Möglicherweise kein Phellinus

Begonnen von Beorn, 4. September 2013, 00:12

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ursula

Hallo, du gehörst anscheinend zu den wenigeren, die sich für Holzpilze interessieren. Kennst du den MAK Rhein-Neckar in Mannheim (www.mak-rn.de)? Wir haben mindestens 2 Leute, die sich intensiver mit Holzpilzen beschäftigen . Auch heute hatten wir eine private Exkursion, wo die Holzpilze nicht zu kurz kamen. Schau doch mal ins Programm und vielleicht hast du Lust mal zu kommen? Die Holzpilzfraktion würde sich über Verstärkung freuen. Ursula

Beorn

Hallo, Frank!
Zitat von: Frank D. am  7. September 2013, 15:11
Hallo Pablo,

du kennst meine Ansicht zu makroskopischen Bestimmungen!
Kenne ich.  :-[
Irgendwann wird da auch Abhilfe geschaffen, aber das Problem ist: Ich finde die Pilze auch ohne Mikro und finde sie toll.
Aber ich habe schon mal Folgendes abgespeichert:
Weiße Saftporlinge sind tabu
Braune Resupinate sind tabu
Die meisten resupinaten, porenlosen Erscheinungen sowieso (also alles, was irgendwie krustenförmig daherkommt und nicht leuchtend blau ist)
...und vieles andere, was ich noch gar nicht kenne, vermutlich auch.
Zumindest so lange, bis ich auch über den scharfen Blick verfüge.

In jedem Fall danke ich dir für diesen hilfreichen Tip. Von der Porengröße würde also eher Ph. ferruginosus passen.
So weit hatte ich eigenlich gar nicht gehofft zu kommen. Es ist schon eine famose Sache, mit Leuten in Kontakt zu treten, die wirklich etwas von der Materie verstehen. Es läppert sich so langsam etwas an Wissen zusammen. Der Zugewinn ist vor allem dadurch gekennzeichnet, daß ich mir immer mehr darüber bewusst werde, wie wenig ich weiß.  ;D

Immerhin:
Zitat von: Frank D. am  7. September 2013, 15:11
Auf jeden Fall kannst du ihn nicht essen :)

Beste Grüße aus Österreich
Frank
Wenn ich tatsächlich Hunger habe, sieht das anders aus. Siehe Anhang (Bild von heute).  ;)


In diesem Sinne die besten Grüße zurück nach Österreich,
Pablo.

Frank D.

Hallo Pablo,

du kennst meine Ansicht zu makroskopischen Bestimmungen! Um mich mal weit (zu weit) aus den Fenster zu lehnen, würde ich deinen Fund wenn er Porengrößen von 5-7/mm hat als Ph. ferruginosus bezeichnen. Bei Porengrößen von 1-3/mm ist es Phellinus contiguus.
Auf jeden Fall kannst du ihn nicht essen :)

Beste Grüße aus Österreich
Frank

gabikob

Zitat von: Beorn am  5. September 2013, 23:39
Und auch ein entscheidender Faktor: Ich bräuchte Tage mit deutlich mehr als 30 Stunden.  ::)
Genau, das ist das Problem, und noch sooo lange bis zum Ruhestand.
Aber es bringt auch echt Spaß!
Und wenn Du mal im Mikrsokopieforum 'rumfragst oder so, wird's auch nicht so teuer. Da hat immer mal einer was übrig.
Also mach hinne!
Lg
Gabriele

Beorn

Hallo.

Scharfes Glas wäre schön.
Ich zögere das noch vor mir her; es ist ja nicht nur der Anschaffungspreis, dazu kommt ja auch noch Reagenzien, weiteres Zubehör, haufenweise Literatur...
Und auch ein entscheidender Faktor: Ich bräuchte Tage mit deutlich mehr als 30 Stunden.  ::)
Aber lange kann ich mich wohl nicht mehr drücken. Mal sehen, was der Weihnachtsmann bringt.

LG, Pablo.

gabikob

Hallo
na, ob DER Setae hat?!? Ich dsehe jedenfalls keine.
Ab unters scharfe Glas damit!
Gruß
Gabriele

Beorn

Hallo, Gabriele!

Ja, mit dem habe ich bei dem Winter - Fund auch verglichen. Aber das Substrat passt eben gar nicht, also bin ich bei Ph. punctatus geblieben.

