Servus Josef,
ich gehe davon aus, dass Megacollybia marginata bei uns recht weit verbreitet ist. Die Frage ist nur, ob die dunklen Schneiden als Erkennungsmerkmal ausreichen, sprich ob nicht auch Megacollybia platyphylla dunkle Schneiden haben kann.
Zudem ist nicht klar, wieweit die Hutfarbe bei M. marginata variiert, ob sie also immer deutliche Brauntöne zeigen bzw. ob nicht auch M. platyphylla am Hut Brauntöne zeigt.
In solchen Fällen könnten Amateure der universitären Mykologie helfen - es müssten "nur" Freiwillige Megacollybien sammeln, sehr gut dokumentieren (auch anatomisch mal alles durchchecken - anhand einer einheitlichen Merkmalslictse) und dann ein Geldgeber (z. B. ein bundesweit agierender Verein, der Geldmittel zur Verfügung hat) die Sequenzierung der gesammelten Proben bezahlen.
Würden sagen wir mal 100 Kollektionen (50 mit und 50 ohne gefärbte Schneiden, davon jeweils sagen wir mal 25 mit und 25 ohne dunkelbraunen Hut) sequenziert werden, wären das ca. 3000 Euro. Danach wäre dieses Problem geklärt, da eine Korrelation zwischen Trennmerkmalen und DNA-Sequenz festgestellt würde oder es würde sich zeigen, dass wirklich nichts außer der Sequenzierung greift, das Problem also nicht gelöst werden kann.
Das größte Problem dürfte der Geldgeber für sowas sein. Wenn die Leute, die die Funde dokumentieren und durchmikroskopieren, reine Amateure sind, könnte sowas vielleicht auch über Citizen Science-Töpfe kofinanziert werden.
Aber ohne Sponsor wird sowas nicht klappen. Leider ist die BMG zu klein dafür. Und ob größere Vereine Interesse haben, sowas zu fördern, weiß ich natürlich nicht.
Auf alle Fälle lohnt es sich aber, solche Funde auch ohne konkretes Projekt zu dokumentieren und zu belegen, denn vielleicht werden in der Zukunft solche Beleg ja gebraucht - z. B. zur Sequenzierung. Vielleicht setzt ja auch mal eine Uni einen Studenten an die Sequenzierung ran, der dann solche Belege bräuchte.
Liebe Grüße,
Christoph