Rätsel-Trio

Begonnen von AK_CCM, 5. Mai 2009, 23:18

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Gernot

Hallo Andreas,

H. intermedium wäre auch meine zweite Wahl gewesen und ich möchte sie aufgrund des Bildes auch nicht ausschließen. Es war ja ein Rätsel und da kann man sich schon mal was trauen, ob's stimmt ist die andere Frage. Deshalb nicht zu sehr verunsichern lassen von meinem Tipp!

Hast du Exemplare mitgenommen? Ich würde sie nämlich mal mikroskopieren, anhand der Sporen wird man das denke ich gut bestimmen können. Hypoxylon intermedium hat viel größere Sporen als H. cercidicola. Allerdings würde ich auch die hier in den Auwäldern häufige H. howe(i)anum (Kleinsporige Kohlenbeere) nicht außer Acht lassen, die ziemlich veränderlich sein kann. Sie hat die kleinsten Sporen der drei hier genannten Arten.

Schöne Grüße
Gernot

AK_CCM

Hallo Gernot,

jetzt bin ich selbst stark am Zweifeln, denn den Dritten im Bunde hätte ich als Eschenkohlenbeere (Hypoxylon intermedium = H. faxinophilum) angesprochen. Aber wenn ich die Farbe der abgebildeten Frk. mit meinen Archivfotos von H. intermedium vergleiche, fehlt ihnen der typische Rotton. Weiter sieht der linke Frk. schon recht flach aus, was doch sehr untypisch für H. intermedium wäre. Insofern ist es wahrscheinlich, dass ich mich selbst aufs Glatteis habe führen lassen und Du mit H. cercidicola richtig liegst. Aber wie heißt es so schön: Kein Schaden ohne Nutzen. Habe jedenfalls wieder etwas dazugelernt, denn solche wulstigen bis kugeligen Frk. sind mir bei jener Art noch nicht untergekommen. Felderfahrung ist eben durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Felderfahrung. :)

Gruß, Andreas

Gernot

Hallo Andreas,

auf Hypoxylon cercidicola (nicht cercidicolum wie ich zuerst schrieb :-[) hätte ich nicht getippt wenn ich nicht schon ähnliche, hervorstehende Fruchtkörper gefunden hätte. Am rechten Fruchtkörper meinte ich sogar noch den typischen Rand zu erkennen, der so deutlich nicht bei allen Fruchtkörpern vorhanden sein muss. Allerdings verstehe ich jetzt nicht ganz – zuerst schreibst du
ZitatDafür harrt die Hypoxylon-Art noch auf ihre Bestimmung.
und dann
ZitatDer Gattungsname des Substrats ist abgewandelt im Epitheton eines Sysnonyms der gesuchten Art enthalten.
Ist die Art nun schon bestimmt? Jedenfalls bin ich auf das Ergebnis sehr gespannt.

Schöne Grüße
Gernot

AK_CCM

Hallo Gernot,

den Wirt des Goldgelben Zitterlings (T. mesenterica), der Eschenzystidenrindenpilz (Peniophora limitata), hast Du zielsicher erkannt - typisch sind die auf dem Foto teils sichtbaren dunklen Ränder der flächigen Fruchtkörper. Frisch und saftig besitzen die Frk. allerdings mehr Blautöne - das hat Ingo vermutlich auf eine falsche Fährte gelockt. Ich verlinke nachstehend ein Bild aus Erics Datenbank, auf dem dies gut zu erkennen ist:



Dafür harrt die Hypoxylon-Art noch auf ihre Bestimmung. Die Mährische Kohlenbeere (Hypoxylon cercidicola) bildet keine kugeligen sondern niedergedrückte, flächige Fruchtkörper aus. Außerdem wird die Rinde am Rand umgeklappt - sie wirkt oft wie der eingerollte Deckel einer Ölsardinendose. Zur Verdeutlichung auch hier ein Foto aus Erics DB:



Da jetzt das Substrat feststeht, bin ich mir sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis der richtige Name fällt. Noch ein Hinweis: Der Gattungsname des Substrats ist abgewandelt im Epitheton eines Sysnonyms der gesuchten Art enthalten.

Weiterhin viel Spaß beim Rätseln

Gruß, Andreas

Gernot

Hallo Andreas,

die Kombination, an die ich denke, ist auch hier nicht selten zu finden, zum Teil noch mit Coriolopsis-Fruchtkörpern dabei. Ich tippe auf Peniophora limitata zusammen mit Hypoxylon cercidicolum (moravicum).

Schöne Grüße
Gernot

AK_CCM

Hallo Ingo,

danke fürs Mitmachen - Du hast Tremella mesenterica richtig erkannt, bei den beiden anderen Tipps bist Du in der richtigen Gattung gelandet. Kleiner Tipp: Das Substrat stammt von einem Baum, den Morchelsammler ganz besonders schätzen. 8)

Gruß, Andreas

Ingo W

Hallo Andreas!

Dann versuche ich mal mein Glück:

Tremella mesenterica (Goldgelber Zitterling)
Peniophora cinerea (Aschgrauer Zystidenrindenpilz)
Hypoxylon fuscum (Rotbraune Kohlenbeere)

VG Ingo W
Kleine Pilze sind auch schön, sehen bloß die wenigsten!

Peter

Moin Andreas,

toller Schnappschuss. Als alter Feldhase sehe ich die drei Arten sehr häufig und halte mich dezent zurück.

Grüße, Peter
"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."

AK_CCM

Hallo Pilzfreunde,

wer im Frühjahr auf Morcheljagd durch die Auwälder streift, kann an herumliegenden Ästen u.a. diese drei Pilze antreffen. Bin gespannt, wer das Rätsel vollständig lösen kann.

Gruß, Andreas