Galerina marginata in der Literatur

Begonnen von Roland, 14. April 2018, 07:43

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Christoph

Servus Roland,

aber gerne doch... ich finde es auch historisch interessant, wie damals das Wissen um Vergiftungen aussah.

Liebe Grüße,
Christoph

(und schwupps - schon ist das Thema hier gelandet)  :)
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Roland

Grüße dich Christoph,

danke für die vielen Infos.
... nur zu, ... ab mit diesem Thread ins Pilzberater-Forum.

Verpilzte Grüße
Roland

Christoph

Servus Roland,

das lässt sich erklären. Mycena pura enthält deutlich weniger Muscarin als Mycena rosea. Daher galt "der Rettichhelming" als essbar (Mycena rosea wurde zwar bereits 1783 beschrieben, war aber weitgehend unbekannt), weil man ihn eh nur als Mischpilz zum Auffüllen nahm (Geschmack ist vermutlich zu penetrant), sodass es so zu keinen (auffälligen) Vergiftungen kam. In alten Büchern (auch im Michael-Hennig-Kreisel) findet man manchmal auch zu magen-darm-giftigen Pilzen die Aussage "in geringen Mengen essbar". Früher ging es darum, sich aus dem Wald ernähren zu können (Notzeiten...).

Der Ziegelrote Schwefelkopf ist schon oft gegessen worden. Er scheint harmlos zu sein, höchstens bitter (die Intensität schwankt da). Ich habe ihn einmal in kleiner Menge aus Neugierde probiert - Geschmacksprobe, ohne Gewürze in der Pfanne - schmeckt für mich leicht bitter, nicht gut - ich bin aber auch bitterempfindlich).

Liebe Grüße,
Christoph

P.S.: ist es o.k., wenn ich den Thread in das Pilzberater-Forum stelle?
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Roland

Weiter geht es im Buch:
Mycena pura, Ziegelroter Schwefelkopf, ... essbar
Lorchel-Arten (getrocknet oder abgebrüht) bedingt essbar aber mit Verweis, dass roh giftig ...

Ein Buch der Büchergilde, also für das breite Volk!
Mahlzeit und Wohlsein ...

LG
Roland

Christoph

Lieber Roland,

hast du die Ausgabe von 1960? Das ist wirkloch erschreckend. Ich habe mal in einem Pilzbuch aus dem Jahr 1912 geblättert - da stand "Pantherpilz: essbar" (es war auch ein Panther abgebildet).

Beim Gifthäubling war es lange Zeit Unkenntnis. Es wurde (auch damals) gerne mit Umkehrschlüssen gearbeitet - es galt ja mal die "Regel", dass es an Holz keine Giftpilze gebe... Oder dass alle milden Schleierlinge essbar seien.

Bei alten Büchern kann man so etwas öfters finden. Mal verständlich (Kahler Krempling - galt lange als essbar) oder unverständlich (Gifthäubling anno 1960).

Zu den beiden andere Fragen:
Überlegungen zu einer Neuauflage bestehen. Es ist aber noch völlig offen, inwieweit der Verlag Inhalte überarbeiten lassen will. Auch ob das Format größer werden kann/soll, weiß ich nicht. Im Moment ist die frühe Vorbereitungsphase, es ist nich nichts in trockenen Tüchern.
Meinerseits gibt es im Moment nichts Neues am Pilzbuchhimmel - das kann sich aber natürlich ändern.  ;)

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Roland

Bin neben Pilzen auch Buch-liebend. Habe da bei Julius Peter "Pilze" den Gifthäubling als Eßbar gefunden, dort wird er als Nadelholz-Schüppling bezeichnet. Kommt das öfter vor?

#Christoph: Wird das "Taschenlexikon der Pilze Deutschlands" wieder mal aufgelegt (ist äußerst interessant, aber vom Format her, eher etwas für die Stereolupe,  ... besonders wenn die Augen schon verbrillt sind.), oder gibt es was neues deinerseits am Pilzbuch-Himmel?
LG Roland