Könnte das Inocybe hystrix sein?

Begonnen von Christoph, 7. September 2010, 19:14

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Hias

Servus Christoph und Helmut,

I. hystrix habe ich auch erst zweimal gefunden, einmal im "hintersten Bayerischen Wald" bei Bayerisch Eisenstein und einmal - wie Helmut schon erwähnte - am Tegernsee. Im Oberland scheint die Art sehr selten zu sein, denn obwohl ich meist schon ein Auge auf die Inocyben habe, ist sie mir sonst nie untergekommen.

Grüße
Hias

Christoph

Servus Helmut,

witzig, dass Du das von der Inocybe umbratica schreibst. Ich bin ja gerade im hintersten Winkel des Bayerischen Waldes (Zwiesler Winkel, Nationalpark). Und hier ist Inocybe umbratica wirklich verbreitet bzw. nicht wirklich selten. Vielleicht wird sie auch ab und an leichtfertig als Inocybe geophylla verkannt (wenn man sich nicht bückt und genauer hinschaut).

Danke für die Verbreitungsinfos bezüglich der Inocybe hystrix  :)

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Helmut

Servus Christoph,

nach meiner Erfahrung ist das Ding selten bis sehr selten. Habe nur ein Exsikkat in meiner Sammlung von 2002 aus dem Schwarzwald. Den letzten Fund, an den ich ich mich erinnern kann, hat der Hias 2009 am Tegernsee gemacht (Wanderung des Pilzvereins München).

Das mit der Seltenheit kann sich aber auch ändern. Bis voriges Jahr hielt ich z. B. I. umbratica für selten. Dann gelang mir eine "Kollektion" mit dem Fragment eines Fruchtkörpers im Vorderen By. Wald. Und vorige Woche war ich nur wenige Kilometer davon entfernt nur kurz in der Mittagspause in einem ähnlichen Biotop, in dem die Art gerade einen Massenaspekt hatte (Foto). Daneben weitere Seltenheiten und vier noch unbestimmte Arten. Ich bin überzeugt, dass ich die Art an diesen Stellen auch die nächsten Jahre immer mal wieder finden kann. Von I. hystrix habe ich eben noch keinen "guten Platz".

In Krieglsteiners Verbreitungsatlas von 1991 ist I. hystrix in Bayern bisher nur einmal im Sammelgebiet von Stangl (MTB 7933) und dreimal im "hintersten Winkel" des Bayerwaldes nachgewiesen (umbratica übrigens mit einem ähnlichen Verbreitungsbild).

Gruß

Helmut

Christoph

Servus Helmut,

ich habe den Pilz jetzt einen Tag reifen lassen und siehe da, vereinzelt Sporen - genau, wie Du gesagt hast.  ;)

Es ist eindeutig Inocybe hystrix. Die Sporen sind amygdaloid und die Cystiden wunderschön lageniform. Passt alles.

Wie häufig ist die Art eigentlich? Ich habe sie bewusst erst zweimal aufgesammelt (mit der jetzigen Kollektion dreimal). Es kann aber gut sein, dass ich sie oft übersehen habe, da ich ja weniger auf die kleinen Braunen achte...

LG
Christoph
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Helmut

Servus Christoph,

manchmal findet man auch in so jungen Frk. schon einzelne Sporen. Habe auch gerade eine andere Art zum Nachreifen im Kühlschrank, das will aber nicht so richtig.

Wenn die sicher schon vorhandenen Hymenialzystiden den Literaturangaben entsprechen und vielleicht die eine oder andere Spore auch von der Form her passt (die Größe könnte evt. noch darunter liegen), wüsste ich auf Anhib nicht was da noch in Frage kommen sollte.

Gruß

Helmut

Christoph

#1
Servus beinand,

leider ist des Schwammerl wohl noch zu jung, um sporulent zu sein. Aber vielleicht kann einer der Risspilzfreunde schon makroskopisch etwas dazu sagen... Ich vermute, dass ich heute Inocybe hystrix gefunden habe. Kann das hinkommen?


Inocybe hystrix aus dem NP Bayerischer Wald

Der Fund stammt von einem bodensauren Wegrand bei Buche und Fichte in ca. 1.200 m Höhe im Nationalpark Bayerischer Wald.

Ich werde noch reinmikroskopieren, um eine Mallocybe auszuschließen (Cystiden). Die Lamellen sind aber  noch fast weiß und noch unter dem Velum partiale verborgen, weshalb ich ziemlich sicher bin, keine Sporen zu finden.

LG
Christoph
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