Korallenpilz

Begonnen von Mani, 18. November 2013, 15:53

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Mani

Hoi Josef
Vielen Dank für deine Orientierung. Namentlich deine andersartigen Namen der Gelben zeigen auf, dass eine seriöse Bestimmung fast einer Spezialisierung gleichkommt. Setzt eben auch den Besitz entsprechender Literatur voraus. Zeitlich bin ich n.V.m. noch immer an laufende Bestimmungen mit meinen Macrolepiotas, Chlorophyllums, den Täublingen und Morcheln gebunden. Doch ich werde bei Gelegenheit mal meine Nase in unsere Vereinsbibliothek halten, um bei der nächsten Begegnung für diese Ramarias besser gerüstet zu sein. Bin ich doch sehr wahrscheinlich dieser zitronengelben und ziemlich fleischigen Art mit weisser Stielbasis schon mehrmals begegnet.
Danke dir vielmals Josef und allen in dieser Runde und wünsche euch alles Beste und ebenso ein frohes Weihnachtsfest       Mani aus Zizers
Salutti und macht´s gut    Mani Walter

Josef

Hallo Mani,

du kannst deinen Fund gerne als R. flava bezeichnen aber einig mit deinem Namen bin ich mit dir nicht.
Ich Zitiere meine Antwort vom 19. November: Da es jedoch eine Menge weiterer gelber Arten gibt, ist eine klare Bestimmung anhand eines Bildes nicht möglich.
Das heisst, es kann R. flava var. scandinavica sein oder auch nicht. Zur Auswahl kommen noch, in kalkbasischen Nadelwald mit Tannen, Fichten und Lärchen z. B. R. brunneicontusa, R. flavoides, R. largentii var. citrina, R. schildii vor und junge Frk. von R. safraniolens, die jung rein gelbe Farben haben kann. Mit etwas Erfahrung kann man die eine oder andere gelbe Art makroskopisch schon erkennen.


Hallo Peter,

ich finde es toll, das bei euch einiges an Ramaria wächst, es lohnt sich da ein bisschen tiefer einzusteigen.
Hilfe soweit es geht kann ich zusagen, auch werde ich nächstes Jahr ein Ramaria-Seminar in Hornberg leiten. Bei der Untergattung Lentoramaria bin ich gerade dabei einen Artikel mit makroskopischem Schlüssel zu schreiben.

Herzliche Grüße
Josef

Mani

Hallo liebe Kollegen
Vielen Dank für eure Antworten. Ich wählte deshalb eure tolle <Plattform für Pilzfreunde>, weil ich mir zwar eine Bennung dieser Art von Ziegenbart erwünscht hatte aber sicherlich keine wissenschaftlichen Betrachtungen.
Ja, ich nehme nun mal an, dass es sich um eine Schwefelgelbe Koralle, Ramaria flava handelt, und ihr mit mir soweit einig seid. Denn des Pilzkörpers Farbe enthält keine Rotanteile in der Färbung der Ästchen. Selbst die gelbe Farbe des in Dähnckes 1200 Pilze abgebildeter R. flava scheint mir im Vergleich zu meinem Fund etwas sehr dotterfarbig zu sein.  Gut, ich halte die Farbe eher als zitronengelb.  Ausserdem fand ich den abgebildeten Pilz im kalkbasischen Nadelwald mit Tannen, Fichten und Lärchen und nicht im Laubwald wie Dähncke schreibt. Doch ausserhalb einer Distanz von 20 Metern steht auch eine kleinere Rotbuche.  :)
Es scheint in dieser hellgelben Gruppe noch zwei weitere, ich nenne diese mal glattsporige Ramarias, zu geben. Könnte man denn diese drei überhaupt makroskopisch auseinanderhalten? Wie seht ihr das?
Danke für eure Aktivitäten und grüsse aus dem nun tief verschneiten Graubünden     Mani


   
Salutti und macht´s gut    Mani Walter

Peter P.

