Vergiftung mit Cortinarius traganus in Bayern / Oberpfalz (Region Donaustauf)

Begonnen von Christoph, 19. März 2018, 23:49

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Christoph

Hallo zusammen,

Berndt (2018: 186) berichtet über einen Vergiftungsfall mit Cortinarius traganus aus dem Jahr 2017 aus Bayern und beziegt sich hier direkt auf die Angaben des beteiligten Pilzberater / PSV.

Betroffene: Ehepaar (er: 60 Jahre alt, sie: Alter unbekannt)

Pilze wurden als Lepista nuda fehlbestimmt und verzehrt. Die Lila Dickfüße (Cortinarius traganus) hätten einen leichten Bittergeschmack aufgewiesen, weshalb die Frau nach wenigen Löffeln von einem weiteren Verzehr absah, während der Mann seine Portion ausgegessen hat.

Verlauf: Erbrechen nach ca. 30 Minuten (Mann: starkes Erbrechen; Frau: schwächere Ausprägung). Nach ca. 2 Stunden Einsetzen starker Durchfälle beim Mann. Daraufhin Selbsteinweisung in eine Klinik. Weiterer Verlauf: keine Angaben, aber vermutlich ohne Komplikationen.

Die Bestimmung konnte auch anhand von Fruchtkörpern aus dem Kompost abgesichert werden.

Quelle:
Berndt S (2018): Mitteilungen von Pilzberatern und -sachverständigen über schwere und bemerkenswerte Pilzvergiftungen und besondere Beratungsfälle 2017. DGfM-Mitteilungen 2018/1[Teil der Z. Mykol. 84(1)]: 185-189.

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)