zufälligerweise ist Werner Jurkeit gerade hier (im BayerWald und auch gerade im gleichen Zimmer). Wir haben uns gerade darüber unterhalten. Dabei hat er mir von seiner Studie erzählt und davon, dass R. laccata prinzipiell überall bei Salix wachsen kann.

Finde ich verblüffend. Interessant jedenfalls, was die Art klimatisch wegstecken kann. 2600 m ist ein Wort und die Bedingungen in der subalpinen und alpinen Stufe sind sehr hart.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Peter S

Hallo,
in der ZfM vom vorigen Jahr ist von Werner Jurkeit eine ausführliche Diskussion zu R. laccata enthalten.
Dieser Pilz kommt vom tiefsten Tiefland ( nordfr. Inseln) bis in alpine Lagen vor.
Mehrere Kollektionen die wir hier auf 40 m Höhe an Abgrabungsteichen auf der Flugsanddüne in Hohenwarthe (Elbe) bei Magdeburg hatten, sind mit in die Untersuchungen eingeflossen.
Versch. Koll. wurden auch schon 2008 und 2009 im pilzepilze - Forum gezeigt.
R. laccata lebt offensichtlich -je nach Höhenlage und Vorkommen - mit versch. Salix - Arten.

Gruß Peter S

Christoph

Hi Gernot,

ups, stimmt, danke! Hm, dann habe ich da nicht richtig hingeschaut... Frage mich gerade, warum ich dann den Namen nicht übernommen hatte. Vermutlich, weil ich im Kopf immer nur R. norvegica gespeichert hatte (als Pilz, den ich mal finden wollte). Habe dann wohl nur auf den Synonymienamen geschaut. Ich merke schon, ich werde langsam alt *grins*.

Liebe Grüße
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Gernot

Hallo Christoph,

Zitatstimmt, Russula laccata ist der ältere Name. In der Fungs Nordica wird aber R. norvegica verwendet (warum auch immer).

zumindest in meiner Funga Nordica wird im Key E bei Punkt 35 Russula laccata Hujsman (R. norvegica D.A. Reid) aufgeschlüsselt, also mit R. norvegica als Synonym zu R. laccata.

Schöne Grüße
Gernot (der gleich wieder weg muss)

Christoph

Hallo Gernot,

stimmt, Russula laccata ist der ältere Name. In der Fungs Nordica wird aber R. norvegica verwendet (warum auch immer). Helga Marxmüller scheint die Arten trennen zu wollen. Wie auch immer, ich lasse mich überraschen, zu welchem Ergebnis sie kommt.

Für mich war das übrigens auch ein Erstfund, da ich bislang immer nur die (sehr) häufige Russula nana gefunden habe. Sie wächst aber auch über Silikat.

Danke für den Bildlink - sieht wirklich ähnlich aus.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Gernot

Hallo Christoph,

wieder ein schöner Fund, den ich bis jetzt noch nicht in natura gesehen habe. Die Art wird heutzutage aber wohl als Synonym zu R. laccata akzeptiert. Russula nana ist hier übrigens auf Kalk in den montanen bis subalpinen Gebieten recht häufig.

Schöne Grüße
Gernot

PS.: Ein schönes Bild, das deiner Art recht ähnlich sieht, findest du hier: http://myco-cheype.chez-alice.fr/imagesw/russula_norvegica.htm

Christoph

#1
Servus beinand,

wie den bereits diskutierten Risspilz Inocybe subhirsuta fand ich diesen kleinen Täubling im Kaunertal in Tirol auf 2600 m Höhe. Er stand eigentlich nur 5 Meter Luftlinie von dem Risspilz entfernt im Nordhang zwischen Salix herbacea. Die Bestimmung erfolgte erstmal nur makroskopisch aufgrund der dunklen, jung fast schwarzvioletten Farbe und des scharfen Geschmacks. Obwohl meine Zunge ziemlich Chili-erprobt ist und für mich manche "scharfe" Täublinge eigentlich gar nicht scharf schmecken, hat dieser kleine Geselle doch nachhaltig und ziemlich heftig gebrannt.

Ich habe bisher immer nur Russula nana im Gebirge gefunden. Im Kaunertal wurde diese von einem anderen Exkursionteilnehmer nachgewiesen (Geschmack mild, Hut hell rot).


Russula norvegica


Russula norvegica

Mir fiel insbesondere der jung bereifte Hut auf. Da ich Russula norvegica nicht kenne (nur aus Bilderbüchern), weiß ich nicht, ob das typisch ist. Im Moment ist der Beleg bei Helga Marxmüller, die ihn nachbestimmen wird. Ich kann also später rückmelden, ob sich der Name ändern wird oder ob die Bestimmung passt.

LG
Christoph

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