Stachelig

Begonnen von Rudi, 22. März 2009, 22:27

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Rudi

Hallo Frank, Wolfgang und co,

Zitat von: Frank D. am 12. Mai 2009, 14:47
Korrigiere bitte den Autorennamen. Hyphodontia pilicystidiata (S. Lundell) J. Erikss.   :)

ist erledigt:
http://www.pilzseite.de/Pilzgalerie/Hyphodontia/pilicystidiata/FrameSet.htm

Bei der Gelegenheit hab ich noch drei Fotos vom Tatort (Wiese, Weide und Ast) mit unten eingefügt.

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Frank D.

Lieber Rudi,

wie alle deine Foto- Dokumentationen auf deiner Homepage ist auch diese sehr gut. Korrigiere aber bitte den Autorennamen. Hyphodontia pilicystidiata (S. Lundell) J. Erikss.   :)

Beste Grüße Frank

Wolfgang D.

Lieber Rudi,

... tolle Dokumentation!
Die Abbildungen in den Cetto-Bänden sind bei diesen Pilzgruppen ein bisschen mit Vorsicht zu betrachten, aber das von dir zitierte Vergleichsfoto in Cetto zeigt wirklich eine verblüffende Ähnlichkeit in Habitus und Standort. Man könnte auf alten Weidenstämmen mit Stammwunden künftig gezielt nach Hyphodontia pilicystidiata Ausschau halten.

LG
Wolfgang

Rudi

Ich hab jetzt den Pilz auf meiner Pilzseite aufgenommen:

http://www.pilzseite.de/Pilzgalerie/Hyphodontia/pilicystidiata/FrameSet.htm

Vielen Dank nochmal an Wolfgang und Frank!!

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Rudi

Herzlichen Dank für deine schnelle Bestimmung (und dein Nachhaken...)

Zitat von: Frank D. am  8. Mai 2009, 14:16

Könntest du mir bitte noch die genauen Funddaten mitteilen.

Na klar: MTB 6225/32, Guttenberger Wald, Wiese bei Forsthaus Guttenberg, an längeren Astwunden
einer lebenden alten Weide am Ufer eines kleinen Baches

P.S.
Dein zweites Exsikkat ist Oxyporus cf. obducens (cf- weil die Probe infiziert ist und kaum Sporen zu finden sind.) Die schnallenlosen Hyphen und kristallbeschopften ,,Zystiden" (Hyphenenden) sind typisch für Oxyporus.

Da muss ich mich wohl nochmal drum kümmern- vielleicht finde ich später noch Sporen...


Nochmal Danke und LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Frank D.

#11
Hallo Rudi,

dein Hyphodontia-Exsikkat ist eingetroffen und ich habe mit großer Freude gleich mal reinmikroskopiert. Es ist tatsächlich Hyphodontia pilaecystidiata (S. Lundell) J. Erikss. (neue Schreibweise: Hyphodontia pilicystidiata). Diese Art ist durch die typische Form und Größe der Zystiden leicht kenntlich, aber in ganz Europa selten. Der Hauptwirt scheint Salix zu sein.
Langer schließt H. pilaecystidiata aus seiner Hyphodontia- Monographie von 1994 aus, da die Zystidenform und -größe untypisch für die Gattung Hyphodontia ist. Die Struktur der Hyphen paßt aber nach meiner Auffassung aber bestens in die Gattung Hyphodontia und die makroskopischen Merkmale natürlich auch.

Könntest du mir bitte noch die genauen Funddaten mitteilen.

Beste Grüße Frank

P.S.
Dein zweites Exsikkat ist Oxyporus cf. obducens (cf- weil die Probe infiziert ist und kaum Sporen zu finden sind.) Die schnallenlosen Hyphen und kristallbeschopften ,,Zystiden" (Hyphenenden) sind typisch für Oxyporus.

Frank D.

Hallo Rudi,

meine Adresse steht in deinen persönlichen Mitteilungen.
Wolfgang hat dir ja seine Adresse schon zukommen lassen.


Beste Grüße Frank

Rudi

Hallo Frank ( und Wolfgang),

Danke für die Erinnerung und Entschuldigung für meine Schlamperei.
Da hab ich halt erst mal noch ein bischen herumgepfuscht und wollte bei unserem Mikroskopierkurs selber was herausfinden- war aber nicht so ( hätt ich mir ja denken können)
Ich besorg morgen nochmal frische Ware- die Schwammerl hängen ja noch in größeren Mengen am nur 1 km entfernten Baum.
Soll ich dann euch beiden was zuschicken?
LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Frank D.

Hallo Rudi,

Wolfgang und ich hatten sich angeboten dir die Hyphodontia sp. genau zu bestimmen. Bis jetzt haben wir noch kein Exsikkat erhalten. Wenn es die vermutete Art sein sollte, wäre das für die Landes- und Deutschlandkartierung sehr wichtig. Vielleicht kannst du einen von uns eine Probe senden.

Mit besten Grüßen
Frank

Rudi

Lieber Wolfgang,

Danke für deine Geduld.


