Servus Werner,
da kann ich vielleicht helfen. Groves (1952) hatte Tympanis alnea neotypisiert. Sein Artkonzept ging von einer glatten, schwarzen Becheraußenseite aus und die Primärsporen im Ascus keimen, nachdem sie ein Septum eingezogen haben (Groves meinte, dass die selbe Art glatte bis bereifte Becher ausbilden könne, die glatten Becher aber typisch seien).
Quellette & Pirozynski (1974) wiederum argumentierten, dass die verbreitetste Tympanis an Alnus außenseits kleiig-bereifte Becher ausbildet und die Primärsporen unseptiert sind, wenn sie im Ascus keimen.
Aus diesem Grund haben Quellette & Pirozynski (1973) die Neotypisierung von Groves abgelehnt und einen konkurrierenden Neotypus aufgestellt. Tympanis alnea ss. Groves soll demzufolge Tympanis hysterioides sein.
Das Konzept der bereiften Tympanis alnea hat sich offenbar durchgesetzt.
Insofern ist deine Kollektion eine typische Tympanis alnea ss. Quellette & Pirozynski (1974). Man sieht schön die Primärsporen im Ascus, die rund und relativ groß sind. Du müsstest die Apothecien soweit reifen lassen, dass diese Primärsporen beginnen auszukeimen und Sekundärsporen zu bilden (bzw. vielleicht findet du einen Ascus, in dem man das sieht). Dieses Stadium benötigt man für die Bestimmung, wenn man diese sattelfest haben will.
Damit du siehst, was gemeint ist, habe ich aus Quellette & Pirozynski (1974) zwei Abbildungen herausgenommen. Tympanis alnea keimt nach Typ A1, Tympanis conspersa nach Typ B4.


Liebe Grüße,
Christoph
P.S.: ich habe die beiden Themen getrennt, damit der Schlüssel und die Diskussion etwas getrennt sind. Der Schlüssel geht nicht von den Keimungstypen aus, da diese schwer zu beobachten sind. Falls du die Literatur brauchst, gib einfach Bescheid.