Lamellenpilz an Tramete: Clitopilus daamsii

Begonnen von Christoph, 7. Februar 2009, 17:43

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Christoph

Hallo Rudi,

schade, aber schön, dass Du nachschaust. Möglicherweise ist die Art sehr selten und ich hate extremes Glück, sie zu finden. Wenn man aber nicht sucht, dann weiß man das nicht. Vielleicht hast Du beim nächsten Spaziergang Glück :-).

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Rudi

Hallo Christoph,

bei meinen ersten 50  Buckligen war leider nix  :'(

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Christoph

Hallo zusammen,

es gibt bereits einen etwas älteren Nachweis von Clitopilus daamsii aus Bayern, der auch in der Checklist von Besl & Bresinsky enthalten ist:

Schmid-Heckel H. (1985): Zur Kenntnis der Pilze in den Nördlichen Kalkalpen, S. 186.

Hier kann man die Zusammenfassung lesen: http://nationalparkhaus.org/publikationen/forschungsberichte/forschungsbericht8.htm

Ich war leider bislang nicht mehr auf alten Buckeltrameten fündig. Zumindest gibt es zwei Fundpunkte in Bayern. Wer schafft den Dritten Fund?

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Christoph

Servus beinand,

nachdem jetzt endlich die Sonne zum Vorschein kam und tagsüber wieder pilzfreundlicheres Wetter herrscht, möchte ich meinen alten Beitrag wieder nach oben pushen.

Grund: Ich möchte dazu animieren, bei der nächsten Tauperiode einfach mal alte Buckeltrameten zu suchen und diese umzudrehen. Die meisten Meldungen von Clitopilus daamsii stammen eben von Buckeltrameten. Wär' doch gelacht, wenn diese leicht bestimmbare Art (Substrat, größte Sporen in der Gattung, deutlichste Längsrippen) nur in Tutzing in meinem Hauswald (Kalkgraben / Waldschmidtschlucht) wachsen würde  ;)

Funde wären wertvolle Beiträge für die Pilzkartierung in Bayern.

Liebe Grüße
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Christoph

Servus Peter,

ja, Clitopilus hobsonii ist wirklich häufig, wird nur meist übersehen bzw. als "unreifer" Krüppelfuß im Wald belassen.

Sporenbilder kann ich leider keine anbieten. Ich kann daheim keine Mikrofotos machen, leider...

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Peter

Hallo Maestro,

Respekt, schöner Fund.

Clitopilus hobsonii hab ich schon oft gefunden & stets mikroskopiert. Der ist viel häufiger als die Verbreitungskarten vermuten lassen.
Kannst du bei Gelegenheit mal ein Sporenbild nachlegen?

Ciao, Peter
"Seit Millionen Jahren haben unzählige Organismen auf unserer Erde gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Mensch."

Christoph

#1
Hallo liebe Foristi,

ich habe heute einen kurzen Spaziergang gemacht, um mich vor dem für morgen angesagten schlechten Wetter etwas auszulüften. An einer stehenden, toten, abgebrochenen Buche waren mehrere alte Buckeltrameten, die schon ziemlich hinüber waren. Routinemäßig hab ich eine näher angesehen und siehe da: auf dem Hymenophor saß ein kleiner, krüppelfußartiger Lamellenpilz:





Vermutlich sind die Fruchtkörper schon länger eingefroren gewesen, aber im Vergleich zu den alten Muschelseitlingen, die in der Nähe vor sich hin flossen, waren die Fruchtkörper noch relativ fit.

Im Mikroskop fallen sofort die längsrippigen Sporen auf, die sofort zu Clitopilus führen. Die Sporen wurden bis 12 x 6,5 µm groß, womit der Fall sehr schnell klar wurde:

Clitopilus daamsii.

Manchmal wird die Art als Varietät zum häufigen Clitopilus hobsonii gestellt, der ein kleinersporiger Holzbewohner ist. Was mir auch noch aufgefallen ist: die Längsrippen sind sehr deutlich ausgeprägt, viel deutlicher, als ich es von Cl. hobsonii kenne. In der Funga Nordica wird dies ebenfalls als Trennmerkmal zu Cl. hobsonii angemerkt.

In der Onlinekartierung ist noch kein einziger Fund für Deutschland eingetragen. Wie selten die Art ist, kann ich aber schlecht einschätzen.

Liebe Grüße
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)