Zu dem Rotbräunlichen: Den habe ich jetzt mal mit der Lupe abgesucht. Die Oberflächen sind jedenfalls nicht glatt; leider bekomme ich die feinen Häärchen (das sollten wohl Setae sein) mit dem Makromodus meiner eher rudimentär geeigneten Kamera nicht so recht abgebildet.

Im Anhang ein Bild, wo es vielleicht zu erahnen ist.
Alelrdings bleibt die Frage, ob sich da nicht inzwischen andere Sachen drauf breit gemacht haben. So ziemlich in der Bildmitte sitzt zB noch was Interessantes...
Nach Seten hätte ich einfach früher suchen sollen. Memo an mich für's nächste Mal...


LG, Pablo.

gabikob

Hallo Pablo,
an Faulbaum soll's einen sehr ähnlichen geben, Ph. rhamni, ist mir aber noch nicht persönlich begegnet.
Gruß
Gabriele

Beorn

Hallo, Gabriele!

Danke für den Tip.
Da werde ich mich morgen mal auf die haarige Suche machen. Dazu brauche ich Tageslicht und hoffe, daß die auch am Trockenpilz noch zu finden wären, so es welche gäbe.
Finde ich die denn am Hymenium( außer Hymenium ist da ja nicht viel, was ich absuchen könnte)? Sehen die etwa ähnlich aus wie bei Hymenochaete rubiginosa?

Phellinus punctatus meine ich aber im Winter mal gefunden zu haben (Bild unten).
Sofern die Risse tatsächlich vom Holz (Salix, kein Faulbaum) darunter stammen (oder Kälteschaden).
Fand ich irgendwie blasser, mag aber ja auch witterungsabhängig sein. Zumal der Pilz jetzt ja auch nicht überall so dunkel ist.
Also gute Idee, damit kann ich weiter arbeiten.

gabikob

#2
Hallo Pablo,
so spontan fällt mir Phellinus punctatus dazu ein. Vergleiche mal damit.
Substrat v. a. Weide und Hasel, so halbhoch an Totholz und laut PiBaWü an diversem sonstigem Laubholz.
Hast Du mit der Lupe Setae gesehen (Ph. p. sollte keine haben)?
Herzliche Grüße
Gabriele

Beorn

#1
Hallo, Pilzfreunde!

Einen weiteren Unbekannten schiebe ich so vor mir her, den ich euch gerne vorstellen würde. Möglicherweise wird sich der ohne Mikrodaten nicht klären lassen, aber auf einen versuch lasse ich es ankommen, und frage mal bei den Auskennern an.  ;)

Gefunden am 07.08.2013 (immer noch sehr trocken) in der Oberrheinebene nahe Viernheim
Auf saurem Sandboden am Wegrand
Links Laubwald mit Buchen und Eichen, rechts gestrüppiger Robinien - Kiefernwald
Als Substrat nehme ich mal Laubholz an
Der Pilz wächst resupinat, bleibt dabei sehr dünn (keine 4mm im Maximum) und besteht fast nur aus Röhrentrama.
Darunter befindet sich eine dünne, rotbraune Schicht, die kaum mehr als eine Membran ist. Die Röhren lassen sich mehr schlecht als recht ablösen, wogegen die "Membran" stärker mit dem Substrat verbunden zu sein scheint, und sich nicht einfach lösen lässt.
Insgesamt ist der Pilz ziemlich hart und brüchig, verfärbt nicht beim dran Rumpulen, gönnt mir aber auch kein Sporenpulver um da mal die Farbe anzugucken.
Die Poren sind sehr fein, mit blosem Auge an den meisten Stellen kaum zu erkennen

Da dachte ich schon: "Toll, es hat Poren, es ist irgendwie auffällig gefärbt, da muss doch was zu machen sein." Denkste. Jedenfalls nicht für meinen Kenntnisstand. Am nächsten dran hatte ich noch das Gefühl mit Phellinus (vielleicht Ph. ferruginosus) zu sein. Aber der sollte doch viel dicker werden? Oder ist das vielleicht eine Hungerform? Oder doch etwas ganz anderes?

Über Tips und Ideen freue ich mich. Auch der Hinweis, daß der Pilz nicht zu klären ist, wäre schon mal ein Fortschritt.


LG, Pablo.