Eine Kurzexkursion in die Donauauen bei Melk, Niederösterreich

Begonnen von Christoph, 14. Februar 2018, 21:29

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

UmUlmHerum

Hallo Gernot,

die großen Teile vom 3. Bild habe ich mikroskopiert – waren eindeutig mit den rundlichen Sporen. Von denen müsste ich eigentlich und irgendwo auch noch einen Beleg haben. Bei den alten Ruinen vom 4. Bild weiß ich es nicht mehr, vielleicht war da auch nix mehr zu finden? Aber ich gebe Dir nachträglich Recht, das könnte auch B. repanda gewesen sein. Alle Aufnahmen sind vom gleichen Hang, vom gleichen Substrat (i.d.R. Sorbus, gelegentl. Corylus) und aus verschiedenen Jahren.

Viele Grüße – Rika

Gernot

Hallo, Rika,

die Aufsammlungen auf deinem dritten und vierten Foto, vor allem aber letztere, sehen für mich eher nach B. repanda aus. Hast du die mikroskopiert?

Schöne Grüße
Gernot

Gernot

#16
Servus in die Runde,

ich möchte als Ergänzung auch noch ein paar Fotos von B. granmoi zeigen – da wird vor allem die unterschiedliche Sporenform im Vergleich zu Schorschs schönen Mikrofotos deutlich. Wer möchte, kann sich diese und weitere Bilder auch hier anschauen: http://www.ascofrance.com/search_recolte/4412#

Ich persönlich finde die Abgrenzung zu B. nummularia teilweise noch schwieriger, vor allem aufgrund der relativ ähnlichen Mikromerkmale. Das Substrat hilft hier natürlich in der Regel weiter.









Schöne Grüße
Gernot

Christoph

Servus Rika,

danke für's Vorzeigen  ;)

Hier sieht man auch sehr schön den Randwulst - teils sieht das Stroma ja fast schüsselförmig aus. Man sieht aber auch die Variabilität der Merkmalsausprägung sehr schön. Spitze!

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

UmUlmHerum

#14
Hallo miteinander!

Hier noch ein paar ergänzende Fotos zum Gerandeten Rindenkugelpilz bezüglich der Variationsbreite (Größe, Form):











Seit 2013 finde ich sie jeden Winter am Sonnenstein bei Uffing.

Herzliche Grüße – Rika

Christoph

Servus Schorsch,

sehr schön! Auf dem ersten Bild erkennt man, meine ich, auch ganz gut den Randwulst. Und die Sporen sind richtig schön breit - gut mit der französischen Pyrenomyzetenseite zuvergleichen.

Danke für's Zeigen  :)

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Schorsch

#12
Servus,
Bernd hatte am 29. Januar eine Biscognauxia marginata dabei und mich um Holzbestimmung gebeten. Die ist inzwischen bei Bernd Miggel gelandet.
Ich habe sie aber fotografiert und mikroskopiert.

Foto von Bernd F.

Biscognauxia marginata

Biscognauxia marginata Längsschnitt

Biscognauxia marginata - Ascus mit den eher rundlichen Sporen (400-fach)

Biscognauxia marginata Ascus in BWB mit Apikalapparat (1000-fach)
Liebe Grüße Schorsch
Frei di, dass regnt, wei wannst di ned freist, regnts aa.
frei nach Karl Valentin.

Christoph

Servus Thomas,

der 19.2. war der erste, geplante Termin. Wir haben dann auf den 12.3. verlegt (ist aber völlig off topic)  ;)

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

blacky

Keine Verzehrfreigaben. Alle Beiträge, Auskünfte und Darlegungen sind unverbindlich.

blacky

Danke dir Christoph.
Freu mich schon auf deinen Vortrag am Montag.
LG.
Thomas
Keine Verzehrfreigaben. Alle Beiträge, Auskünfte und Darlegungen sind unverbindlich.

Christoph

Lieber Thomas...

Zitat von: blacky am 16. Februar 2018, 20:52
prima, dass du so schnell nachmikroskopiert hast und das Ergebnis deine makroskopische Einschätzung bestätigt. Insoweit nochmals besten Dank.

Aber gerne doch (hätte ich aber ohnehin getan - ich hatte den ja nur nach hinten geschoben, weil das Material nicht sofort bearbeitet werden muss - zum Glück war es reif).

ZitatDie von dir angegebene Seite (also der Link) ist dies irgendwie eine Unterseite von Asco France?

Nein, http://pyrenomycetes.free.fr ist ein Projekt von Jacques Fournier und Jean-François Magni (siehe http://pyrenomycetes.free.fr/welcome/slices1/authors.htm).

ZitatDir ein schönes Wochenende.

