Jahresrückblick 2017

Begonnen von Christoph, 3. Januar 2018, 13:02

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Christoph

Servus Gernot,

die Trollhandfotos sind sagenhaft schön! Danke für's Nachliefern / Zeigen  ;)

Ich habe unsere gemeinsame Exkursion auch genossen und freue mich auf ein Wiedersehen bei der ARGE (oder zu anderen Anlässen).

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Gernot

Servus, Christoph,

schöne Ein- und Rückblicke, danke fürs Zeigen! Die Camarops würde ich auch gerne einmal finden. Zur Arbeitswoche der ARGE kann ich vielleicht noch ein bisschen was Ergänzendes berichten. Zunächst einmal haben wir ja wohl den bestmöglichen Tag erwischt, um bei euch vorbeizuschauen – die Trollhand wollte ich immer schon einmal finden und dann taucht sie genau bei unserem Besuch auf. Hätte mich schon geärgert, wenn ich erst nachträglich davon erfahren hätte... In einer kleinen Gruppe suchten wir den Standort nochmals auf und konnten einige weitere Fruchtkörper finden und fotografieren.





Die Trollhand parasitiert ja auf Hymenochaetopsis (Pseudochaete/Hymenochaete) tabacina, die in den entsprechenden Weidengebüschen reichlich vorhanden war, interessanterweise aber nicht direkt bei den oben gezeigten Trollhand-Fruchtkörpern. Bisher gab es in Österreich wohl nur einen einzigen Fund der Trollhand (1978, nördlich von Graz, leg. J. Riedl).

Ein toller Fund war dann auch Hemipholiota heteroclita, die in unmittelbarer Nähe der Trollhände wuchs. Für mich ebenfalls ein Erstfund. An dem aufdringlich süßlichen Geruch ist die Art leicht zu erkennen.





Der gemeinsame Exkursionstag war ebenfalls sehr schön und ich freue mich schon auf die heurige Woche, wenn ich euch hoffentlich wieder besuchen kann. :-)

Schöne Grüße
Gernot

Christoph

#3
Und nun Österreich Teil 2...

Das Schweinsohr ist natürlich immer wieder eine Schau.


Gomphus clavatus

In diesem Wald haben wir übrigens einen höchst interessanten Sarcodon gefunden, der publiziert wird. Daher zeige ich davon keine Bilder (es handelte sich um Sarcodon fennicus, den wir zunächst anders bestimmt hatten, aber die DNA...).

Wo Schweinsohren wachsen, da können auch Rußgraue Porlinge wachsen - Boletopsis leucomelaena ist verbreitet, aber nicht häufig. Ich habe ihn auch schon länger nimmer gesehen.


Boletopsis leucomelaena

Häufig, aber dennoch nett, wie ich finde, sind diese zwei Ritterlinge. Zuerst Tricholoma inamoenum, der leicht kenntlich ist durch seine Hutform, das Graubraun im Hut und den Geruch. Es soll aber davon zwei geben (unterschiedliche Sporenmaße) - hier war es aber das ganz typische Tricholoma inamoenum.


Tricholoma inamoenum

Nicht stinkend (im Gegensatz zu Tr. inamoenum), dafür aber brennend scharf schmeckend: Tricholoma virgatum. Ich kenne ihn fast  nur aus Kiefernwäldern, aber die Fichte soll der Hauptwirt sein. Nun, hier ist er brav aus dem Fichtenwald (am Zirbitzerkogel, Grenze zur Steiermark).


Tricholoma virgatum

Nicht aus Österreich, sondern aus der Umgebung von Gilching, ist Suillellus mendax. Es war heuer ein gutes "mendax-Jahr". Er war so häufig, dass ich ihn nebenbei bemerkt auch einmal gegessen habe. Er schmeckt gut, finde ich.  ;)


Suillellus mendax

Liebe Grüße,
Christoph

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Christoph

#2
Jetzt mache ich einen Sprung in den August. Ich war in Kärnten, genauer gesagt in Knappenberg, zum Jahrestreffen der ARGE Österreichischer Pilzberater - zusammen mit Irmgard Krisai-Greilhuber, Gernot Friebes und den aktiven Mykologen der ARGE.

