Servus Mani,
ich nehme den Nationalpark Bayerischer Wald mal als Beispiel. Man darf innerhalb des Parks auch Speisepilze sammeln - und die Flächen hierfür sind wirklich groß. Die Kernzonen hingegen sind (zum Glück, wie ich finde) tabu. Dafür wird dort auf großen Flächen Prozessschutz betrieben - z.B. bei Windwürfen das Holz liegen gelassen, nicht mehr genutzt - und so seltenen bis vom Aussterben bedrohten Pilzarten ein letztes Refugium geboten. Auch ist dies ein Schutz davor, dass manche Baumarten (wie die Weißtanne) rigoros herausgeholzt werden. Ohne Schutzgebiete wäre z.B. Phellinus pouzarii in Deutschland ausgestorben.
Wer sich für Pilzschutz einsetzen möchte, der kommt meines Erachtens nicht an Prozessschutz und damit an "Vollschutzgebieten" vorbei.
Es gibt so viele Wälder, wo man Steinpilz und Co. sammeln kann. Warum muss man dann wirklich jedes Fleckerl zum Betreten offen lassen und gönnt der Natur und damit auch den Pilzen keinen Platz, wo für seltene Arten ein letzter Lebensraum geboten wird?
Ich kann auch so im BayerWald und selbst im Nationalpark meine Dobernigl (= Steinpilze) sammeln. Was stören daran die Kernzonen?
Und wie Peter bereits erwähnt hat: Wenn man wirklich hilft, die Flächen zu kartieren, also sein Expertenwissen einbringen kann und möchte, bekommt man gewöhnlich auch eine Betretungs- und Sammelgenehmigung. Dannnatürlich nicht für den Kochtopf, aber dafür gibt es ja genug Fläche.
Es soll ja nicht der gesamte Schwarzwald zum Schutzgebiet, geschweige denn zum Totalschutzgebiet erklärt werden.
Ich sammel sehr gerne Pilze und bin absolut für die Errichtung von mehr Waldnationalparks in Deutschland :-)
Liebe Grüße
Christoph