Servus beinand,
ich möchte noch einen netten, sehr kleinen Pilz vorstellen, den Boris Zurinski und ich bei unserer Exkursion ins Altmühltal in Kinding gefunden haben:
Glyphium elatum.
Die Fruchtkörper sind unter der Lupe auffallende, senkrecht stehende Keile, die im Gegensatz zu Lophiostoma s.l. nicht nur die Perithecienhälse, sondern selber die Perithecien sind. Man findet also im Holz selber keine eingesenkten Fruchtkörper.



Für eine Hysteriaceae fehlt allerdings der kaffebohnenertige Schlitz - hier ist es ein richtiger Keil - man muss bedenken, dass die Asci mit den Sporen Platz finden müssen, denn die Sporen sind 400 µm lang (in den Asci) - und dabei nur um die 2-3 µm breit. Außerhalb der Asci zerbrechen sie in bis zu 100 µm lange Teilstücke (die Bruchstücke sind unterschiedliche lang, teils aber bis oder über 100 µm lang).
Besiedelt werden diverse Laubhölzer - tote Äste oder Stammstücke, also unterschiedlich dickes, entrindetes Holz - seltener auch Stauden wie Flachs (Phormium).
Unter dem Bino sieht man, dass die Keile aus einzelnen Strata aufgebaut sind - das erinnert, finde ich, irgendwie an einen Keil, der aus einer Daldinia herausgeschnitzt wurde (sieht man gut auf dem mittleren Foto - die Strata sind gebogen).
Man findet schönere Fotos im Netz als die meinen (meine technische Ausstattung ist eher rudimentär), aber die Merkmale kann man ganz gut erkennen finde ich.
Mit der Lupe bewaffnet kann man diesen netten, kleinen Pilz eigentlich gut finden.
Ach ja, er gehört zu den Pleosporales und ist damit mit den Lophiostomataceae verwandt, steht aber in einer eigenen Familie, den Mytilinidiaceae. Ich verweise hier auf die wunderbare Seite "
All Fungi" - da einfach mal durchklicken - z.B. Descriptions, Media usw. - unter Media findet man auch schöne Mikrofotos.
Viel Spaß beim Suchen...
Liebe Grüße,
Christoph