Uffing 5: Hellsporiger Schleierling ?

Begonnen von UmUlmHerum, 23. September 2017, 01:38

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UmUlmHerum

Servus Christoph,

merci für die Info!
Ich bin seit ein paar Tagen wieder in Uffing und gestern mit meiner Mutter im Auto meine straßennahen Plätze abgefahren:  Die normalen Hänge sind alle sehr trocken, frisches Zeug gibt es an den anmoorigen Stellen (dafür hatte ich nicht die richtigen Schuhe an). Gerade dominieren braune und Schwefel-Ritterlinge, die Cortinarien waren alle schon überständig. Von dem Geschmückten Schleimkopf habe ich nix mehr gesehen – also nächstes Jahr...

Aber in Nachbarins schattigen Garten am Achufer wächst gerade wieder massenhaft der Büschel-Rasling und der Gesäte Tintling, + Schopftintling + Glimmer(?)tintling + LBM + eine Mollisia zusammen mit orangenen Orbilchen auf einer Laubholz-Schnittfläche.

Zum Kranksein hast Du Dir aber eine ungünstige Zeit ausgesucht, mitten in der Saison. Hauptsache, es geht Dir wieder besser – Pilze gibt´s ja das ganze Jahr über... Übrigens: Anfang Oktober hatte ich UmUlmHerum schon die ersten Austern gesehen, 3 cm groß.

Liebe Grüße – Rika

Christoph

Servus Rika,

nach längerer Krankheitsabstinenz bin ich wieder da  ;) - ich selber habe ihn noch nicht gegessen, weiß aber, dass ein ehemaliger Chef des Münchner Vereins ihn regelmäßig und gern gegessen hat. Und Hias hat es ja auch auf den Punkt gebracht. Ich werde ihn auch mal probieren müssen, zumal mir auch Cortinarius varius schmeckt (manche finden ihn ja muffig). Zudem ist er leicht kenntlich. Und ergiebig. Ich bin im Moment nur zu selten im Alpenvorland.  :(

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

UmUlmHerum

#4
Servus Christoph & Hias!

Nun habe ich den Namen von drei Seiten bekommen – herzlichen Dank an Euch Beide und an die Vorarlberger (PN)!
Also doch eine (vor-)alpen-spezifische Art, die Ihr hier alle kennt  :)

Heute habe ich im Vorbeigehen noch einen Fruchtkörper mitgenommen (als ich meiner 88-jährigen Mutter ein paar Pilze zeigte – sie läuft mühsam an zwei Stöcken, kann kaum noch was sehen, wollte aber gerne mal wieder ein halbes Stündchen in die Schwammerl), auch erst im fortgeschrittenen Teenager-Alter, der liegt schon seit Stunden auf einem weißen Blatt Papier → bisher nur ein Hauch Sporen, aber die Cort.-SPP-Farbe kommt schon hin. Ich finde es aber schon erstaunlich, dass die Lamellen selbst bei dem aufgeschirmten Exemplar vom letzten Bild immer noch so hell sind!

Diese Geschmückten Schleimköpfe sind derzeit richtig häufig in den Wäldern bei Uffing-Hechenrain, gerade erst am Kommen, wie Ihr meiner verzweifelten Sporensuche entnommen habt. Im Schnitt habe sie mich an großgeratenen Cort. varius erinnert, den ich ganz gerne mag – schmecken sie auch so ähnlich + festfleischig? Hias schnalzt ja schon mit der Zunge – wirklich so ein guter Pilz? Ich überlege schon die ganze Zeit, ob ich sie ins Mischgericht schneide... Ihr wisst ja, wie das beim ersten Mal so ist :-[

Gute Nacht – Rika

Hias


Christoph

Hi Rika,

ich bin mir sicher, dass das Sporenpulver rostbraun ausfallen müsste. Nur die Lamellen sind blass, nicht die Sporen, Die Fruchtkörper sind noch jung.

Die blassen Lamellen, die deutlichen und auffallenden Velumbänder (Velum universale) und der schlanke Stiel, der keine Knolle zeigt, lässt den Fund in die Sektion Triumphantes der Gattung Cortinarius einordnen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass du hier Cortinarius saginus (= Cortinarius subvalidus) gefunden hast.

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

UmUlmHerum

#1
Hallo miteinander!

Heute war ich ausgiebig in den Wäldern bei Uffing unterwegs. Dabei fand ich an mehreren Standorten diesen großen Pilz mit weißer Cortina und hellem Sporenpulver. Leucocortinarius bulbiger kann es schon allein wegen der fehlenden Stielknolle nicht sein. Für einen Fälbling finde ich ihn zu kräftig gefärbt (über die genaue SPP-Farbe kann ich keine Aussage treffen). Kennt Ihr diesen Pilz?

Standort: Einzeln bis locker geselling im Moos der Fichtenwälder, oberflächen-sauer über Nagelfluh, rund 600 mNN.

Hut: Ø bis 10 cm, jung halbkugelig, erwachsen ausgebreiteter mit herabgezogenen Rand, HDS trocken, fein radialfaserig, mit weißer, flüchtiger Cortina, Farbe goldbraun bis gelb-fuchsig (z.B. Rand junger Frk.), Trama gelblich

Lamellen: minimal ausgebuchtet angewachsen, dicht stehend, Lamelletten und Gabelungen, Schneide wellig, Farbe cremeweiß

Stiel: Länge bis 12 cm, Dicke Ø 2...3 cm, i.d.R. zylindrisch, aber jung auch leicht keulig, voll, außen stark faserig – abstehende Faserbüschel dunkel goldbraun auf weißem Grund, im Alter komplett rötlich-braun und weiterhin faserig, Trama weiß, zum Hut hin marmoriert und in gelblich übergehend

Geruch: schwach pilzig-fruchtig  Geschmack: mild, nussig, im Abgang etwas kratzig-adstringierend

Danke & viele Grüße – Rika