Datenbank der Pilze Österreichs online

Begonnen von Wolfgang D., 5. März 2009, 12:25

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Wolfgang D.

Mit weiteren, ökologischen Faktoren wird die Modellierung zum Teil sicher noch präziser und aussagekräftiger werden, aber wir wissen ja, dass ingesamt nur ein eher kleiner Teil aller Pilzarten eindeutige, hier auswertbare Bindungen an einzelne Substratpflanzen und Lebensraumtypen zeigt. Oder die Bindungen beziehen sich auf geografisch weit verbreitete und mehr oder weniger gleichmäßig verbreitete Substratpflanzen und Lebensraumtypen, oder die Verbreitung der Substratpflanzen und Lebensraumtypen korreliert ohnehin mit den bereits berücksichtigten Höhen- und Klimawerten. Also, es bestehen keine allzu hohen Erwartungen mehr für spektakuläre Veränderungen der Ergebnisse.

Vielmehr finden wir die modellierten Verbreitungsareale bereits jetzt "sehr nützlich": Sie visualisieren sehr schön genau die Verbreitungsangaben, wie man sie sonst nur als Zahlen und Buchstaben in Florenwerken liest - und das mit einer dynamisch generierten Abfrage der aktuell vorliegenden Verbreitungsdaten. Bei vielen Arten kann man schon recht gut die "Kartierungslücken" von den "Verbreitungslücken" unterscheiden, bei dem einen oder anderen "Ausreißer" hinterfragen, warum er nicht in die "Norm" passt, und bei seltenen Arten einen Hinweis erhalten, wo man die nächste Sammelexkursion plant ...

Schönen Abend,

Wolfgang





Peter

Danke für die Info, Wolfgang,

ich habs gleich mal mit Sarcoscypha austriaca ausprobiert. Wenn Ihr die drei weiteren Faktoren Substrate, Geologie und Biotoptypen eingebunden habt, wird diese Funktion sehr nützlich.


Beste Grüße, Peter
"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."

Wolfgang D.

Hallo zusammen,

ich möchte gerne darauf hinweisen, dass in der Online-Datenbank der Pilze Österreichs ( http://www.austria.mykodata.net ) nun eine neue Funktion zur Verfügung steht, mit der man ein Modell des potenziellen Verbreitungsgebiets der einzelnen Arten aufrufen kann.
Das Modell zeigt alle Orte mit denselben Meereshöhen bzw. Klimawerten wie die bisher erfassten Fundorte der Pilzart (ausgenommen Einzelfunde mit Extremwerten, die dafür nicht berücksichtigt werden).
Im nächsten Schritt möchten wir für die Modellierung auch die Bindung an Substrate (Pflanzentaxa), Lebensräume sowie geologische Faktoren (Boden) berücksichtigen.
Die Funktion findet man auf der Verbreitungskarte als Option "Modell" (anklicken).

Beste Grüße
Wolfgang

Wolfgang D.

Hallo Gernot,

danke für dein Lob und dein Angebot zur Bereitstellung von Daten für die Pilzdatenbank!

Zugegeben, bei den angeführten Möglichkeiten zur Datenlieferung habe ich noch gar nie an die Datensammler gedacht, die mit einem Apple arbeiten - etwas kurzsichtig von mir. Nicht sehr verwunderlich, dass dein Apple das Microsoft-Excel nicht kennen will ...
Es wäre für mich nun kein Problem, irgendein gängiges Mac Dateiformat mit deinen Pilzfunddaten zu lesen.

Aber für die Datenerfassung ist die Fundtabelle von unserer Homepage am besten geeignet, weil damit die Struktur und teilweise die Inhalte der Datenfelder bereits so vorgegeben sind, dass die Daten dann mit unserer BioOffice-Datenbank weitgehend kompatibel sind.
Ich werde daher demnächst die Fundtabelle auch in eine Mac-fähige Version konvertieren und auf der Homepage zum Herunterladen anbieten. Danke für diese Anregung!

Die digitalen Daten bitte entweder an die ÖMG in Wien oder direkt an mich, wir kooperieren ohnehin sehr eng bei der inhaltlichen und technischen Datenverarbeitung. Kontaktinfos siehe Webseite der Datenbank.