Es wurden tolle Pilze gefunden, so auch die Trollhand, die ich so mal wieder in der Hand haben durfte (ich war bei der Exkursion aber nicht dabei und habe sie daher nicht im Gelände gesehen).

Ich fand aber auch selber interessante Schwammerl - wie beispielsweise einen Dachpilz, den ich auch schon hier im Forum vorgestellt habe.

Heute zeige ich aber ein paar andere Pilze. Zu allererst etwas unscheinbares an der Bärenschote, Astragalus glycophyllos. Es ist ein Mehltaupilz am Astragalus - Erysiphe astragali (musste aber mirkoskopiert werden, da mehrere Erysiphe-Arten an Astragalus vorkommen).




Erysiphe astragali

Russula illota, der Morsetäubling, ist hingegen sofort und einfach zu erkennen.  :D


Russula illota

Der Braune Lärchenröhrling, Suillus viscidus var. brunneus, hat mich auch gefreut. Ich wäre nicht überrascht, wenn er mal zu Artrang käme.



Suillus viscidus var. brunneus

Immer wieder gerne sehe ich auch die schönen Schwindlinge aus dem Marasmius-epiphyllus-Formenkreis. Hier habe ich Marasmius tenuiparietalis gefunden (er wird bisweilen mit Marasmius epiphyllus synonymisiert, aber das kann ich nicht ganz nachvollziehen).


Marasmius tenuiparietalis

Unstrittig hingegen ist der Flockenstäubling, Lycoperdon mammiforme. Ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen.


Lycoperdon mammiforme

Weitere Funde aus Österreich im Folgebeitrag  8)

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Christoph

#1
Liebe Foristi,

ich habe ja bereits einige meiner Funde hier in diversen Threads vorgestellt. Nun stelle ich einfach mal einen - völlig subjektiv ausgewählten - Jahresrückblick 2017 zusammen. Manche Arten sind vielleicht banal, aber trotzdem freue ich mich, auch diese zu finden. Zudem habe ich meist von häufigen Arten keine Fotos.

Ich fange einfach mal im Februar 2017 an - bei mir in der Nähe habe ich eine Pilzwanderung für den VfP München geführt und unter anderem folgendes gefunden:

Polyporus brumalis ist natürlich nicht wegzudenken, wenn man eine Winterwanderung führt.


Polyporus brumalis

Findet man aber eine Tubaria, so ist es eben nicht immer Tubaria hiemalis, sondern wie hier eben Tubaria romagnesiana (wenn man die Art anerkennt).


Tubaria romagnesiana

Auch nicht so selten, aber oft nicht beachtet, ist der Harzige Sägeblättling, Neolentinus adhaerens.


Neolentinus adhaerens

Und als Farbtupfer zum Schluss zeige ich die wunderschönen Österreichischen Kelchbecherlinge, Sarcoscypha austriaca.


Sarcoscypha austriaca

Im April war ich zu Gast bei Boris Zurinski in Erlangen. Der Stadtname kommt vom Erl-Anger, und Erlen gibt es immer noch zu hauf in den großen Auwaldgebieten am Stadtrand. Vermutlich haben diese Wälder eine lange Habitattradition. Dementsprechend konnten wie hier Camarops polysperma finden. Boris hat einen weiteren Fundpunkt entdecken können und dort über die ganze Saison die Fruchtkörperentwicklung beobachten können. Das Exemplar hier ist vom Vorjahr und bereits deutlich mitgenommen.


Camarops polysperma

Sehr überrascht war ich von diesem ganz banalen Rauchblättrigen Schwefelkopf, der scheinbar bodenbewohnend im Auwald wuchs und den ich nicht sofort erkannte. Es war aber wohl Kiefernholz drunter - nur denkt man in einem von Erlen und Traubenkirschen dominierten Auwald nicht unbedingt an den Rauchblättrigen...


Hypholoma capnoides

Im Mai ging es auf eine weitere Wanderung des VfP München. Ich habe diesen Schleierling zwar schon ausführlich hier im Forum vorgestellt, aber er gefällt mir so gut, dass ich ihn einfach nochmal zeige: Cortinarius suberythrinus.


Cortinarius suberythrinus

Weiter im nächsten Beitrag  ;)



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