Kelchbecherlinge

Begonnen von Rudi, 25. Januar 2012, 20:59

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gabikob

Lieber Rudi,
ich bin seit drei Jahren vor allem im Winter regelmäßig hier im östlichen Nürnberger Reichswald zwischen 320 und etwa 390 über NN auch viel in nassen Ecken unterwegs. Rote Kelchbecherlinge und bis jetzt auch Fichtenzapfenbecherlinge leider Fehlanzeige... :'(
LG
Gabriele

Rudi

Ich hab jetzt mal das schöne Schwammerl auf meine pilzseite gebeten.
Bis Widerspruch kommt, auch mit dem Hinweis: neu für Nordbayern.
http://www.pilzseite.de/Pilzgalerie/Sarcoscypha/austriaca/FrameSet.htm               
Danke für alle Beiträge
Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)

Rudi

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Gelbfieber

Hallo und guten Tag Rudi,

die Sporenform und die Randhaare deines Fundes deuten für mich klar in Richtung S. austriaca. Eine Hilfestellung zur Bestimmung in Form einer Gegenüberstellung S. austriaca, s. coccinea und s. jurana füge ich an.

Eine gute Zeit
Gelbfieber & Co




Rudi

Servus beinand,

Danke für die vorläufige Bestätigung.
Bei uns gibts zwei Fundstellen (oder 4, davon aber drei in ca 1-2km Umgebung)
Alle hab ich bisher als S.coccinea bestimmt. Zu meiner "Entschuldigung": Lothar Krieglsteiner hat ja hier "gehaust" und auch nur coccinea gefunden.
Der Österreicher ist zumindest hier neu.

LG Rudi
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Christoph

Servus Gernot,

hier hast Du die atuelle Lage aus der Onlinekartierung: http://brd.pilzkartierung.de/bwsqlart.php?csuchsatz=ebk

Allerdings sind hier nicht alle Kartierungsdaten hinterlegt. Es wird bei uns in D mit unterschiedlichen Systemen kartiert und nicht alle Daten laufen zusammen. Die Verbreitungstendenz ist aber recht deutlich...

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Gernot

Servus Helmut,

danke für die Info! Schwer vorstellbar, wo die Art hier doch fast überall wächst, wo's feucht ist und viel Totholz liegt.

Schöne Grüße
Gernot

Helmut

Servus Gernot,

in der Oberpfalz habe ich noch nie eine Sarcoscypha-Art gefunden, obwohl ich früher auch viel in der kalten Jahreszeit unterwegs war. Auch von Kollegen ist mir kein Fund bekannt. In Krieglsteiners Verbreitungsatlas ist lediglich S. jurana mit einigen Punkten vertreten, aber auch nur in der südlichen Oberpfalz im Regensburger Raum, wohl über Kalk (aber auch die ist mir noch nicht begegnet).

Gruß

Helmut

Gernot

Hallo,

schließe mich da an, das ist alles sehr typisch für S. austriaca (der mit Abstand häufigste Kelchbecherling).

@Rudi: Gibt es aus Unterfranken oder Nordbayern gar keine Sarcoscypha-Nachweise? Sollte S. coccinea gemeldet sein, so kannst du sicher sein, dass ein Großteil der nicht mikroskopisch bestätigten Meldungen in Wirklichkeit S. austriaca sind.

Schöne Grüße
Gernot

Christoph

#2
Hallo Rudi,

für mich ist das eine typische Sarcoscypha austriaca - allerdings bin ich kein Schlauchpilzexperte. Ausschlaggebend sind für mich neben den Korkenzieherhaaren auch die abgestumpften bis eingebuchteten Sporenpole, wobei man da mehr Sporen anschauen sollte (die Sporenform ist ohnehin  variabel). Durch die Sporenkeimung wäre die Bestimmung natürlich noch klarer, aber es spricht eigentlich nichts dagegen.

Neben den bekannten Studien von Baral (z.B. von 2984) ist vielleicht dieser Aufsatz aus der Steiermark interessant, wo die beiden Arten auch gegenübergestellt werden (S. austriaca vs. S. coccinea):

http://www.museum-joanneum.at/upload/file/JoBot_01_01_1_.pdf

Liebe Grüße
Christoph
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Rudi

Gestern hat mir ein Pilzfreund aus dem Nachbarort besucht.
Genau von der Stelle, an der wir Pilzfreunde tags zuvor zu zehnt bei einer Exkursion mehr als 50 verschiedene Schwammerl gefunden haben, hat er rote Kelchbecherlinge gebracht.
Da waren wir wohl blind...
Ich hab sie unters scharfe Glas gelegt, auch, weil sie mir etwas anders vorkamen als die S.coccineas von den zwei uns bekannten Stellen.
Die Sporen sind am Ende etwas eingebeult und die Haare der Außenseite sind gekräuselt und glatt (nicht inkrustiert).
Auch wenn ich noch keine Sporenkeimung beobachten konnte, schaut das für mich wie S. austriaca aus.
Was denkt ihr dazu?
Es wäre ein Neufund nicht nur für Unterfranken, sondern möglicherweise auch für Nordbayern, oder?
In gespannter Erwartung eurer Meinungen

LG Rudi
Medicus curat, natura sanat (Während der Arzt kuriert, heilt die Natur-auch ihn)