Forum der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft

Allgemein => Plattform für Pilzfreunde => Thema gestartet von: Hias am 1. März 2018, 17:44

Titel: Komisches Schwammerl aus Italien
Beitrag von: Hias am 1. März 2018, 17:44
Servus zusammen,

sagt mir doch bitte mal, was das hier für ein Schwammerl ist:
(http://www.interhias.de/schwammerlseiten/bestimmungen/2017/sonstige/fotos/foto-052.JPG)
(http://www.interhias.de/schwammerlseiten/bestimmungen/2017/sonstige/fotos/foto-053.JPG)

Gefunden haben wir das Teil im vergangenen Oktober in der Toskana auf einem Ästchenfragment (wohl Eiche).
Hier ein Link zur Doku (http://www.interhias.de/schwammerlseiten/bestimmungen/2017/sonstige/sonstige.html#ank11) mit allen Infos dazu.

Ich steh auf dem Schlauch und weiß nicht mal die Gattung. Das ist die Strafe, wenn man solche einzelnen UMOs mit nach Hause schleppt.

Grüße
Hias
Titel: Re: Komisches Schwammerl aus Italien
Beitrag von: Beorn am 1. März 2018, 20:11
Hallo, Matthias!

Könnte man da eine Baeospora draus machen? Vielleicht auch eine eher subtropische Art, die in Europa noch nicht so arg bekannt ist? Ich muss allerdings zugeben, daß das mehr so eine geratene Idee ist, weil gefunden aus der Gattung hab ich bisher nur Mäuseschwänzchen, und die noch nie unters Mikro gepackt.


LG, Pablo.
Titel: Re: Komisches Schwammerl aus Italien
Beitrag von: Gernot am 1. März 2018, 21:03
Servus, Hias,

lustig, an Dennisiomyces lanzonii hab ich auch spontan gedacht, noch bevor ich den Kommentar auf deiner Website sah. Die Beschreibung dieses "Exoten" im Ludwig hat sich bei mir irgendwie eingebrannt. Leider hab ich aber die Originalliteratur nicht (der sollte man vielleicht nachgehen), deshalb kenne ich eben nur Ludwigs Darstellung. Lamellenfarbe und Amyloidität könnten natürlich schon variabel sein...

Schöne Grüße
Gernot

PS: Etwas off topic aber bei deiner Anmerkung bei Pilz Nr. 4 ("Streiflinge Bestimmen ist eine Strafe") musste ich schmunzeln – du hast jedenfalls nicht unrecht. ;D
Titel: Re: Komisches Schwammerl aus Italien
Beitrag von: Christoph am 3. März 2018, 21:02
Servus Hias,

Dennisiomyces kenne ich nicht aus eigener Anschauung. Wichtig wäre, zu klären, ob die Sporen nun amyloid sind oder nicht. Manchmal hilft es, die Sporen wirklich lange in Melzers zu belassen. Ich hatte mal große Schwierigkeiten bei Xerompyhlina frxinophila die Amyloidie zu erkennen und habe dann erstmal als inamyloid geschlüsselt und kam in den "Urwald". Nach zwei Stunden waren die Sporen dann doch gut erkennbar blau/bläulich.

Die Amyloidie ist ja entscheidend für den Ausschluss vieler Gattungen - ich empfehle dir daher, hier nochmal "tätig" zu werden und die Amyloidie kritisch zu prüfen.

Zu deinen Beschreibungen auf deiner Homepage:

ZitatStreiflinge Bestimmen ist eine Strafe

Hihi, ja, was aber mehr an der Literatur über Streiflinge als an den Streiflingen selbst liegt. Und an teils mangelnden Typisierungen. Was bitte ist z.B. Amanita vaginata s.str.?
Ich empfehle dir übrigens, da auch die Amyloidie genau zu testen ("K-K-Reaktion") - ich werde da mal einen Thread eröffnen, in dem ich das mal ein bisserl vorstelle und erkläre. In den gängigen Schlüsseln wird das leider kaum berücksichtigt, obwohl man dadurch bei manchen schwierigen Artengrüppchen (wie A. ochraceomaculata vs. A. betulae/A. coryli) ein Trennmerkmal in der Hand hat.

Liebe Grüße,
Christoph