Bin neu im Forum und habe eine Frage zu Leccinum (Kaulozystiden)

Begonnen von Bernd Miggel, 22. September 2020, 08:30

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Bernd Miggel

Hallo Christoph,

danke für die Hinweise. Und eine schöne Woche noch!

Liebe Grüße
Bernd

Christoph

Lieber Bernd,

sehr gerne doch!

Was die Mikromerkmale angeht - eigentlich die Klassiker, die wären:


  • Sporenmaße und Länge-Breite-Quotient
  • Hutdeckschichtaufbau (Zellformen - lang und schmal oder breit und kurz, Zylindrozysten/Kugelzellen)
  • Caulocystiden

Die Hymenialcystiden scheinen nicht so gut zur Unterscheidbarkeit zu taugen.

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Bernd Miggel

#5
Grüß dich Christoph,

danke für die Hinweise! Die Arbeit, auf die du hinweist, werde ich mir gerne zu Gemüte führen.
Verrätst du mir, welche Mikromerkmale aus deiner Sicht für die Leccinum-Arten bestimmungsrelevant sind?

Herzlichen Gruß - Bernd

Christoph

Lieber Bernd,

herzlich willkommen hier im Form! Ich freue mich schon auf deine Beiträge :-).

Zu Leccinum: Du wirst zwischen den Stielschuppen weder Caulobasidien noch Caulocystiden finden. Das Caulohymenium befindet sich nur auf den Schuppen.

Sutara hat das sehr ausgiebig analysiert: https://www.researchgate.net/publication/299054973_The_delimitation_of_the_genus_Leccinum_Ceska_Mykologie_43_1-12_Plates_I-IV_1989

Sutara hat gezeigt, dass das Caulosubhymenium bei Leccinum s.l. anders als bei anderen Röhrlingen aufgebaut ist. Dass Hemileccinum unabhängig von Leccinum/Leccinellum den gleichen Caulohymeniusaufbau hat, war damals mangels genetischer Studien noch nicht klar. Deshalb hatte Sutara 1989 die heutigen Hemileccinen zu Leccinum gezogen. Die Studie ist natürlich trotzdem ausgesprochen gut ausgearbeitet. Sutara hat immer sehr genau gearbeitet.

Liebe Grüße,
Christoph

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Bernd Miggel

Servus Helmut,
bei der Präparatgewinnung folge ich jetzt Den Bakker, Noordeloos und Hahn, die sich an den Stielschuppen bedienen. Das kann ja nicht falsch sein.
Bernd

Helmut

Servus Bernd und herzlich willkommen! Das Alter ist doch wurscht. Zu Deiner konkreten Anfrage kann ich aber nichts beitragen. Die Gattungen, bei denen ich Kaulozystiden untersuche, sind andere als Leccinum & Co.
Gruß Helmut

Bernd Miggel

Guten Morgen liebe Pilzfreunde,

es ist toll, bei euch Mitglied sein zu dürfen, und ich habe vor, mich rege im Forum zu beteiligen.

Eine kurze Vorstellung meinerseits:


  • Ich bin ein etwas "älteres Semester" und seit 35 Jahren Mitglied im Mykolog. AK Hornberg.
  • Mein Wohnsitz liegt am nördlichen Schwarzwaldrand, wo ich in verschiedenen Biotopen Pilzkartierungen durchführe.
  • Mein Hobby sind natürlich die Pilze, darüber hinaus beschäftige ich mich noch mit der mikroskopischen Holzbestimmung und mit Torfmoosen.
  • Pilzgruppen, denen ich mich besonders widme: Sprödblättler, Ramarien, Röhrlinge, Wulstlinge und Ritterlinge.
Nun habe ich direkt eine fachliche Frage:
Wo sind eigentlich bei Leccinum die Kaulozystiden für ein Präparat zu entnehmen? Bisher habe ich, Christoph Hahn folgend, die Stielschuppen genommen. Aber ist das zwingend, oder kann man alternativ die schuppenfreien Bereiche heranziehen?
Über eine Antwort würde ich mich freuen!

Herzliche Grüße - Bernd (gerne per du)