Hallo in die Runde,
Dir Josef erstmal danke, eigentlich habe ich auch garnichts anderes erwartet. Die Gattung bleibt für mich schon schwierig und ich vermute auch, daß hier in den verschiedenen Regionen noch mehr Species (zumindest Unterarten) zu erwarten sind. Diesen Schluß muß ich angesichts der mir nicht erschließbaren Masse an Funden ziehen. Probleme zur genaueren Anrede bei diesen mitunter recht auffallenden Pilzen ist hier in der Region auch die Tatsache, daß man kaum ein Exemplar oder gar größere Gruppen über einen nötigen Zeitraum beobachten kann. Meist werden sie Opfer in einer Nahrungskette, auch der Homo sapiens will immer wieder wissen, ob man den "Ziegenbart" essen kann oder deren nicht nur juvenile Nachkommen nebst begleitenden Gefährten anderer Gattungen können das "Zeug" nicht sehen. Dann bleiben immer nur Fragmente, die nicht ausreichen und immer wieder erwische ich mich dabei, nicht an die Rhizomorphen zu denken usw. Dazu kommen dann noch die mangelnde Fertigkeit und der technische Zustand der Ausrüstung. Jeden unbestimmbaren Pilz dann noch an die Artkenner zu verschicken ist mir suspekt, es gibt nur keiner zu, daß das den Empfängern ganz schön auf den Keks gehen kann. Das scheint sich aber zu verändern, denn es gibt ja inzwischen diverse Apps und andere moderne Möglichkeiten, sich Rat zu holen.
Ja, das mit den Species der Lentoramaria habe ich inzwischen gemerkt,  man kann einige Arten etwas leichter ansprechen,  weil schon makroskopisch eine effektivere Eingrenzung möglich ist . Deshalb sind scheinbar R. stricta u. gracilis auch die hier am häufigsten nachgewiesenen Arten. Viele Arten fehlen, weil die größeren Laubwaldbestände über Kalk fehlen oder  auch die Witterung der Mittelgebirgslagen einigen Arten nicht förderlich ist. Interessant ist hier in Südthüringen die Verbreitung von R. gracilis: Sie kommt  in einer Höhenlage von 500 - 800 mNN (höher geht nicht)  über saurem Urgestein und Muschelkalk vor und bisher immer mit Fichte.
Herzlichen Gruß in die Runde.
Peter P.
Freiheit ist, das sagen zu dürfen, was andere nicht hören wollen.
Anonymus

Josef

Hallo Mani, hallo Peter,

das "könnte" ohne weiteres Ramaria  flava var. scandinavica sein.
Da es jedoch eine Menge weiterer gelber Arten gibt, ist eine klare Bestimmung anhand eines Bildes nicht möglich. Auch eine feine Verzweigung ist kein ausreichendes Merkmal, da es bei den meisten Ramarien vorkommen kann.
Also ohne mikroskopische Untersuchung geht in diesem Fall nix. Etwas leichter ist es bei der Untergattung Lentoramaria wie Ramaria stricta, Ramaria rubella u.a., hier ist eine makroskopische Bestimmung häufig möglich.

Auch bei Peters Foto kann ich nur sagen, dass es sich dabei um R. flava handeln könnte.
Wenn du (Peter) aber mikroskopiert hast so kannst du ja die Ergebnisse hier einstellen, was sicherlich für alle sehr interessant wäre.

Herzliche Grüße
Josef


Mani

Hallo mitenand
Meine Qualitätsfotos kämen wohl besser heraus mit einer Kamera Obskura!
Beim vorne liegenden Fruchtkörper der Aufnahme 2 erkennt man namentlich die weisse Stielfarbe, und der hinten liegende Fruchtkörper von Foto 2 ist identisch mit Foto 1.
LG.    Mani
Salutti und macht´s gut    Mani Walter

Peter P.

#2
Hallo in die Runde,
da häng' ich mich unbescheidenerweise mit 'rein und behaupte, daß diese herrliche Art die von Josef neu kombinierte
R. flava var. scandinavica sein könnte. So eine Gelegenheit kommt ja selten und die nutze ich gleich, um auch die von uns als "Normalflava" bestimmte Art zu zeigen und  das aus berufenem Munde bestätigt zu bekommen. Das Werk "Die Gattung Ramaria in Deutschland"  von Josef sollte man als Pilzfreund unbedingt haben, nicht nur zum Bestimmen sondern auch wegen der wunderbaren Aufmachung.
Gruß Peter P.
Mani, mit Deinem zweiten Foto stimmt irgendwas nicht, es geht nicht ganz auf.
Mein Foto ist nicht optimal.
Freiheit ist, das sagen zu dürfen, was andere nicht hören wollen.
Anonymus

Mani

Hallo Josef und liebe Pilzener
Eben bin ich am Suchen der richtigen Rammariaart.
Sie ist extrem leuchtend hellgelb bzw zitronengelb und besitzt eine weisse Basis. Sie besitzt wohl eher feinere Verzweigungen. Ihr Vorkommen liegt am Alpennordrand auf rund 800m zwischen/unter Fichten und Tannen.
Mit Erlaub: Kannst du mir vielleicht einen Tipp geben, wie sich dieser sehr hübsche Korallenpilz nennen könnte?
Das Bild gebe ich in euer Forum für Pilzfreunde - und mir fehlen die besonderen Kenntnisse über diese Arten als auch auch geeignete Literatur.
Danke sehr und lG.   Mani Walter
Salutti und macht´s gut    Mani Walter