Unbekannter effuso-reflexer Pilz

Begonnen von AK_CCM, 6. Juni 2009, 10:04

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hefori

Da hat wohl etwas nicht funktioniert. Jedenfalls, ich habe einmal Cystostereum murraii auf dem Weg zu Dreisesselberg gefunden, weil ich ihn vorher gerochen habe. Der Kokosgeruch kann sehr stark sein. Im Bergnadelwald ist die Art nicht allzu selten. Oft wächst er auf der Stammunterseite oder an der Seite, sodaß er leicht übersehen werden kann. Ich kenne den Pilz nur mit dieser "Leichenfarbe". Beste Grüße, Heinz
Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, das man läßt. W.Busch

hefori

Zitat von: Rudi am 20. Juni 2009, 17:51
Hallo Andreas, Frank und Wolfgang,

danke für eure "Vorarbeit" !
Ich hatte vor meinem Urlaub noch hier im Forum diese duftigen Schwammerl angeschaut und dann ( erst eine Woche nach Pfingsten) mich mit Heinz Holzer in Zwieselerwaldhaus umgeschaut. Dabei hat mich eine weißgeschmückte Baumscheibe freundlich angeschaut- und schon aus 5Metern Entfernung hat es verdächtig nach Kokos gerochen! Das wurde zu meiner Zufriedenheit dann von den anderen drei Nasen auch bestätigt.
Die rundsporige Lorchel konnten wir leider nicht mehr frisch antreffen, Andreas, aber "dein" Exsikkat konnte ich wenigstens bewundern...

LG Rudi
Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, das man läßt. W.Busch

Rudi

Hallo Andreas, Frank und Wolfgang,

danke für eure "Vorarbeit" !
Ich hatte vor meinem Urlaub noch hier im Forum diese duftigen Schwammerl angeschaut und dann ( erst eine Woche nach Pfingsten) mich mit Heinz Holzer in Zwieselerwaldhaus umgeschaut. Dabei hat mich eine weißgeschmückte Baumscheibe freundlich angeschaut- und schon aus 5Metern Entfernung hat es verdächtig nach Kokos gerochen! Das wurde zu meiner Zufriedenheit dann von den anderen drei Nasen auch bestätigt.
Die rundsporige Lorchel konnten wir leider nicht mehr frisch antreffen, Andreas, aber "dein" Exsikkat konnte ich wenigstens bewundern...

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

AK_CCM

Hallo Frank,

Zitat von: Frank D. am  7. Juni 2009, 08:10
Übrigens habe ich C. murrayi letztes Jahr im Juni zum Geotag im NP Bayerischer Wald (Mittelsteighütte) unweit der Fundstelle von Pseudorhizina sphaerospora aufgesammelt.

dann habe ich Deinen Fund praktisch wiederentdeckt, denn der Pseudorhizina-sphaerospora-Fundort lag nur einen Steinwurf weit entfernt. Freut mich dennoch sehr, diese Art live gesehen zu haben und sie nicht als Stereum rugosum abgetan zu haben.

Gruß, Andreas

Frank D.

Hallo Andreas und Wolfgang,

bis jetzt habe ich Cystostereum murrayi immer nur total resupinat und mit weißen bis grauen Hymenophor gesehen. In der Literatur ist er aber auch mit schwärzlichen Hutkanten beschrieben. Wenn der Geruch auch noch stimmt, wird es wohl diese Art sein. Übrigens habe ich C. murrayi letztes Jahr im Juni zum Geotag im NP Bayerischer Wald (Mittelsteighütte) unweit der Fundstelle von Pseudorhizina sphaerospora aufgesammelt. Mein zweiter Fund aus den Bayerischen Wald stammt vom kleinen Arbersee (1997).

Schönen Sonntag
Frank

AK_CCM

Nachtrag: Der Standort ist ein windgeschützter, dunkler Buchen-Tannen-Wald in leichter Hanglage nahe eines Bachlaufs - rund 3 m entfernt wurde es leicht sumpfig (Gummistiefel-schlurp-Effekt) und es herrschte Sphagnum-Rasen vor.

AK_CCM

Hallo Wolfgang,

bei dem Fund dürfte es sich tatsächlich um Cystostereum murraii handeln, denn als ich vorhin aus Neugier die in Alufolie gewickelte Probe auspackte und daran roch, war ein deutlicher Kokosgeruch wahrnehmbar - das deckt sich mit mehreren Literaturstellen. Freut mich sehr, Bekanntschaft mit der anscheinend gar nicht so häufigen Art gemacht zu haben. :D

Bin schon sehr auf die Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchung gespannt.

Gruß, Andreas

Wolfgang D.

Hallo Andreas,

ich wollte eigentlich noch nach dem Geruch fragen - damit bin ich mir fast sicher:
Cystostereum murraii riecht ähnlich wie Fomitopsis pinicola, aber mit einer angenehmen Komponente. Zu Deutsch heißt er ja auch "Wohlriechender Schichtpilz" oder "Duft-Schichtpilz".
In Österreich ist die Art weitgehend auf montane bis subalpine Nadelwälder am niederschlagsreichen Alpen-Nordrand beschränkt und erscheint gern an mächtigen, noch nicht stark zersetzten Stämmen in gewisser Höhe über dem Boden. Im größten Naturwaldreservat der Ostalpen, im Rothwald, fanden wir ihn geradezu häufig.

Schönen Abend
Wolfgang


AK_CCM

Hallo Wolfgang,

danke für den Tipp.

Was mir bei dem Fund noch auffiel: Der Pilz roch intensiv angenehm säuerlich. Das hat mir auch mein Kollege Heinrich Holzer bestätigt. Wenn ich mich recht entsinne, hatte er mit dem Mikroskop einen kurzen Blick auf den Fund geworfen und dabei gelbe Zystiden entdeckt. Werde mir aber den Fund noch genauer ansehen.

Gruß, Andreas

Wolfgang D.

Hallo Andreas,

also wenn die Farben "echt" sind, dann schaut mir das nach etwas "Besserem" aus, ohne aber eine genaue Vorstellung zu haben. Aus dem Bauch heraus würde ich Cystostereum murraii sagen ...

Wolfgang


AK_CCM

Hallo Frank,

Zitat von: Frank D. am  6. Juni 2009, 14:16
ohne Mikromerkmale bleibt es ein Pilzeraten.

damit kann ich momentan nicht dienen - aber ich habe Untersuchungsmaterial eingepackt.

ZitatWenn das Hymenophor beim Reiben rötet, könnte es vieleicht Stereum rugosum sein. Diese Art hat schon manchen genarrt.

Hatte ich auch schon im Visier, wg. dem Substrat Fichte und dem fehlenden Röten (war auch mein Gedanke) verworfen. Doch zunächst muss ich die Lorchel durchmikroskopieren - sie ist es wert. :)

Gruß, Andreas

Frank D.

Hallo Andreas,

ohne Mikromerkmale bleibt es ein Pilzeraten. Wenn das Hymenophor beim Reiben rötet, könnte es vieleicht Stereum rugosum sein. Diese Art hat schon manchen genarrt.

Beste Grüße Frank

AK_CCM

Hallo in die Runde,

während meines kürzlichen Aufenthalts im Nationalpark Bayerischer Wald entdeckten wir an einer stehenden, toten Fichte einen gelblichen, schichtpilzähnlichen Pilz, der noch dazu harte, krustige Hutkanten ausbildete.

Hat jemand eine Idee, was wir dort aufgestöbert haben?

Gruß, Andreas