Meruliopsis corium an Pinus sylvestris?

Begonnen von AK_CCM, 31. Januar 2009, 21:21

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AK_CCM

Hi Christoph,

so ging's mir auch: Nichts Greifbares.
Metuloide gab's definitiv keine.

Dann lasse ich das UMO jetzt in Frieden ruhen. ;)

Danke für den Scan.

Gruß, Andreas

Christoph

So müsste es bei einem frischen Fruchtkörper ungefähr aussehen (aus The Corticiaceae of North Europe, vol. 5)...

LG
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

Christoph

Servus Andreas,


ich kann das Foto schlecht interpretieren, ehrlich gesagt... Metuloide sind dickwandige Cystiden mit Kristallinkrustation - eben typische Peniophora-Cystiden (biespielsweise). Wenn Du keine findest, dann wars auch keine Peniophora oder das Ding ist völlig verwest ;-)

LG
Christoph
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AK_CCM

Hi Christoph,

Zitat von: Christoph am  1. Februar 2009, 00:32
Ich denke, dass dürfte Peniophora pini sein, aber eben als Leiche. [...]

Wenn Du nen Beleg hast, kannst du die Leiche noch halbwegs nachbestimmen. Es müssten gammelige Reste von Gloeocystiden (neben den sicher sichtbaren Metuloiden) vorhanden sein. Wenn gar kein Hymenium mehr da ist, halten zumindest die Metuloide aus. Und was wächst sonst an Pinus, bzw. welche Peniophora, die am Rand sich abheben kann?!

habe doch noch einen Schnitt der Leiche unters Mikroskop gelegt. Was Metuloiden sind, muss ich erst noch nachschlagen. Gloeozystiden habe ich glaube ich gesehen, sofern das drangehängte Foto eine zeigt. Bin da eher am Zweifeln, weil ich sie anders in Erinnerung habe, mit gelblichen Farben anstatt dem Braun. *grübel*

Gruß, Andreas


PS: Ja, ich weiß: Das Okular sollte ich endlich säubern.

AK_CCM

Dein Verdacht hört sich plausibel an.
Die Leiche werde ich aber nicht untersuchen.

Gruß, Andreas

PS: Danke für die Bilder - interessante Strukturen inklusive der mobilen Proteine. ;)

Christoph

Nein, sieht eher wie eine uralte Peniophora oder was Stereumartiges aus, also irgend ein Russulales-Verwandter.

Ich denke, dass dürfte Peniophora pini sein, aber eben als Leiche. Die Ränder können sich bei P. pini etwas ablösen und im extremen Alter auch mal umkrempeln.

Wenn Du nen Beleg hast, kannst du die Leiche noch halbwegs nachbestimmen. Es müssten gammelige Reste von Gloeocystiden (neben den sicher sichtbaren Metuloiden) vorhanden sein. Wenn gar kein Hymenium mehr da ist, halten zumindest die Metuloide aus. Und was wächst sonst an Pinus, bzw. welche Peniophora, die am Rand sich abheben kann?!

Imperfekter? Glaube ich gar nicht - passt die Oberfläche nicht so recht. Müsste mehr staubig sein.

LG
Christoph

P.S.: Fotos kommen per Mail
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AK_CCM

Nachtrag: Habe gerade eine schwarze, rissige Kruste unter dem Frk. entdeckt (siehe angehängte Ausschnittsvergrößerung). Könnte das ein Imperfekter sein, so wie ich schon mal ein Konidienstroma am Apfelbaum meiner Eltern gefunden habe?

Gruß, Andreas

AK_CCM

Hi again,

Zitat von: Christoph am 31. Januar 2009, 23:22
Ceraceomerulius serpens hatten wir damals bei der Wanderung in Peißenberg auf der Bergehalde (damals war dein Interesse an Cortis vielleicht noch marginal ausgeprägt *lächel*).

