Clitocybe fragrans

Begonnen von Hias, 28. Februar 2009, 13:55

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Christoph

Servus Hias,


ich habe sie erst einmal gefunden. Zufälligerweise bei einer Exkursion zusammen mit Toni Hausknecht. Er hatte sie auch bestimmt. Die Rippung war da zwar  noch nicht zu sehen, weiol die Fruchtkörper noch recht jung waren, aber alte Cl. odora sind ja gerne gerippt. Es gibt wohl alle Übergangformen zwischen weiß und grün. Ein bisserl kann man den Farbton bei meiner Kollektion noch erahnen... Ich habe Fotos angehängt.

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Hias

Servus Peter,

danke fürs Nachfragen!

Prima, die kannte ich noch nicht. Wenn du sie auch mal finden willst, musst am Taubenberg Südhang durch die steilen schattigen Gräben kriechen

Grüße
Hias

Peter

Hallo Hias & Kollegen,

ich habe mal die Meinung von Anton Hausknecht dazu eingeholt:

Zitatdas ist eindeutig Clitocybe odora var. alba, sogar ganz typisch.

Möchte ich auch mal finden.

Grüße, Peter
"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."

Hias

Hallo Jürgen,

C. odora var. alba könnte ein ziemlich heißer Tipp sein ;D

In der Fungiworld-Datenbank ist ein Foto dieser Art enthalten, das meinem Fund recht ähnlich ist.
Der ganze Habitus, der eher feucht-fleckige als hygrophane Hut und vor allem der gerippte Hutrand passen viel besser zu C. odora als zu C. fragrans.
Bei der HDS-Mikroskopie bin ich mir unsicher - eine absolute Strafe, so einen Wust zu mikroskopieren. Eine glatte Cutis hat das Teil jedenfalls nicht, eher so ein Gewirr wie in PDS für C. obsoleta gezeichnet;

Beste Grüße
Hias

Der Juergen

Hallo Hias,

komisches Teil. Mit Bigelow komme ich mit Deinen Daten auch nur zu C. fragrans, allerdings gibts da noch den Vermerk, dass man "C. odora (white form)" überprüfen sollte. Sporenmaße und Rest würde auch passen.  Hier mal die Beschreibung der weißen Form (Auszug):

"[...] at times witish with pale ashy fibrills at margin; convex at first with the margin narrowly inrolled and incurved, soon broadly convex, expanding to plane, margin undulate and elevated at times, often costate, disc occationally shallowly depressed, sometimes gibbous; surface not hygrophanous, finely matted fibrillose to radiate streaded with fine fibrils, at times with hoary bloom in places, rarely glabous;[...]

Sporenpulverfarbe bei den "Odorae" ist hellrosa (Spore deposit pinkish to pinkish cream).

Grüßle
Juergen

Hias

Servus Leute!

Letzte Saison habe ich aus Versehen mal zwei Kollektionen Trichterlinge mitgenommen.

Warum tu ich mir das an?

Diese Kollektion stammt vom Taubenberg und fällt makroskopisch durch eine ziemlich frappierende Ähnlichkeit mit C. costata auf:





Es sind große, kräftige Schwammerln mit ungerieftem, geripptem, leicht bereiftem Hut und starrem Stiel. Beim Bestimmen kommt trotzdem nichts anderes als C. fragrans s.l. heraus, höchstens eine C. obsoleta ss. PDS und Großpilze BWb;

Hier zum Vergleich eine "klassische" C. fragrans:



Viel schmächtiger, Hut speckig, zu 1/3 gerieft und dunkler gefärbt, mikroskopisch durch stärker gelifizierte HDS und etwas schmälere Sporen unterschieden.

Hat von euch schon mal jemand so eine gerippte Kollektion gesehen?

Beschreibung der gerippten Kollektion:

Fundort: MTB 8136-4-3-1, 750 m
Warngau, Taubenberg, Schwarzer Berg; im Bergmischwald, in einem Graben; bei großen Buchen und einer großen Tanne in gemischter Laub-Nadelstreu; gesellig (3 Fk);

Bestimmung:
Literaturangaben widersprüchlich; unter den bereiften Arten kein Treffer; die Mikroskopie stimmt in etwa mit PDS Nr. 171 (C. obsoleta) überein, es ist aber nicht die C. obsoleta ss. Bres., Singer, Moser; so ein großes, geripptes Teil mit bereiftem Hut hab ich nirgends gefunden; nach Gröger-Schlüssel ist es C. fragrans (With.: Fr.) P. Kumm;

Beschreibung:
Hut: bis 6 cm breit, leicht schmierig, Rand gerippt, Oberfläche stellenweise weißlich bereift, sonst mit cremegrauer Färbung, schwach hygrophan;
Stiel: von oben nach untern verjüngt, im unteren Bereich hohl, ziemlich starr;
Lamellen: gerade angewachsen bis schwach herablaufend, gedrängt, cremeweiß;
Fleisch: wässerig cremegrau;
Geruch: sehr stark nach Marzipan (Anis);
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Trichoderm aus ca. 2-5 µm breiten, schwach gelatinisierten Zellen, Endzellen zylindrisch-wellig bis knorrig und bisw. verzweigt (an die "Cheilos" erinnernd), bisw. aufgerichtet vorstehend (elendes Gewurschtel), Zellen bisw. goldgelb gefüllt, darunter +/- parallele Hyphen, die Epicutishyphen und Endzellen schmäler, Schnallen vorhanden, Pigment unauffällig, nicht inkrustierend;
LT: Zellbreite ca. 3-4 µm, Schn+
Basidien: 4-sporig; Schn+; ca. 25-29 x 6,5-8
Hymenialzystiden: keine beobachtet; an der LS zahlreiche sterile, zylindrisch-wellige, teils knorrig verzweigte, ca. 2 µm breite Zellen dominierend, aber kaum hervorragend;
Sporen: breit bis schmal ellipsoid, 7,0 x 3,8 (6-8 x 3,5-4,5), Q=1,82 (1,50-2,14); 20 Sp. (freie am Hymenium) gemessen;

Grüße
Hias