Hallo zusammen,
die vielbeschworene "Wildruhe", die Jäger einfordern, erklärt sich aus der einfachen Tatsache, dass viele Waldgebiete einen viel zu hohen, durch Hege entstandenen Wildbestand haben, auf den auch noch ein starker Jagddruck ausgeübt wird. Das Wild wird dadurch extrem scheu und versteckt sich in uneinsichtigen Stellen, wie Dickungen, steile unzugängliche Hänge usw. Sind diese Verstecke nicht in ausreichender Fläche vorhanden, gibts Probleme mit dem normalen "Wald-Publikum". Als ich das damals erfuhr; dass der Wildbestand in unseren Wäldern zu hoch ist, wollte ich das rein Gefühlsmäßig gar nicht glauben ... man sieht ja mal nur ab und zu ein Reh, und Wildschweine gar nicht. Das liegt daran, dass Das Wild ja auch nicht gerade blöd ist, und mit Scheu auf den Jagddruck geagiert. In "echten" Nationalparken, also da wo nicht mehr gejagt wird, ist das Wild viel zutraulicher und der Park-Besucher kann hier in der Regel alle heimischen Wildarten live sehen. Übrigens ist in solchen Nationalparken (gibts in Deutschland nicht, da ist das Jagdrecht unangetastet!) der Wildbestand viel niedriger als in "gehegten" Wäldern. Also, lange Rede, kurzer Sinn: Die Jäger machen keine "Strecke" mehr, wenn das aufgescheuchte, scheue Wild aus den Revieren abwandert. Hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, warum denn der Jäger für "Wildschaden" aufkommen muss? Hmmm? Vielleicht, weil er für den hohen Wildbestand verantwortlich ist?
Grüßle
Juergen
p.s.: Rehe und Hasen z.B. haben in Wäldern eigentlich gar nichts verloren, das sind Tiere der offenen Graslandschaften und Steppen. Dass die bei uns in den Wäldern leben müssen liegt an der Jagd und der Landwirtschaft!