Zwei seltene Weiße aus dem Berglholz. Hydnum albidum und Oligoporus floriformis

Begonnen von Werner E., 17. April 2019, 21:27

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Werner E.

Servus Christoph und Rudi,

ich hab mich auch gefreut, als ich die kleinen Sporen feststellte.
Vom Oligoporus hab ich nur drei Hüte getrocknet für unser Vereinsherbar. Auf die harte Beschaffenheit hab ich gar ned geachtet. Ich hatte letztes Jahr auch einen Fund bei Bamberg am Main im Rahmen einer Exkursion mit der PKA Coburg, den Harald Ostrow gleich als O. floriiformis ansprach. Ebenfalls an Fichtenstumpf.
An liabn Gruaß,  Werner


Christoph

Servus Werner,

tolle Funde! Und danke auch für den Hinweis, den Weißen Semmelstoppelpilz immer anhand der Sporenmaße abzusichern, da - wie du ja schreibst - auch Hydnum repandum manchmal sehr blass daherkommen kann.

Oligoporus floriformis habe ich lange nicht mehr live gesehen. Ich hatte ihn aber auch erst zweimal in der Hand. Er wurde getrocknet so knochenhart wie Oligoporus obductus. War das bei deinem Fund auch der Fall?

Die Trockenheit macht mir auch ein bisserl Sorge. Dabei hat es so schön geregnet, aber der Wind macht den ganzen Oberboden sahelzonentauglich  :-X

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Rudi

Servus Werner,

schöne Funde!
Hydnum albidum ist allerdings in Mainfranken gar nicht so selten, sowohl in Eichen-Haunbuchenwäldern und auch unter (Schwarz-)Kiefern.
Den Blumenporling hab ich allerdings erst einmal gesehen- und zwar gefunden und gezeigt von Lothar K.
http://pilzseite.de/Pilzgalerie/Oligoporus/floriformis/FrameSet.htm

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Werner E.

Servus beinand',

die Wälder im Münchner Raum sind gerade dabei wieder extrem trocken zu werden. Die Gelegenheit über den Fund zweier für zumindest den südbayrischen Raum sehr seltenen weißen Nichtblätterpilze zu informieren, die leicht bestimmbar sind.

Ende Oktober letzten Jahres war ich wieder im tollen Berglholz bei Oberschleißheim unterwegs, wobei mir der Fund reinweißer Semmelstoppelpilze - Hydnum albidum und reinweißer trametoider Porlinge an Fichtenstumpf - Oligoporus floriformis gelang.

Die Hutoberseite von Hydnum albidum ist auffallend reinweiß, die Unterseite reif aber dann doch leicht ockerlich. Zur sicheren Abgrenzung von sehr blassen Fruchtkörpern anderer Arten, wie H. repandum, müssen die arttypischen sehr kleinen Sporen von 5-6 mü Größe gecheckt werden.

Oligoporus floriformis wächst bis auf wenige Ausnahmen an Nadelholz und bildet Fruchtkörper, die an Trametes oder Antrodiella erinnern. Die Hüte sind mit ca 3cm rel. klein und sehr dünn. Auffallend ist auch das sehr enge Porenbild, und das monomitische Hyphensystem zum Unterschied zu Trametes und Antrodiella.
An liabn Gruaß,
Werner