Hypoxylon fuscum an Carpinus - Übergänge zu resupinatem Wachstum!

Begonnen von Christoph, 3. Mai 2019, 23:43

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blacky

Christoph Servus,
besten Dank für deine ausführliche Antwort und auch den guten Link.
Liebe Grüße.
Thomas
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Christoph

Servus Thomas,

Hypoxylon macrocarpum kann auf der Borke auch kissenfärmige Stromata ausbilden und dann durchaus H. fuscum ähnlich sehen. Neben Unterschieden im Mikroskop hat diese Art aber einen dunkleren KOH-Auszug, also mehr dunkelbraun schmutzig.
Hypoxylon petriniae kenne ich nur resupinat (und fast nur an Esche).

Ich empfehle diese Website: http://pyrenomycetes.free.fr/hypoxylon/index.htm

Hier findet man einen - wie ich finde - sehr guten Schlüssel und ausführliche Artbeschreibungen nabst Diskussion.

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

blacky

Christoph Servus,
klasse dass du das hier bringst. Ich kenne zwar diese Ausformungen, konnte diese aber niemals zuordnen. Hier hätte ich auch gleich eine Frage.
Aus eigener Anschauung kenne ich weder Hypoxylon petriniae noch Hypoxilon macrocarpum. Ich hatte aber von beiden, wo auch immer, schon Bilder gesehen und beide waren resupinat. Natürlich kann ich mich nicht mehr erinnern, ob dies auf Rinde oder auf ,,nacktem" Holz war, glaube aber eher Letzteres. Ist jemand bekannt, ob die auch kugelig wachsen können, oder wachsen die ausschließlich resupinat?
Euch allen einen schönen Sonntag.
Thomas

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Christoph

#1
Servus beinand,

wer sich mit Kohlenbeeren etwas genauer auskennt, der kennt einerseits Hypoxylon fuscum (z.B. an Haselnuss ein Massenpilz) und weiß zudem, dass diese Kohlenbeere auch resupinat wachsen kann. Anhand eines Fundes aus dem Seeholz möchte ich dieses Verhalten mal vorzeigen.

Ich hatte gelesen, dass dies passiert, wenn das Stroma auf dem nackten Holz wächst, während es auf der Rinde die normalen, halbkugeligen Fruchtkörper bildet. In der Bilderstrecke kann man das ganz gut sehen, wobei ich trotzdem auch auf der Borke Übergänge gefunden habe.


Hypoxylon fuscum an Carpinus - normale Stromata


Hypoxylon fuscum an Carpinus - Stroma auf nacktem Holzkörper: resupinat ausgebreitet


Hypoxylon fuscum an Carpinus - Stromata eher kissenförmig, Übergang zu resupinatem Wachstum, aber auf der Borke


Hypoxylon fuscum an Carpinus - hier wieder auf dem Holz (Astloch!) - und wieder flach ausgebreitet und auf das Astloch beschränkt...


Hypoxylon fuscum an Carpinus - etwas irreguläre Stromata auf der Rinde


KOH-Auszug - es gehen bernsteinfarbene Pigmente in Lösung

Die Mikroskopie passte auch auf Hypoxylon fuscum. Ihc muss zugeben, dass ich nie so recht darauf geachtet hatte. An Haselnuss sieht man auch Übergänge, aber bewusst war mir das nicht so. Im Seeholz geht es aber um die Kartierung, also prüft man, ob sich da zwei Arten auf einem Ast eingestellt haben - und siehe da: nein. Auch häufige und banale Arten sind interessant, wenn man sich etwas näher mit ihnen beschäftigt.

Liebe Grüße,
Christoph
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