Schöne Grüße
Wolfgang



Gernot

Hallo Wolfgang,

auch von meiner Seite aus großes Lob für eure tolle Arbeit. Die Datenbank übertrifft meine Erwartungen bei weitem!

Ich hab nur eine Frage bezüglich der Datenüberlieferung von Pilzarten: An wen schickt man denn am besten z.B. die Fundliste, wenn man von einer Exkursion mal etwas mehr Arten findet?
Und leider kann ich die Fundtabelle nicht öffnen (hab einen Apple-Laptop und der zeigt mir immer an, dass das verschlüsselt ist). Gibt es irgendeine Möglichkeit, wie ich an die Tabelle herankommen könnte? Ich weiß halt leider auch nicht, ob sie denn für die Übermittelung von Funddaten wichtig ist oder nicht.

Schöne Grüße
Gernot

Wolfgang D.

Hallo Thomas,

danke für das sehr positive Echo von dir, das uns natürlich freut und zum Weiterarbeiten motiviert. Es gibt immer wieder gute Ideen, die Gestaltung und den Inhalt der Online-Datenbank zu verbessern und zu erweitern - je nachdem, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet. Heute wurde ich etwa von Pädagogen auf die mögliche Einbeziehung der Verbreitungskarten im Schulunterricht angesprochen.

Das leitet gewissermaßen zur Anfrage von Peter über. Die "Online-Meldung" ist, wie du richtig vermutest, auf unseren Webseiten nur eine kleine Draufgabe, um spontan begeisterten Lesern und Surfern eine Möglichkeit zu geben, mit uns unmittelbar in Kontakt zu kommen (und somit auch wir mit ihnen). Entsprechend willkürlich ist auch die Auswahl der hier gelisteten Pilzarten. Für eine tiefer greifende Mitarbeit und umfangreichere Datenmeldung wünschen wir uns jedenfalls die anderen angebotenen und beschriebenen Möglichkeiten.

Wolfgang




Peter

Hallo Wolfgang,

nach deiner Präsentation in Laufen kann ich Thomas nur beipflichten. Die Auswertungsmöglichkeiten (natürlich basierend auf den detaillierten Fundmeldungen) sind gut duchdacht und lassen kaum Wünsche offen.

Zu eurer Möglichkeit der ONLINE-Meldungen http://austria.mykodata.net/Enter_reportdata.html
möchte ich nachfragen, nach welchen Kriterien ihr diese recht kurze Liste
ausgewählt habt?

Sicher Bekanntheitsgrad & Häufigkeit, aber wie sieht es mit den Verwechslungsmöglichkeiten z. B. bei Stropharia aeruginosa (caerulea), Russula ochroleuca (fellea), Boletus luridus (erythropus) deiner Meinung nach aus?   

Oder ist das erst mal eine Versuchsliste, um zu klären wie diese Möglichkeit angenommen wird und soll in Zukunft ausgebaut werden?

Grüße, Peter
"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."

dorle

Hallo Wolfgang,
ich wollte gestern mal kurz in Eure Datenbank schauen, bin dann aber stundenlang dringeblieben, da es mir so eine Freude machte und macht.
Die Anwendungen sind super gut zu handhaben und durch die klare Gliederung ist das Programm aüßerst übersichtlich. Ich fand praktisch alle Informationen auf Anhieb.
Ebenso beeindruckend ist für mich der Inhalt. Z.b. bei der Verbreitungskarte unter dem Punkt Profil ist man schnell bei allen wichtigen und interessanten Infos, wie Temperatur, Niederschläge, Lebensräume, Jahre etc. Und das Ganze ist statistisch auf einen Blick erfassbar.
Was mir persönlich auch gut gefällt: Dass zu dem wissenschaftlichen Namen immer auch der deutsche Name mit angegeben ist. 
Herzlichen Glückwunsch.
Beste Grüsse
Thomas.

Wolfgang D.

Die neue, frei zugängliche Datenbank der Pilze Österreichs ist jetzt online:

http://austria.mykodata.net/


Mit besten Grüßen,
Wolfgang