Pilzschutzgebiet

Begonnen von Schorsch, 13. Juli 2019, 09:51

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Rudi

Sehr schön, danke fürs Angebot, Christoph!

Du darfst natürlich auch gern mal vorbeikommen, Vielleicht klappts ja anläßlich der Tagung mal mit einer Visite!

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Christoph

Servus Rudi,

ich kann auch nur sagen: das ist spitzenklasse! Und was ja eh klar ist: falls Hilfe bei Bestimmung / Nachbestimmung von Pilzen benötigt wird, helfe ich natürlich gerne.

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Rudi

Danke Gernot,

ich glaube, wir haben da einfach die Gunst der Stunde genutzt.
Die Politik war ja bisher noch nie so aufgeschlossen für die Natur.
Hoffentlich hälts an und ist nicht nur heiße Luft- aber wir haben ja erstmal 10 Jahre für die Schwammerl herausgeschlagen ;D
Mal schaun, obs dann noch den Wald gibt...

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Gernot

Servus, Rudi,

gratuliere zu diesem wunderbaren Erfolg! Es ist immer toll zu sehen, wenn auch "die Schwammerl" im Naturschutz Berücksichtigung finden.

Weiter so und schöne Grüße
Gernot

Rudi

Danke dir, liebe Rosi,

wenn ich gewußt hätte, dass du zuschaust, hätt ich dir ja zugewunken ;D

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Marie

Grias'de lieber Rudi,

klasse Projekt das ihr da auf die Beine gestellt habt, ich war gestern
ganz baff wie ich euch in der Rundschau im Bayr.Fernsehen gesehen hab.👏

Liebe Grüße

Rosi


Rudi

Da hast du aber nicht ganz recht, lieber Peter,

Unser Pilzschutzgebiet ist einerseits kein Naturschutzgebiet (im Gegensatz zum Blutsee ganz in der Nähe),
und hat ganz andere Bedeutung und Zwecke:
Es ist klein (ca 1 Hektar), eingezäunt und wurde gestern errichtet, um dort Pilze zu bestimmen und zu kartieren, u.a. auch auf dem dort reichlich abgelegten, meist starken Totholz verschiedener bei uns vorkommender Bäume.
Ein weiterer, mir sehr wichtiger Zweck ist, dass wir dort Führungen für Interessierte, insbesonder z.B. Studenten, Schüler und Kindergartenkinder anbieten, um ihnen nicht nur die Pilze, sondern das Zusammenleben aller Lebewesen im Wald näherzubringen (Ökologie, Biodiversität usw.).
Noch ein Grund ist, den Forstbetrieb, der uns das Gebiet zur alleinigen Nutzung überlassen hat, über das Leben in seinem Wald zu informieren und dadurch dessen Naturschutzanstrengungen zu verbessern.
Wir werden einmal jährlich eine Fortbildung im Forstamt durchführen.
Natürlich werden wir auch- in dem vorerst auf 10 Jahre angelegten Versuch- die Entwicklung des Waldes im anstehenden Klimawandel, insbesondere bedingt durch die Trockenheit in unserer Gegend, genau beobachten.
Mykophagen sind da nicht sehr erwünscht, Mykologen, die uns gelegentlich unterstützen, oder auch nur auf die Finger schauen, dagegen sehr!

Interessierte können sich sehr gerne bei mir melden!

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Peter

Servus Schorsch,

das ist ja eine wirklich erfreuliche Nachricht. Das ist das Beste, was dem schönen Blutseegebiet passieren kann, wenn die Besucherlenkung funktioniert 8)

Das Erste Pilzschutzgebiet Bayerns ist es aber (zum Glück) nicht:

"DEGGENDORF Bekannt wurde das Gebiet am westlichen Deggendorfer Stadtrand durch die besonderen Pilzvorkommen auf Schafweiden. Im Jahr 2013 wurde das Himmelreich deshalb zum ersten Naturschutzgebiet in Niederbayern mit dem Schwerpunkt Pilzschutz ausgewiesen."

https://www.wochenblatt.de/news-stream/deggendorf/artikel/205523/pilze-auf-dem-deggendorfer-himmelreich-entdecken-und-erkennen

Beste Grüße, Peter
"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."

Schorsch

Da hat doch sicher unser Rudi seine Hände im Spiel.
Schönes Wochenende
Schorsch

Pressemeldung von gestern:
Irtenberger Forst: Bayerns erstes Pilzschutzgebiet wird eröffnet

Im Irtenberger Forst bei Kist ist Bayerns erstes Pilzschutzgebiet eingerichtet worden. Das rund ein Hektar große Areal dient der Erforschung des Pilzbestandes und des Ökosystems "Wald". Die Pilzfreunde Mainfranken kümmern sich ehrenamtlich darum.

Das Pilzschutzgebiet liegt nördlich des kleinen Naturschutzgebietes "Blutsee-Moor" bei Kist im Landkreis Würzburg. Der Eichen-Hainbuchenwald ist bekannt für seine hohe Dichte an Pilzen. Einige seltene Exemplare wachsen bundesweit nur in dieser Region, wie etwa der "Boletus legaliae", auch bekannt als Falscher Satans-Röhrling oder Purpur-Röhrling.
Pilze können an toten Baumstämmen wachsen

Die Pilzfreunde Mainfranken haben die etwa ein Hektar umfassende Fläche ausgewählt. Die Bayerischen Staatsforsten haben das Gebiet aus der Holz-Bewirtschaftung herausgenommen, umzäunt und mehrere Stämme Totholz eingebracht. "Stärkeres Totholz ist wertvoll – für Pilze, aber auch für Insekten, wie etwa den Hirschkäfer", erklärt Christoph Riegert, Leiter des Staatsforstbetriebs Arnstein. Er ist für das Waldgebiet verantwortlich.

Die Pilzfreunde Mainfranken, rund um den Pilzexperten Rudolf Markones, werden mehrmals in der Woche die Pilze in dem Schutzgebiet kartieren und unbekannte Pilze bestimmen. Die Informationen werden dann an die Bayerischen Staatsforsten weitergegeben. Rudolf Markones plant darüber hinaus Führungen im Pilzschutzgebiet: "Schulklassen, Kindergärten aber auch Studenten werde ich einladen sich hier anzuschauen, was die Pilze für den Wald und für uns machen."
Pilze sollen helfen, den Wald besser kennenzulernen

Nach Forstbetrieb-Leiter Christoph Riegert soll das Pilzschutzgebiet zwei Funktionen erfüllen: Einerseits wollen die Bayerischen Staatsforsten mehr über den Wald lernen, zum Beispiel über Naturschutzstrategien bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, wie etwa der Totholzzersetzung. "Ferner wollen wir diese Erkenntnisse auch weitervermitteln: Interessierte Waldbesucher und Pilzkundler soll weitergegeben werden, was in diesem Wald für Pilze wachsen und was das über den Zustand des Waldes und der Waldbewirtschaftung aussagt", sagt Christoph Riegert.

Das Projekt "Pilzschutzgebiet im Irtenberger Forst" ist zunächst für zehn Jahre ausgelegt. "Solange die Pilzfreunde Mainfranken bereit sind, dieses Gebiet mit uns gemeinsam zu betreuen, kann das gerne eine dauerhafte Kooperation werden", saft Riegert.
Frei di, dass regnt, wei wannst di ned freist, regnts aa.
frei nach Karl Valentin.