Der war gut: marginal. *lach*
Damals hat mich das Resupinat-Zeugs gar nicht interessiert.
Schon schlimm, wie das ausufert - aber wem erzähl ich das. ;D

ZitatIch hänge mal ein Foto eines jungen Fruchtkörpers an...

Kannst Du mir das Buidl in groß schicken?

ZitatP.S.: super Fotos vom M. taxicola!

Danke für die Blumen. Aber die Bilder empfinde ich als subotimal: Musste mit Blitz arbeiten, da es bereits dämmerte, und aus der Hand fotografieren, da die Stativlänge mit 1,7 m nicht ausreichte, um Details einzufangen. Aber es gibt bestimmt noch einmal die Gelegenheit für bessere Aufnahmen: Sie halten ja etwas länger als Saftlinge, Rötlinge & Co. ;)

Gruß, Andreas

Christoph

Hi Andreas,

Ceraceomerulius serpens hatten wir damals bei der Wanderung in Peißenberg auf der Bergehalde (damals war dein Interesse an Cortis vielleicht noch marginal ausgeprägt *lächel*). Ich hänge mal ein Foto eines jungen Fruchtkörpers an...

LG
Christoph

P.S.: super Fotos vom M. taxicola!
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(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

AK_CCM

Hallo Christoph,

Zitat von: Christoph am 31. Januar 2009, 22:27
auf Kiefernholz muss man auch immer an Meruliopsis taxicola denken. Jung hat auch diese Art nur angedeutete Poren bzw. angedeutet merulioides Hymenophor. Allerdings müsste der Farbton deutlicher ins Rotbraune hineinspielen. Der Fruchtkörper wäre dicklicher mit deutlicherem Subiculum (im Jungstadium).

Gloeoporus/ Meruliopsis taxicola ist übrigens im Bereich der Auslichtung inmitten einer lichten Kieferngruppe Zuhause (siehe angehängte Bilder). Die resupinaten Frk. überziehen dort die Unterseiten noch ansitzender Äste - vlt. eine interessante Beobachtung: nur an den der Wetterseite abgewandten Ästen.

ZitatCeraceomerulius serpens hätte Rhizomorphen und andere Farbgebung...

Noch nie gehört, werde mich mal schlau machen.

ZitatEs bleibt eigentlich nichts anderes übrig.

Alles klar. Dann eben auch an Kiefer. :)

Gruß, Andreas

Christoph

Hallo Andreas,

auf Kiefernholz muss man auch immer an Meruliopsis taxicola denken. Jung hat auch diese Art nur angedeutete Poren bzw. angedeutet merulioides Hymenophor. Allerdings müsste der Farbton deutlicher ins Rotbraune hineinspielen. Der Fruchtkörper wäre dicklicher mit deutlicherem Subiculum (im Jungstadium).

Ceraceomerulius serpens hätte Rhizomorphen und andere Farbgebung...

Es bleibt eigentlich nichts anderes übrig. Mich wundert das nicht so sehr. Meriliopsis corium geht zwar selten fremd (an Nadelhölzer), aber ab und an eben doch  8)

LG
Christoph

edit:
P.S. zudem sehen die FK typisch für M. corium aus, wie du ja selber schon schreibst ;-). Insofern mein "confirmavit"
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(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

AK_CCM

Hallo in die Runde,

während meiner heutigen Tour auf der Königsbrunner Heide bin ich an einem liegenden Kiefernast auf einen flächig anliegenden Pilz aufmerksam geworden. Die faltige Oberfläche mit den angedeuteten Poren und die Farbe des Frk. erinnerten mich sehr an Meruliopsis corium. Doch die Art kenne ich bislang nur von Laubhölzern. In der BaWü-Funga ist jedenfalls vermerkt, dass M. corium selten auch auf Nadelholz vorkommen kann: 6 Funde an Fichte und ein Fund an Weißtanne werden dort angeführt. Kiefern jedoch Fehlanzeige.

Ist das trotzdem Meruliopsis corium?

Gruß, Andreas