Dir auch :-)

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

blacky

Lieber Christoph,
prima, dass du so schnell nachmikroskopiert hast und das Ergebnis deine makroskopische Einschätzung bestätigt. Insoweit nochmals besten Dank.
Ich hab von Pyrenomyzeten kaum eine Ahnung, daher sind für mich deine Ausführungen eben besonders wertvoll.
Die von dir angegebene Seite (also der Link) ist dies irgendwie eine Unterseite von Asco France?
Dir ein schönes Wochenende.
LG.
Thomas
Keine Verzehrfreigaben. Alle Beiträge, Auskünfte und Darlegungen sind unverbindlich.

Christoph

#6
Lieber Thomas,

sehr gerne  ;). Ich habe jetzt nachmikroskopiert. Die Sporen sind recht variabel geformt, von lang gestreckt bis recht breit elliptisch. Sie zeigen einen Keimspalt (nur auf einer Seite) und messen 10,5-13,25 x 5-6,75(-7,5) µm.
Die Ostiolen sind feine Papillen - unter dem Bino sehr auffallend. Die Stromata drücken die Rinde nach oben, sodass die dann senkrecht nach oben um die Stromata steht - und die Innenseite der Rinde wird geschwärzt - sieht dann aus wie ein Teil des Stromas. Das Stroma selbst zeigt nur die kleine Kante.

Ich hab dann nochmal geschlüsselt: http://pyrenomycetes.free.fr/biscogniauxia/keydir/dichotomickey.htm
Die Eingangsfrage ist etwas hackelig, finde ich, da ja auch bei B. granmoi der Rand etwas erhaben ist, aber wenn man beide Wege geht, landet man durch die Ostiolen bei Schlüssel B bei B. repanda (Rosaceae würde ja passen). Nur sind die Sporen da länger und schmaler (größeres Q) und sie haben auf beiden Seiten die Keimspalte - man sieht sie also bei fast jeder Sporen deutlich. Zudem ist das Stroma nicht konkav - und B. mediterranea passt auch gar nicht (andere Sporen). Also Teilschlüssel A und da landet man direkt bei B. granmoi.

Für mich ist das auch alles andere als schlecht, denn ich bin ja kein "Kernpilzologe". Und ich kenne B. granmoi aus den Auwäldern an Traubenkirsche, weshalb ich makroskopisch rangegangen bin. Ich hätte zwar eh noch mikroskopiert, aber so konnte ich nochmal alle Biscogniauxien kurz durchgehen. Das schadet nicht und man merkt sich mehr.

Daher ganz ausdrücklich: Danke für die Rückfrage  :D

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

blacky

Lieber Christoph,
besten Dank für deine ausführlichen Erklärungen und Informationen. Da muss ich ab jetzt mal ganz genau darauf achten. Dies geht aber erst, wenn man die entsprechenden Informationen über die Unterschiede hat, wie du sie jetzt dankenswerterweise dargelegt hast. Prima, dass du den Link beigefügt hast, da sieht man es gut.
Dir noch eine schöne Woche und liebe Grüße.
Thomas
Keine Verzehrfreigaben. Alle Beiträge, Auskünfte und Darlegungen sind unverbindlich.

Christoph

Lieber Thomas,

bei Biscogniauxia marginata haben die Stromata einen richtigen Randwulst. Man sieht das hier sehr schön abgebildet: http://pyrenomycetes.free.fr/biscogniauxia/html/Biscogniauxia_marginata.htm
B. granmoi hat nur eine etwas erhöhte Randkante - viel dünner als der Wulst von B. marginata (die dünne, scharfe Kante sieht man gut auf dem letzten Foto von ihr, das ich in den zweiten Beitrag gestellt habe).

Dann ist B. granmoi auf Prunus padus beschränkt - B. marginata kommt auf anderen Rosaceae vor, meines Wissens aber nicht an Traubenkirsche.

Hier ist noch ein Artikel über B. granmoi aus Österreich: http://www.zobodat.at/pdf/OestZPilz_8_0139-0147.pdf

Deine Frage ist aber völlig brechtigt. Ich habe die Biscogniauxia übrigens noch nicht mikroskopiert, sondern erstmal nur makroskopisch bestimmt (Substrat, Stromaausprägung). Ich werde aber natürlich auch noch reinschauen (alle anderen habe ich durchmikroskopiert - die Biscogniauxia geht ja nicht kaputt, daher schiebe ich das dann gerne nach hinten). Auch wenn sie nicht fertil sein sollte, finden sich ja gerne noch Sporen. B. granmoi hat viel schmalere Sporen, ist daher auch mikroskopisch leicht erkennbar. Es gibt da noch weitere Arten wie z. B. Biscogniauxia simplicior, die wiederum B. marginata ähnelt (auch mit Randwulst), aber wieder andere Sporen zeigt.

Liebe Grüße,
Christoph (und wie gesagt: gerne nachhaken, nachfragen - das ist ja Sinn der Sache)  :)
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)