Erstnachweis von Filicupula suboperculata für Bayern / Festlandeuropa

Begonnen von Christoph, 6. Dezember 2011, 13:30

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Christoph

Hallo zusammen,

gestern flatterten die aktuellen Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft bei mir ins Haus. Ab und an finden sich dort auch mykologische Beiträge, da im Botanischen Institut der LMU auch die Mykologie ein Schwerpunkt ist. So hat sich Peter Döbbeler seit vielen Jahren um die an Moosen wachsenden / parasitierenden Ascomyzeten gekümmert.

Wolfgang von Brackel hat bei der Bayerischen Kryptogamentagung 2010 im Nationalpark Berchtesgaden (im Zauberwald, war ja auch ein Ziel unserer Tagung 2011) den orangefarbigen Becherling Filicupula suboperculata (= Octosporella suboperculata) nachweisen können.

Diese ca. 0,5 mm groß werdende, leuchtend ornage gefärbte Art hat Döbbeler 1978 aus Schottland vom Loch Creran beschrieben. Seitdem wurde die Art nicht mehr nachgewiesen, bis eben von Brackel den Fund in berchtesgaden machen konnte.

Im Artikel wird die Art mit Makro- und Mikrofotos gezeigt. Sie scheint, wenn man sie denn aufsammelt, leicht bestimmbar zu sein. Natürlich wird auf die umfangreichen Arbeiten Döbbelers hingewiesen (wer sich für diese Pilzgruppe interessiert, sollte sich unbedingt Döbbelers Artikel besorgen). Es werden zudem aktuelle Funde von Bryonectria brongniartii, Bryonectria metzgeriae und Octosporella ornithocephala aufgelistet.

Liebe Grüße
Christoph

P.S.: Hier das Zitat des besagte Artikels:

von Brackel, Wolfgang (2011) - Ein Fund von Filicupula suboperculata und weiterer hepaticoler Ascomyceten mit orangefarbigen Fruchtkörpern in Bayern. Ber. Bayer. Bot. Ges. 81: 145-148.
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)