Servus beinand',
heut stell' ich mal einen zumindest ortshäufigen leicht bestimmbaren Ascomycet vor, der aerophil an Kiefernästen wächst, und, ähnlich wie Colpoma quercina an Eiche, der Kiefer zur "Selbstbeschneidung" dient.
Bei einer Exkursion in Oberfranken mit der PKA Coburg fielen mir diese kleinen schwarzen leicht polsterförmigen Flecken an einem herabgefallenen teilberindeten Kiefernast auf, die Peter Püwert schon makroskopisch als Therrya fuckelii ansprechen konnte.
Nach einem längeren Wasserbad schwellen die Fleckchen etwas auf, bei manchen reißt das schwarze Häutchen sternförmig auf und gibt eine hellgelbliche Fruchtschicht frei.
Unter dem Mikroskop fallen die viersporigen Asci auf, in denen sich parallel angeordnete mehrfach septierte Sporen mit über 100 mü Länge befinden.
Auffällig sind auch die langen hyalinen beiderseitigen Anhängsel, wodurch die Art auch unreif meist bestimmbar ist.
Verwechselt werden kann T.fuckelii mit der scheinbar viel selteneren T. pini, die kürzere Sporen ohne derart ausgeprägten hyalinen Anhängsel hat. Die Asci sind achtsporig und die Sporen zu einer Helix verdreht angeordnet.
Ich finde T. fuckelii in den Kiefernwäldern rund um Bamberg bei praktisch jeder Exkursion, und auch im Münchner Raum wurde ich z.B. im Kapuzinerhölzl und im Münchner Norden bei Oberschleißheim gleich fündig.
T.fuckelii ist außer in Oberfranken bisher nur ein mal vom Till bei Traunstein kartiert.
Eine schöne Beschreibung der Art von Fredi Kasparek ist hier einzusehen:
https://www.fredis-pilzseite.de/fototherrya-fuckelii/An liabn Gruaß, Werner