Zitat von: Wolfgang D. am 25. März 2009, 00:09

bei einem Blick ins Mikroskop würde mir die Antwort vermutlich leicht fallen ... also wenn wir hier nicht auf einen grünen Zweig kommen, sehe ich mir deinen Fund gerne an.

dieses Angebot will ich gerne annehmen- schick mir doch bitte deine Postadresse!

Die Clamydosporen sind natürlich ein wichtiges weiteres Indiz für Hyphodontia pilaecystidiata.
Die braunen "Setae" hingegen gehören wohl zu einer eigenen, ganz anderen Pilzart, die nur zufällig da ist.

Diese "Seten" finde ich überall, aber nicht im Hymenium , sondern nur holznah im Stroma!?

Die Zystiden auf den neuen Bildern überzeugen mich optisch noch nicht, aber es würden mich - wie erwähnt - für die Bestimmung vor allem die genauen Abmessungen dieser Zellen sehr interessieren.

Optisch bin ich ganz deiner Meinung. Die großen kopfigen Zystiden messen etwa 45-70x4-6y, Köpfe bis 10y breit.

Die klassische Literaturreferenz für die Art ist Eriksson & Ryvarden 1976, The Corticiaceae of Northern Europe, vol. 4, p. 661. Es gibt aber auch mehrere weitere Artbeschreibungen in Spezialliteratur.


Danke Rudi
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Frank D.

Hallo Rudi,

die Kombination deiner Beschreibungen und Fotos könnten auch noch für Hyphodontia spathulata zutreffen.
Da müßten aber moniliforme, zugespitzte Zystiden zu finden sein und die kopfigen Zystiden sollten (in Wasser mikroskopiert) ein inkrustiertes Köpfchen haben.

Beste Grüße Frank

Wolfgang D.

Lieber Rudi,

bei einem Blick ins Mikroskop würde mir die Antwort vermutlich leicht fallen ... also wenn wir hier nicht auf einen grünen Zweig kommen, sehe ich mir deinen Fund gerne an.

Die Clamydosporen sind natürlich ein wichtiges weiteres Indiz für Hyphodontia pilaecystidiata.
Die braunen "Setae" hingegen gehören wohl zu einer eigenen, ganz anderen Pilzart, die nur zufällig da ist.

Die Zystiden auf den neuen Bildern überzeugen mich optisch noch nicht, aber es würden mich - wie erwähnt - für die Bestimmung vor allem die genauen Abmessungen dieser Zellen sehr interessieren.

Die klassische Literaturreferenz für die Art ist Eriksson & Ryvarden 1976, The Corticiaceae of Northern Europe, vol. 4, p. 661. Es gibt aber auch mehrere weitere Artbeschreibungen in Spezialliteratur.

Gute Nacht,
Wolfgang



Rudi

Hallo Wolfgang und stille Mitleser!

Ich hab jetzt noch ein paar Mikrobilder- leider kaum bessere 8)
Es gibt submoniliforme und kopfige, gelegentlich auch zylindrische Zystiden, manchmal auch mit (öl-?)Tropfen
auch teilweise verbogene Basidien und kleine Sporen
Daneben hab ich aber auch Seten gefunden, die auf der weißrussischen Seite nicht erwähnt sind... ???
Die Chlamydosporen hab ich heute nicht mehr gefunden.

Was mach ma jetz?

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Rudi

Hallo Wolfgang,

Danke für deine Nachricht mit Adrenalin!
Heute hab ich nicht viel Zeit- Arbeit kann manchmal nerven. ::)
Hab ein bischen herumgezupft und noch keine freien Zystiden gefunden.
Aber Sporen sind jetzt doch da und sie täten passen (meine Messungen: 4,5-5x2,5-3,3)
Darüber hinaus gibts auch reichlich größere, dickwandige Chlamydosporen, die fast rund ausfallen- dazu hab ich bisher nur was im internet gefunden:
http://www.mycena.org/contents.htm
Gibts noch mehr Literatur dazu?
Sobald ich kann, werd ich versuchen bessere Mikrobilder zu machen...

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Wolfgang D.

Lieber Rudi,

zu später Stunde sticht mir da noch dein stacheliger Weidenbewohner in die Augen und versetzt mir einen Adrenalinstoß: Das könnte vielleicht Hyphodontia pilaecystidiata sein, eine extrem seltene Species.

Zur Klärung brauchen wir unbedingt noch schöne Mikros, vor allem wie schauen die Zystiden in der Gesamtform und an der Basis aus? Wie sind die exakten Maße von mehreren gemessenen Zystiden?

Versuche doch, mit einer feinen Pinzette minimale Proben (ein Viertel-Quadratmillimeter) aus dem Fruchtkörper zu zupfen und zu mikroskopieren und einzelne Zystiden zu separieren. Natürlich sind auch die Sporen wichtig. Mit einiger Geduld und ohne zuviel Zerquetschen des Präparats finden sich sicher ein paar.

Viel Erfolg und ich bin schon gespannt auf deine Beobachtungen
Wolfgang